Seite 20 - VP_2014_07

Basic HTML-Version

MEILENSTEIN
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JULI/AUGUST 2014
20
Bereits der assyrische König
Sargon II. ließ zwischen 721
und 705 v. Chr. an den Straßen
seines Reiches etliche Steine
mit Entfernungsangaben auf-
stellen. Besonders das Römi-
sche Reich verfügte über ein
sehr gut ausgebautes Straßen-
system, die „Römerstraßen“.
Nach 123 v. Chr. wurden an
diesen Straßen die sogenannten
Miliaria errichtet.
Die Steinsäulen, übermanns-
hoch (teilweise bis zu drei
tanz ist in römischen Meilen
(1.000 Doppelschritte) angege-
ben. Sie entsprechen fast 1,5
Kilometern.
statt Meilensteine Kilometer-
steine und -schilder aufgestellt.
Teilweise wurden dazu auch die
alten Meilensteine umgesetzt
am 11. April 1958 „in der
Goste“ in Olang in rund acht
Metern Tiefe entdeckt wurde.
„Das war anlässlich der Arbei-
Meter hoch) und mit einem
Durchmesser von 50 bis 60
Zentimetern, trugen als we-
sentliches Element Orts- und
Entfernungsangaben. Die Dis-
ten für den Kraftwerksbau,
rund 200 Meter vom Hotel-Res-
taurant ‚Alte Goste’ entfernt,
dort, wo man die Staumauer er-
richtete“, erzählt Christian
Hainz, Schwiegersohn der
„Alte-Goste“-Wirtsleute Paul
Radmüller und Wilma Zingerle.
2,33 Meter hoch
Der sehr gut erhaltene Gra-
nitstein ist 2,33 Meter hoch. 90
Zentimeter davon entfallen auf
den scharf abgesetzten, unbear-
beiteten spitz zulaufenden So-
ckel (Durchmesser: ca. 40 cm).
„Eigentlich wollte man den
Stein wieder eingraben. Doch
Richard Prugger (Fa. Holzhof)
reagierte mit Geistesgegenwart,
nahm den Stein mit und stellte
ihn in seinem Garten in Ober-
olang auf. Dort kann man den
sehr gut erhaltenen Original-
stein noch heute besichtigen.“
Wo der Meilenstein ursprüng-
lich stand, weiß man nicht so
genau. „Es gab in Olang im 15.
Jahrhundert eine riesige Hang-
rutschung“, erklärt Christian
Hainz.
Meilenstein in der
Goste
Nach der Einführung des
metrischen Systems wurden
und als Kilometersteine ver-
wendet. Doch diese sind rar –
deshalb wurden Meilensteine
zu Kleindenkmälern – so wie
jener römische Meilenstein, der
Meilensteine, auch
Postmeilensäulen, sind
Entfernungsanzeiger,
die vor langer Zeit in
regelmäßigen Abstän-
den an Straßen errich-
tet wurden. Sie gehö-
ren heutzutage so wie
Wegkreuze oder Bild-
stöcke zu den Klein-
denkmälern. Ein römi-
scher Meilenstein be-
findet sich auch in
Oberolang, dessen
Nachbau nun vor dem
Hotel-Restaurant „Alte
Goste“ (Olang) bewun-
dert werden kann.
Nelly und Mama Iris Hainz (l.) mit Oma Wilma Zingerle und dem Olanger Bürgermeister Reinhard Bach-
mann nach der Enthüllung des Meilensteins..
Aufbau einer Römerstraße/Construzione delle strade romane
Ein „neuer“ Blickfang in