Seite 6 - HB_2013_02

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Anmerkungen:
Verwendete Abkürzungen: FÖ = Fundberichte aus Öster-
reich; ÖJh = Jahreshefte des Österreichischen Archäologi-
schen Institutes in Wien.
1
A. B. M
AyER
/A. U
NTERFORCHER
, Die Römerstadt Agunt
bei Lienz in Tirol. Eine Vorarbeit zu ihrer Ausgrabung,
Berlin 1908, S. 1.
2
Zu den frühen Aktivitäten und zur wichtigsten bis 1907
erschienenen Literatur zu Aguntum s. M
AyER
/U
NTER
-
FORCHER
(wie Anm. 1).
3
Einen guten Überblick dazu liefert z. B.: O. D
EFRANCES
-
CHI
, Municipium ClaudiumAguntum. Monetae Imperii
Romani MCMXCI – MMVII (ungedr. Diplomarbeit),
Innsbruck 2008, S. 35-50.
4
Vgl. dazu: P. I. P
LONER
, Agunt, die alte Kelten- und Rö-
merstadt bei Lienz in Tirol, und Prof. Ploners Ausgra-
bungen daselbst, o.O. [Lienz], 1912: Eigenartig anmu-
tendes, nicht als wissenschaftlich im engeren Sinn zu be-
zeichnendes Werk der Grabungen 1912. Die Ergebnisse
der Freilegungsarbeiten des Jahres 1913 konnte Ploner
infolge seines Todes mit Ausnahme eines Planes nicht
mehr publizieren; Plan z. B. wiedergegeben bei: E. S
WO
-
BODA
, Aguntum. Ausgrabungen bei Lienz in Osttirol.
1931-33. ÖJh 29, 1935, suppl. Abb. 3.
5
Vgl. dazu: R. E
GGER
, Ausgrabungen in Noricum
1912/13. ÖJh 17, 1914, Beibl. 5-16; Ders. Frühchrist-
liche Kirchenbauten im südlichen Norikum (1916).
6
Vgl. dazu: S
WOBODA
(wie Anm. 4) S. 5-102: Bericht
über die Kampagnen 1931 bis 1933. Die Grabungen der
Jahre 1934 und 1935 sind bis auf einen Überblicksplan
unpubliziert geblieben.
7
Vgl. bes.: F. M
ILTNER
, Aguntum. Vorläufiger Bericht
über die Ausgrabungen 1950-1952. ÖJh 40, 1953, suppl.
S. 93-156; Ders., Aguntum. Vorläufiger Bericht über die
Grabungen in den Jahren 1953 und 1954. ÖJh 42, 1955,
suppl. S. 71-96.
8
Ausführliche Berichte existieren vorwiegend zu den
Grabungen der 1950er-Jahre: W. A
LZINGER
, Aguntum.
Vorläufiger Bericht über die Grabungen in den Jahren
1955 bis 1957. ÖJh 44, 1959, suppl., S. 75-140.
Zu den deutlich kürzeren Grabungsberichten der Folge-
jahre s. W. A
LZINGER
, Aguntum und Lavant. Führer
durch die römerzeitlichen Ruinen Osttirols
5
(1994), S.
126-128 (Literaturverzeichnis).
9
An dieser Stelle sei den hunderten (!) von Mitarbeitern
und Mitarbeiterinnen gedankt, die in den letzten beiden
Jahrzehnten mit großem Engagement und Einsatzwillen
die Ausgrabungen in Aguntum erst ermöglicht haben.
Hitze, Regen und Schnee konnten sie nicht daran hin-
dern, das gemeinsame Ziel, den Ruinen von Aguntum
möglichst viele Geheimnisse zu entlocken, unermüdlich
anzustreben. Stellvertretend für alle seien aufgrund ihrer
langjährigen verantwortungsvollen Mitarbeit Katrin
Winkler, Otto Defranceschi, Manuele Laimer, Martin
Auer, Lukas Egger, Stephanie Sitz, Lisa Obojes, Marlies
Steinhauser, Julia Hammerschmied, Georg Oberparlei-
ter, Elisabeth Prettner, Urs Nieffeler und Benedetto Mayr
namentlich genannt.
10
Als Geldgeber und Unterstützer seien hier insbesondere
das Land Tirol (Landesgedächtnisstiftung: DDr. H. van
Staa, GF Peter Koller; Kulturabteilung: Dr. Benedikt Er-
hart; Landesbaudirektion: DI Dr. Gerhard Wastian), die
Gemeinde Dölsach (Bgm. Josef Mair), die Europäische
Union, der Vorstand und die Mitglieder des Vereins „Cu-
ratorium pro Agunto“ sowie zahlreiche hier nicht na-
mentlich genannte Personen und Institutionen erwähnt.
11
Zu diesen Grabungen s. M. T
SCHURTSCHENTHALER
, Feld-
archäologische Forschungen in Aguntum seit 1991, in:
Osttiroler Heimatblätter 62, 5 (1994) o. pag. – Zu „Haus I“
s. W. K
LIMESCH
, Haus I. Funde aus einem Aguntiner
Wohngebäude (ungedr. Diplomarbeit), Innsbruck 1995.
12
Wie Anm. 7.
