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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
8. AUGUST 2016
CHRONIK
MEINE
G
ESCHICHTE
Unternehmerin mit Begeisterung
Erni Gratzer,
Gundersheim:
Sie hat Freude an der Selbstständigkeit, trägt gerne Verantwortung und bringt auch Risikobereitschaft mit: Erni Gratzer, Miteigen-
tümerin und Geschäftsführerin des Unternehmens a. zoppoth Haustechnik GmbH. in Gundersheim im Gailtal.
Die Firma – als Arbeitgeber
enorm wichtig für die Region –
arbeitet sehr breit aufgestellt in
den Bereichen Heizung, Klima,
Lüftung, Sanitär, Alternativener-
gie, Service/Wartung, Dach, Fas-
sadenbau und Spenglerei. Ihr
Vater, Alois Zoppoth, gründete
im Jahr 1958 den Einmannbe-
trieb. Schon seit 1975 ist die
Unternehmerin im väterlichen
Betrieb beschäftigt, und im Jahr
1996 übernahm sie gemeinsam
mit ihren zwei Brüdern Franz
und Benjamin Zoppoth die Ge-
schäftsführung. Der Betrieb wur-
de nach und nach ausgebaut,
heute zählt er 160 Mitarbeiter.
Die Chefin ist stolz auf ihre Mit-
arbeiter und den Teamgeist.
„Gemeinsam haben wir eine
enorme Schaffenskraft und ent-
sprechende Bedeutung für die
Region.“ Die Kunden sind nicht
nur in ganz Kärnten verteilt, son-
dern in ganz Österreich. 1998
expandierte die Firma, die auch
als Lehrlingsausbildner eine be-
deutende Rolle spielt, speziell in
den Wiener Raum und über-
zeugt dort mit Qualität und
Know-how aus Kärnten. Seit
2014 hat die Firma Zoppoth –
neben Gundersheim und Villach
– eine zusätzliche Filiale in Wien.
Rahmenbedingungen
Erni Gratzer ist eine kreative,
außergewöhnliche Frau, ihre
Stärken sind Durchsetzungsver-
mögen, Fantasie, Lösungsorien-
tiertheit und eine sehr große
Belastbarkeit. Qualitatives Wachs-
tum sowie die Verbesserung der
innerbetrieblichen Organisation,
Mitarbeiterentwicklung und Ab-
laufoptimierung sieht sie als
ständige Aufgaben und Heraus-
forderungen an. Immer gehe es
darum, in der Firma gute Rah-
menbedingungen für die Zukunft
zu schaffen, macht die freund-
liche Firmenchefin deutlich. Sie
wünscht mehr Anerkennung und
Akzeptanz der Unternehmer. Als
wichtige Arbeitgeber der Region
sollten diese wahrgenommen
werden. „Die administrativen
Hürden nehmen aber immer
mehr zu, das kostet uns Unter-
nehmer sehr viel Energie und
lässt
manche
resignieren“,
bedauert sie diese Entwicklung.
Dadurch tagtäglich zu unterneh-
merischen Entscheidungen ge-
zwungen, könnten Fehlent-
scheidungen wegen der gesetz-
lichen Situation schnell zu
Kriminalisierung führen; das
empfinde sie manchmal auch
als Energieräuber. Denn die Kul-
tur des Scheiterns und Neube-
ginnens, die in den USA positiv
bewertet werde, gebe es hier
nicht, aber der Prozess der Er-
mutigung, es nochmals zu pro-
bieren, sollte doch einmal be-
gonnen werden, meint Gratzer.
Das wunderschöne Gailtal habe
Chancen, aber es brauche un-
bedingt Breitbandinternet und
entsprechende Bildungsmög-
lichkeiten. Sie habe aber eher
das Gefühl, dass Förderungen
und Stärkungen vor allem in
Ballungsgebiete abzielen und
nicht oder viel zu wenig in
strukturschwache
Regionen,
deren Infrastruktur sukzessive
ausgedünnt wurde.
Ausgleich
Gratzer, sie ist stolz auf ihre bei-
den Söhne, rät der Jugend:
„Denkt ausführlich darüber
nach, was ihr mit eurem kost-
baren Leben anfangen wollt
und setzt das dann mit Konse-
quenz und Fokussierung durch.“
Es gelte auch angesichts der
Konsumangebote und der viel-
fach extremen Nutzung der
sozialen Medien, innezuhalten,
um über Wollen und Tun und
ob man sich dabei wohlfühlt,
nachzudenken. Die kraftvolle,
sozial denkende Unternehmerin
und Managerin findet Ausgleich
zur anstrengenden, herausfor-
dernden Arbeit in ihren Hobbys,
wie Reisen, Lesen, Golfen, Wal-
ken oder in guten Gesprächen
mit Freunden. Von der „Frau in
der Wirtschaft“ wurde Gratzer
kürzlich für ihre unternehme-
rischen Leistungen öffentlich
gewürdigt.
Karl Brunner
Einen besonderen „tierischen
Nachwuchs“ entdeckte Anton
Oberguggenberger unweit des
Klostergartens in Maria Lug-
gau, zückte sein Handy und
teilt den netten Anblick der
Igelfamilie nun mit den Le-
sern des Oberkärntner Voll-
treffers. „Die stacheligen
Freunde sind natürlich nicht
zum Kuscheln geeignet, trotz-
dem soll ihnen Aufmerksam-
keit geschenkt werden“, so
der Tierfreund.
Erni Gratzer.
Foto: kb