Seite 2 - H_1997_09

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O s t t i r o l e r H e i ma t b l ä t t e r
65. Jahrgang –– Nummer 9
ten wurden in größerem Um-
fang aufgenommen. Zu einem
Preis von 10 Groschen/m
2
wur-
den für die Zeit des Bergbau-
betriebes Grundbenützungsbe-
rechtigungen erworben. Eine
Arbeiterunterkunft mit 23
Schlafstellen
sowie
eine
Schmiede wurden erbaut und
eingerichtet. Außerdem mon-
tierte man ein vom Wasser des
Auenbaches
angetriebenes
Wasserrad als Antrieb des
Ventilators zur Stollenbelüf-
tung und errichtete ein
Sprengmittelmagazin (einen
ca. 5 m langen Stollen) vor der
Einmündung des Auenbaches
in die Drau.
Die ganzen Materialien und
Werkzeuge wurden von Trä-
gern vom Bahnhof Abfalters-
bach über die „Stuidlwiese“
hinausgetragen (ca. 90 Minuten
Gehzeit und 500 m Höhen-
unterschied). Sprengmittel in
Kisten zu je 25 kg mußte öfters
ein Knappe mit einem Fahrrad
aus Lienz holen, dafür wurde
ihm eine Schicht bezahlt.
Bekannte und neue Erzlager-
stätten wurden in Grubenfelder
aufgeteilt: Im Grubenfeld
„Hugo 1“ am rechten Ufer des
Auenbaches legte man drei alte
Stollen (Antimon 1, Antimon 2
und den Römerstollen) bis zu
den von den Alten zum Teil ab-
gebauten Erzlagern frei. Für die
zur Erschließung notwendige
Gleisverlegung mußten die
Stollen verbreitert werden, da
sie teilweise nur 50 cm breit
waren. Der Römerstollen wur-
de vorerst auf die von den
Alten erreichte Tiefe von 460
m aufgeschlossen und weiter zu
ganz beachtlichen Kupfer- und
Antimonfahlerzlagern vorge-
trieben. Nach einer Wertbe-
rechnung von Dir. Leopold
(1937) sind hier 50.000 t
Roherz sichtbar nachzuweisen
und die gleiche Menge ist
wahrscheinlich zusätzlich vor-
handen.
Im Grubenfeld „Hugo 4“ am
Mitterbach, ca. 300 m von
„Hugo 1“ entfernt, wurde ein
alter Stollen bis zu einem
Kupfer-Schwefel -Magnet -
eisenkieslager freigelegt.
In den Grubenfeldern „Hugo
2“ und „Hugo 3“ im Brand
beim Asthubenbach, ca. 600 m
von „Hugo 1“ entfernt, wurden
zwei von drei bekannten Stol-
len („Kofler 2“ und „Kofler 3“)
geöffnet und einige 1.000 t sil-
berhaltige Blei- und Zinkerze
freigelegt.
Ca. 1.000 m westlich von
„Hugo 1“ (in Koatspecken)
liegt der nach einem Geologen
benannte „Hoferschurf“ mit
Arbeiterunterkunft beim „Römerstollen“.
Lageplan der Erzlagerstätten; Federzeichnung auf Transparentpapier, 26,8 x 41,2 cm.