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einem Erzlager von Kupfer-
und Magnetkiesen.
Abgebaut wurden nur etliche
100 kg Erz zur Bestimmung
des Metallgehaltes. Die Proben
ergaben je nach Abbaugebiet
und Reinheit: 2 bis 4 % Anti-
mon, 2 bis 6 % Kupfer, bis zu
0,8 % Blei, bis zu 0,25 % Zink,
bis zu 8 % Schwefel, bis zu
29 % Eisen und 200 bis 500
Gramm Silber/Tonne Roherz.
Gleichzeitig wurden auch in
den Antimonstollen „Saxonia“
und „Bavaria“ in Obertilliach-
Leiten, in der Schwefel-Kup-
fergrube „Adolf“ vor Außer-
villgraten und im Schwefel-
kiesstollen „Oldenburg“ im
Hintenburgerberg Erhaltungs-
arbeiten durchgeführt.
Die Bergbau Panzendorf-
Tessenberg Ges.m.b.H. hatte
das ihr nach der Inflation der
20er Jahre verbliebene Kapital
mit den Erschließungsarbeiten
aufgebraucht. So wurden für
die für den Erzabbau notwen-
digen Betriebsanlagen (eine
ca. 2 km lange Seilbahn zum
Bahnhof Abfaltersbach und
eine
Aufbereitungsanlage)
Geldgeber gesucht, die es aber
aufgrund der geringen Nach-
frage nach Buntmetallen, die
auf die damalige Wirtschafts-
flaute zurückzuführen war,
nicht gab.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
wurden nochmals verschiedene
Untersuchungen und Er-
schließungsarbeiten durchge-
führt, zu einem Erzabbau kam
es aber nicht.
In den letzten Jahrzehnten
wurden die Gebäude abgetra-
gen. Die Stolleneingänge sind
zum Teil eingebrochen, zum
Teil zugeschüttet und die Stol-
lenmaterialablagerungen (Hal-
den) sind schon zum größten
Teil verwachsen. Von dem ur-
alten Bergbaubetrieb bleiben
nur noch einige mündliche
Überlieferungen und einige
Aufzeichnungen in den Archi-
ven.
Quellenmaterial:
* Akten des „Ahrner Archives“ von
Reichsritter Max von Wolfskron.
* Aufzeichnungen und Pläne des ehema-
ligen Bergbaudirektors der Panzendorf-
Tessenberg Ges.m.b.H., Dipl.-Ing.
Hugo Leopold (gest. 1958 in Salzburg).
* Aufzeichnungen und mündliche Mit-
teilungen von meinem Vater Alois
Aichner, der als „Steiger“ der Berg-
baugesellschaft für Ablauf und Sicher-
heit der Arbeiten zuständig war (gest.
1979 in Strassen).
* Mündliche Mitteilungen von Franz
Aichner (vlg. Tischler in Strassen, geb.
1907), der der einzige noch lebende
Knappe der 30er Jahre ist.
Nummer 9 –– 65. Jahrgang
O s t t i r o l e r H e i m a t b l ä t t e r
IMPRESSUM DER OHBL.:
Redaktion: Univ.-Doz. Dr.
Meinrad Pizzinini. Für den Inhalt
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Bote“ oder an Dr. Meinrad Pizzini-
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Grund- und Aufriß Grubenfelder „Hugo 2“ und „Hugo 3“, Federzeichnung auf Transparentpapier, 59,2 x 66,7 cm, teils koloriert.