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FILM
PUSTERTALER VOLLTREFFER
OKTOBER/NOVEMBER 2014
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gend erleiden mussten. Damals
hatte es elf Meter Schnee, be-
stätigte mein Großvater.“
Auch Freundschaft
Schönegger wollte mit seinem
Film nicht zu provokativ sein.
„Deshalb baute ich auch die Lie-
besgeschichte ein. Und eine
Weihnachts-Szene zeigt, dass es
sehr wohl auch Freundschaft
zwischen den Italienern und
Österreichern während des Krie-
ges gab.“ Er hofft, dass der Film
die Zuschauer zum Nachdenken
bringt. Im Zuge seiner Recher-
chen hatte er von viel schlim-
meren Ereignissen gelesen als
von jenen, die im Film zu sehen
sind. „Allerdings gaben mir
meine Fernseh-Vertragspartner
bestimmte Kriterien vor, dass
der Film nicht zu brutal werden
durfte – wegen der Altersbe-
schränkung“, erzählt er.
„Supertalente“
Es gibt vier große Hauptdar-
steller im Film: Neben Jasmin
Barbara Mairhofer aus St. Johann
(Ahrntal) auch den Tristacher
Florian Maria Sumerauer, Tho-
mas Prenn aus Toblach und Ge-
deon Burkhard („Kommissar
Rex“). „Beim Casting waren an
die 200 Leute vor Ort. Jasmin
war die Erste. Bis zum Schluss
blieb sie für mich die Erste. Sie
ist ein Supertalent“, ist Schön-
egger begeistert. Florian Maria
Sumerauer ist für den Filme-
macher wiederum ein absoluter
„Zufalls-Glücks-Treffer“. „Nach-
dem uns jener Schauspieler, der
den Bauernburschen Peter hätte
spielen sollen, kurzfristig abge-
sprungen ist, erfuhren wir über
den Osttiroler Bote von Florian.
Er ist ein gewaltiges Talent,
kommt sehr natürlich rüber,
braucht nicht viele Anweisungen
und ist kein Jammerer.“
„Gewaltige
Herausforderung“
Für Schönegger war die Pro-
duktion des Filmes eine gewal-
Regis-
seur
und
Produ-
zent
Hubert
Schön-
egger
(r.) mit
Gedeon
Burk-
hard,
der im
Film
den
Pfarrer
spielt.
Foto:
Mar-
tina
Holzer
Dramatische Ereignisse und
Kämpfe wurden an den immer
noch vorhandenen Stellungen,
Laufgängen und Kavernen aus
dem Ersten Weltkrieg nachge-
stellt – an den Originalschau-
plätzen über 2.500 Meter. Pro-
duzent und Regisseur Hubert
Schönegger zogen von Kindheit
an die Kriegserzählungen seiner
Großeltern in den Bann. Denn
die Sextner Dolomiten verwan-
delten sich vor seiner Haustür
durch den Kriegseintritt Italiens
im Mai 1915 über Nacht zum
Frontgebiet. „Der Kampf um
die Heimat nahm dann seinen
grausamen Lauf.“ Der Kugel-
hagel kam schließlich vor den
Naturgewalten abrupt zum Still-
stand, die mit extremer Kälte
und gewaltigen Lawinen jede
Kampfhandlung unmöglich
machten. „Man kann nur er-
ahnen, welche Hölle die Solda-
ten vor 100 Jahren in dieser Ge-
Eine Premiere des Kriegsdramas „Tränen der Sextner Dolomiten“ folgt der an-
deren. Mittlerweile wird die Produktion von Hubert Schönegger aus Winne-
bach (geosfilm) in ganz Südtirol, Lienz und Trient aufgeführt. Bald gibt es
auch eine Premiere in Innsbruck. Der Film spielt vor dem Hintergrund des Ge-
birgskrieges, der zwischen 1915 und 1918 in den Sextner Dolomiten wütete.
„Tränen der Sextner Dolo