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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
29. FEBER 2016
CHRONIK
MEINE
G
ESCHICHTE
Bewundernswerte „Lebens“-Expertin
Adelheid Laber,
Spittal:
„Wenn eine Tür zugeschlagen wird, öffnet sich eine andere“, dieses Lebensmotto trifft auf Adelheid Laber (Jg. 1932) zu, die bis weit
in die Pensionsjahre als selbstständige Sozial- und Lebensberaterin tätig war.
Mit unglaublichem Fleiß, Hart-
näckigkeit und Konsequenz hat
sie sich mit 65 Jahren einen
Lebenstraum erfüllt: sie wurde
Doktorin (Dr. phil) und ihre Dis-
sertation erhielt ein „Ausge-
zeichnet“. Sie ist ein Vorbild an
Lernwillen, Willensstärke und
Energie, eine bewundernswerte
Frau. Sie hatte es nie leicht im
Leben, aber ihre Einstellung war
und ist immer positiv. Durch den
frühen Tod des Vaters wechselte
die Familie öfters den Wohnort
(u. a. nach Dellach/Drau). Nach
der Pflichtschule machte sie die
Schneiderlehre, 1952 heiratete
sie den Schneidermeister Stefan
Laber. Dieser Ehe entstammen
die drei Söhne Alfred, Fritz und
Werner, die selbst alle studier-
ten und später ihre Mutter beim
Studium bestärkten. Alfred ist
2014 allzu früh verstorben.
Enormer Lernwille
1977 zog die Familie in ihr Ei-
genheim in Ferndorf, 1979 starb
der Partner überraschend. Trotz
vieler, vor allem finanzieller Pro-
bleme, besuchte Adelheid als
46-Jährige das Abendgymnasium
für Berufstätige in Villach und
maturierte hier 1984. Damit er-
füllte sie sich unter extremer Her-
ausforderung, nämlich Lernen,
Haus und Garten sowie Schneide-
rei unter einen Hut zu bringen, ei-
nen langgehegten Wunsch. Ihren
zweiten Bildungsweg setzte sie
fort – auf der Universität Klagen-
furt. 1989 folgte schon die Sponsi-
on nach dem Studienabschluss in
Pädagogik und Psychologie. Diese
Ausbildung eröffnete ihr neue Ar-
beitsbereiche, wie psychologische
Betreuung von Pflegeheimbewoh-
nern, in der Familienberatung und
als Sachwalterin. Die Schneiderei,
Schneiderin, Blumenexpertin
und Doktorin: Adelheid Laber.
ihr Hobby und ihre Einkom-
mensquelle, gab sie auf, wur-
de selbstständige Lebens- und
Sozialberaterin. Die nächste
Station auf ihrem Bildungs-
weg: sie machte berufsbeglei-
tend das Doktoratsstudium
(zum Tabu-Thema Sexualität
von Pflegeheim-Bewohnern).
1998 erfolgte die Promotion
mit „Sehr gut“. Der Höhepunkt
ihres zweiten Bildungsweges
war erreicht.
Blumenfreundin
Laber ist freiheitsliebend und ließ
sich nie gerne unter ein Joch
spannen. „Den Mut zu Verände-
rungen habe ich von zuhause mit-
bekommen. Geprägt bin ich auch
von meiner Mutter Katharina, die
eine selbstständige, intelligente
Frau war und allein mit den vielen
Kindern zurechtkam und kommen
musste“, denkt Laber dankbar an
ihre Mutter zurück. Von ihr haben
die Kinder als Mitgift auf den Le-
bensweg Tapferkeit, Optimismus
und Liebe erhalten. „Sie hat uns
vorgelebt, in schwierigen Situati-
onen durchzubeißen, nicht zu
verzweifeln und anderen Men-
schen in der Not zu helfen.“
Laber liebt nicht nur den Um-
gang mit Menschen. Die Freude
an der Natur, den Pflanzen und
Blumen führte zum Forschungs-
projekt „So haßt's bei uns“ (Me-
moiren Verlag, 2011). Um für
530 einheimische Kräuter und
Blumen die Mundart-Ausdrücke
zu sammeln, war sie einige Jahre
in ganz Kärnten unterwegs. Das
Ergebnis erbrachte 3.000 Be-
nennungen. Ziel dieser For-
schungsarbeit war es, Freude zu
bereiten und das spezifische
Sprachgut Kärntens zu erhalten.
Reisen und Schreiben von Bio-
grafien zählen zu ihren weiteren
Hobbys. U. a. hat sie den Le-
bensweg ihrer geliebten Mutter
Katharina Sgaga, geborene Go-
ritschnig, niedergeschrieben und
ihr damit ein Denkmal gesetzt.
Das einzige Beständige ist die
Veränderung: So sieht sie ihre
kürzlich erfolgte Wohnungsver-
änderung, sie hat das viel manu-
elle Arbeit abverlangende Eigen-
heim mit Garten verkauft und ist
in eine kleinere Wohnung in
Spittal umgezogen.
Kurzmeldung
Effektive Mikroorganismen
Ohne Mikroorganismen würde keine
lebenswerte Biosphäre auf unserem
Planeten existieren, sie haben das
Leben auf der Erde in seiner heu-
tigen Form erst möglich gemacht.
Auch heute noch erhalten Mikro-
organismen die Stoffkreisläufe der
Natur aufrecht und sind ein wesent-
licher Bestandteil des Ökosystems.
Der Referent Reinhard Mau (Mitbe-
gründer von EMIKO in Deutschland)
wird mit seinem kompetenten Wis-
sen über „EM – Effektive Mikroorga-
nismen“ am Dienstag, 1. März, um 19
Uhr in der Danielsberg Medi@thek
(EG VS Kolbnitz) einen interessanten
Bogen von Einsatzmöglichkeiten die-
ser großartigen Helfer für einen ge-
sunden Boden, gesunde Pflanzen,
eine gesunde Umwelt, gesunde
Tiere und natürlich gesunde Men-
schen spannen.
Das Fest der Goldenen Hochzeit feierte am 19.
Feber im Kreise der Familie das Ehepaar Herta
und Helmut Wilscher. Auch Bgm. Siegfried
Ronacher war unter den Gratulanten und
überbrachte die besten Glückwünsche namens
der Stadtgemeinde Hermagor-Pressegger See.
Kürzlich konnte Bgm. Walter Hartlieb wieder
eine ganz besondere Gästeehrung vornehmen.
Familie Hildegard und Günter Heger aus Rüs-
selsheim kommt bereits seit 55 Jahren in die
Marktgemeinde Kötschach-Mauthen, um im Haus
Brandstätter/Passau, bei Familie Brandstätter,
ihren Urlaub zu verbringen. Als kleines Danke-
schön gab es im Beisein der langjährigen Unter-
kunftgeber Urkunden und Präsente der Marktge-
meinde und die besten Wünsche für die Zukunft.