VO 2015 14 - page 7

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Dr. Mahmoud Afandi kam,
erzählte und beeindruckte
Vor über 100 interessierten Schülern und ihren Profes-
soren der HLW Hermagor erzählte Dr. Mahmoud Afandi
aus seinem abenteuerlichen Leben, vom Bürgerkrieg
in Syrien, über die Lage in der Region und plädierte für
mehr Toleranz, mehr Interesse am „Fremden“.
Beeindruckend war schon Dr.
Afandis Kindheit. Seine Eltern
waren Kleinbauern, die ihren bil-
dungshungrigen Kindern eine
Ausbildung ermöglichten. Dazu
musste er schon mit acht Jahren
von zu Hause weg, um eine
Schule besuchen zu können. Be-
aufsichtigt wurde er von seinem
15-jährigen Bruder. Nach der
Matura kam er nach Wien. Nach
dem Medizindoktorat bewarb er
sich um eine Stelle als Unfall­
chirurg und kam nach Hermagor.
Nach elf Jahren in der Gailtal­
klinik wechselte er mit der Fami-
lie nach Villach. Das Bedürfnis,
seinem Volk in Syrien zu helfen,
reifte immer mehr. Dr. Afandi
hatte die Vision, Impulse für das
Gesundheitssystem vor Ort zu
setzen. Dieses ist in Syrien kata-
strophal; so gibt es z. B. keine
Krankenversicherung. Er kehrte
mit seiner Familie in seine Hei-
mat zurück. In Aleppo richtete er
eine Privatordination ein und
operierte auch in einem Sanatori-
um. Mit Ärzten, die ebenfalls in
Europa und Amerika Medizin
studiert hatten und nach Syrien
zurückkamen, bauten sie ein
Krankenhaus nach westlichem
Standard auf. Die Finanzierung
erfolgte aus eigener Tasche. Er
selbst war der Hauptverantwort-
liche. Mit seinen Kollegen er-
möglichte er eine qualitativ hoch-
stehende medizinische Versor-
gung und führte sämtliche
Operationen durch. Dies könnte
eine Erfolgsgeschichte sein, doch
die politische Situation verän-
derte alles.
Bürgerkrieg
Der Bürgerkrieg in Syrien be-
gann und die Kämpfe der IS-An-
hänger betrafen auch Aleppo.
Man muss sich das vorstellen: Im
Krankenhaus wurden Verwunde-
te behandelt, während man auf
der Straße Schüsse, Granatenein-
schläge und den Lärm von ein-
stürzenden Häusern hörte. Eine
Autobombe in der Nähe ihres
Krankenhauses explodierte und
zerstörte Fenster und die Fassa-
de. Die Patienten wurden evaku-
iert, die Renovierungsarbeiten
begannen und Dr. Afandi ope-
rierte in einer provisorisch einge-
richteten Räumlichkeit weiter.
Doch ein Weggehen nach Koba-
ni, der Heimatstadt von Dr. Afan-
di, wurde unausweichlich. Ein
weiterer Angriff auf das Kran-
kenhaus zerstörte dieses voll-
kommen. Im Sommer 2013 wur-
de auch um Kobani gekämpft
und die Familie war äußerst ge-
fährdet. Dr. Afandis Frau und die
vier Kinder verließen Syrien und
kamen über die Türkei nach
Wien. Dr. Afandi selbst blieb in
Syrien in der Hoffnung, dass so-
wohl der Bürgerkrieg als auch
die IS-Problematik beendet wer-
de. Diese Hoffnung erfüllte sich
nicht, es wurde nur noch schlim-
mer: IS-Kämpfer kamen bis vor
Kobani, die Grenze zur Türkei
wurde dicht gemacht. Auf aben-
teuerliche Weise gelang Dr.
Afandi die Flucht. Seit 2014 ar-
beitet er wieder an der Gailtalkli-
nik. Dr. Afandi gab am Ende sei-
ner Erzählungen den Schülern
noch mit, dass sie konkrete Ziele
haben und diese nicht aus den
Augen lassen sollen. Es sei seiner
Meinung nach wichtig, offen und
tolerant durch die Welt zu gehen,
Sprachen zu lernen, anderen
­Kulturen zu begegnen.
Dr. Mahmoud
Afandi, Margit
Kranabetter, Alina
Kristler (durch sie
kam der Kontakt
zustande), Dani-
ela Guggenberger
und Mag. Hannes
Berger (Politischer
Bildner).
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