Seite 30 - VP_2014_06

Basic HTML-Version

Der Verband ist ein Zusammenschluss
aller in den Osttiroler Talschaften not-
ärztlich tätigen Kollegen. „Er ist also
kein Privatverein, sondern eine innova-
tive Form der landärztlichen Zusam-
menarbeit, die in der Öffentlichkeit von
den Ärzten wiederholt gefordert
wurde“, informiert Walder. So sei es nun
möglich, dass in jedem peripheren Ver-
sorgungsgebiet rund um die Uhr ein
Arzt für die Patienten erreichbar ist und
dieser schnell vor Ort sein kann. „Im ge-
samten Bezirk dauert dies im Schnitt
weniger als zehn Minuten. Auch unter
widrigsten Bedingungen wurde im Vor-
jahr jeder Einsatzort innerhalb von 30
Minuten erreicht.“
Telefonnummer
Unter der Telefonnummer 0664-
1559920 kann der diensthabende Arzt
der Notarzteinsatzgruppe direkt ange-
rufen werden. „Der gesamten Bevöl-
kerung steht somit ein einfach erreich-
barer ärztlicher Ansprechpartner zur
Verfügung, der das gesamte Spektrum
der medizinischen Versorgung ab-
deckt.“ Unter www.notarztverband.at
kann man sogar den Namen des je-
weils diensthabenden Arztes einsehen.
Die Ärzte des Notarztverbandes be-
mühen sich auch intensiv um Quali-
tätssicherung. So erfüllt sie die euro-
päische Norm ISO 9001:2008. Im Vor-
jahr etablierte der Verband mit der
Südtiroler Gesellschaft für Allgemein-
medizin ein Fortbildungssystem, das
das Training seltener Einsatzszenarien
ermöglicht. „So kann jeder Osttiroler
Notarzt unter anderem die von der EU
empfohlenen 50 Intubationen pro Jahr
durchführen“, so Walder.
Es steht immer ein Arzt
zur Verfügung
„Der Osttiroler Notarztverband hat seine erste Bewährungsprobe
bestanden“, ist Dr. Gernot Walder vom Stützpunkt Villgratental er-
leichtert. Walder war am Aufbau maßgeblich beteiligt.
Mehr als 350 Starter nahmen am
nicht wettbewerbsmäßigen Lauf rund
um den Toblacher See im Rahmen des
Cortina-Dobbiaco Run (Anfang Juni)
teil.
Die Läufer zeigten sich somit soli-
darisch mit den Frauen, die mit der Di-
agnose Brustkrebs leben, und mit den
Menschen, die an der seltenen Krank-
heit Epidermolisis bollosa leiden. Der
Erlös ging nämlich direkt an die Tobla-
cher Vereine „Debra Südtirol“ und
„mamazone – Frauen und Forschung
gegen Brustkrebs“.
Laufen für Kampf gegen Brust-
krebs und Epidermolisis bollosa
GESUNDHEIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JUNI/JULI 2014
30
Dr.
Gernot
Walder
gehört
zum
Ost-
tiroler
Not-
arzt-
ver-
band.
Infos für Ihr Wohlbefinden
Fragen an Martha
Mooswalder,
geburtshilfliches Team, Krankenhaus
Innichen
Wie läuft Geburtshilfe im
KH Innichen ab?
„In unserer Abteilung kommen
jährlich knapp 300 Kinder zur Welt.
Wir betrachten die Geburt als einen
physiologischen Prozess, bei dem
die Wünsche der werdenden Eltern
berücksichtigt werden. Jede Frau er-
lebt ihre Geburt anders und auch
das Schmerzempfinden ist unter-
schiedlich. Bereits durch die eigen-
ständige Wahl der Gebärposition
können Schmerzen vermindert wer-
den. Unser Team der Hebammen
bietet Wassergeburt, Geburt auf
dem Hocker, der Matte, im Stehen,
im Knien, auf dem Bett, in einer
Umgebung mit warmem, diskretem
Licht. Wir bieten auch die Möglich-
keit der ambulanten Geburt.“
Was gibt es im KH Innichen
zur Geburtserleichterung?
„Zur Geburtserleichterung bieten
wir neben Aromatherapie, Homöo-
pathie, Akupunktur, Entspannungs-
bad und Massage auch, falls not-
wendig, die Periduralanästhesie an.
Geburtshelfer, Kinderärzte, Anästhe-
sisten und OP-Personal stehen zur
Verfügung, um einen hohen Sicher-
heitsstandard zu gewährleisten. Im
Falle eines Kaiserschnittes ist der
Vater im Operationssaal willkom-
men. Im Familienzimmer gibt es die
Möglichkeit, die ersten Stunden
(erste Nacht) mit dem Neugebore-
nen als Familie (Mutter, Vater,
Kind) zu verbringen. Weiters bieten
wir in den ersten Tagen nach der
Geburt das Babyheilbad an, bei
dem eine intime Begegnung zwi-
schen Mutter und Kind stattfindet –
eine Möglichkeit, das Ankunftser-
lebnis der Geburt zu wiederholen
bzw. zu verarbeiten. Sowohl für die
Mutter als auch für das Neugebo-
rene.“
Wie werden die Mütter un-
tergebracht?
„In Ein- oder Zweibettzimmern,
die mit einer Wickeleinheit und
Wärmelampe ausgestattet sind.
Das Wickeln wird nach Kinästhetics
Infant Handling angeleitet, ebenso
(auf Wunsch) wird das Baden des
Babys gezeigt und bei Bedarf die
Kolikmassage. Väter und Geschwis-
ter haben begünstigte Besuchszei-
ten. Beim Frühstücksbuffet, bei dem
Tees, Joghurt und Müsli auch für
eine Zwischenmahlzeit bereitste-
hen, können sich die Mütter ken-
nenlernen und Erfahrungen austau-
schen.“
Das KH Innichen ist als „Ba-
byfreundliches Krankenhaus“
zertifiziert.
„Ja. Deshalb ist bei uns auch das
Stillen des Neugeborenen von gro-
ßer Bedeutung. Stillen ist mehr als
nur Nahrungsaufnahme. Zusammen
mit einer positiven Geburtserfah-
rung sind dies die besten Grundla-
gen für eine gesunde Entwicklung
des Kindes.“
Jazzmusik kann psychisch Kranken
helfen.
Einer der ersten am Ziel war Lan-
desrat Christian Tommasini (2. v. r.),
mit Bgm. Guido Bocher (Toblach),
Erika Laner (Verantwortliche ma-
mazone) und Isolde Mayr Faccin
(Verantwortliche Debra) v. l.
V. l.: Gianni
Poli, Isolde
Mayr Faccin
(debra), Erika
Laner (ma-
mazone),
Luigi Spa-
gnolli, Guido
Bocher (BG
Toblach und
Vizepräsi-
dent debra);
vorne
sitzend:
Anna Faccin
(debra).
Jazz hilft der
Psyche
Speziell Jazzmusik soll gegen psy-
chische Leiden helfen. Das meinten
Wissenschaftler, Künstler und Thera-
peuten auf der deutschen Musikmesse
„jazz-ahead“.
„Mit Jazzmusik kann man sich wun-
derbar fallen lassen und Gefühle spon-
tan ausdrücken. Sie spricht die Gefühle
besonders stark an“, meint Psycho-
therapeut Jochen Brecht. „So kann
man sie ausgezeichnet unter anderem
bei Sucht, Depressionen oder Psycho-
sen anwenden.“