13
W. A
LZINGER
, Aguntum. Vorläufiger Bericht über die
Grabungen in den Jahren 1955 bis 1957, ÖJh.44, 1959
suppl. S. 75-140.
14
M. T
SCHURTSCHENTHALER
, Stribach, FÖ 41 (2002), S.
567-571; M. T
SCHURTSCHENTHALER
, Stribach, FÖ 42
2003 (2004), S. 751-755; M.T
SCHURTSCHENTHALER
, Stri-
bach, FÖ 44 2005 (2006), S. 567-571; M. T
SCHURT
-
SCHENTHALER
, Stribach, FÖ 45 2006 (2007), 709-712;
M. T
SCHURTSCHENTHALER
, Stribach, FÖ 46 2007
(2008), S. 946-948.
15
M. T
SCHURTSCHENTHALER
, Municipium ClaudiumAgun-
tum: römischer Wohnluxus in den Alpen, in: L. D
AL
R
I
,
St.
DI
S
TEFANO
(Hrsg.), Littamum – Una mansio nel
Noricum / Eine Mansio in Noricum, BAR Intern. Series
1462 (Oxford 2005), S.106-126.
16
M. T
SCHURTSCHENTHALER
(wie Anm. 14).
17
M. A
UER
, Late Roman local production in southwestern
Noricum. Municipium Claudium Aguntum – a case
study, Acta RCRF, 42, 2012, S. 419-422.
18
Die Auswertung der Speiseabfälle in Form von Tierkno-
chen erfolgte durch Frau Dr. S. Deschler-Erb, IPNA, Basel.
19
Vorberichte: M. A
UER
/M. U
NTERWURZACHER
, Das Atri-
umhaus von Aguntum, Atriumhaus. Das Zentrum für
Alte Kulturen, Jahresbericht 2009, S. 54-55; M. A
UER
,
Das Atriumhaus von Aguntum, Atriumhaus. Das Zen-
trum für Alte Kulturen, Jahresbericht 2010, S. 31.
20
S
WOBODA
(wie Anm. 4) S. 5-102.
21
F. M
ILTNER
, Aguntum. Vorläufiger Bericht über die Aus-
grabungen 1950-1952, ÖJh.40, 1953, suppl. S. 93-156.
22
V. G
ASSNER
, Zur Funktion und Datierung der Stadtmauer
von Aguntum, RÖ 13/14, 1985-86, S. 77-100.
23
M. A
UER
, Municipium ClaudiumAguntum – Zur Datie-
rungsfrage der Stadtmauer, ÖJh.77, 2008, S. 7-38.
24
M. A
UER
, Beobachtungen zur Entstehungszeit der Stadt-
mauer von Aguntum (ungedr. Diplomarbeit), Innsbruck
2006, S. 27-28.
25
M. A
UER
/F. B
LEIBINHAUS
/M. T
SCHURTSCHENTHALER
/
M. U
NTERWURZACHER
, Municipium ClaudiumAguntum.
Geophysikalische Prospektion auf geologisch schwieri-
gem Terrain, im Druck.
26
Aus Platzgründen wird hier auf die Präsentation der Er-
gebnisse der neuen Grabungen im „Prunkbau“ und am
Decumanus maximus verzichtet; s. dazu Anm. 11
(Prunkbau); M. T
SCHURTSCHENTHALER
, Stribach. FÖ 48,
2009 (2010), S. 448-450 (Decumanus maximus).
27
Vgl. dazu z. B.: W. A
LZINGER
, Das Municipium Clau-
dium Aguntum. Vom keltischen Oppidum zum früh-
christlichen Bischofssitz. In: Aufstieg und Niedergang
des Römischen Reiches II. 6 (1977), S. 395f.
28
Zur ersten Sondierung dieses Geländes mittels eines 100 m
langen und 4 m breiten Suchschnittes (so genannter
„Waldschnitt“) im Jahr 2000 s. M. T
SCHURTSCHENTHA
-
LER
, Stribach. FÖ 39, 2000 (2001), S. 691.
29
Zu den jährlichen Grabungsberichten s. M. T
SCHURT
-
SCHENTHALER
, Stribach. FÖ 45, 2006 (2007), S. 710-
712; Ders., Stribach. FÖ 46, 2007 (2008), S. 708-712;
Ders, Stribach. FÖ 47, 2008 (2009), S. 592-595.
30
Grundlegend zum römischen Macellum: C. D
E
R
UyT
,
Macellum. Marché alimentaire des Romans (1983).
31
Vorderer Orient: z. B. Gadara, Gerasa; Nordafrika: z.B.
Timgad.
32
Die wichtigsten Beispiele finden sich in Italien (Aquileia
[Venetien], Alba Fucens [Abruzzen], Herdonia [Apulien]),
Saepinum [Molise]), Aeclanum [Kampanien], Corfinium
[Abruzzen]) und in Albanien (Durres). – Grundlegend
zum Rundmacellum: C. D
E
R
UyT
, Mercati Romani con
cortile circolare in Italia centrale e meridionale. Quaderni
dell‘Istituto di Archeologia e Storia Antica, H. 3, 1984, S.
171-180 (mit Literaturangaben zu den Anlagen in Italien).
33
Die in L. G
OMIG
(Hrsg.), Aguntum. Museum und archäo-
logischer Park (2007), S. 202, genannte Datierung ins 3.
Jh. n. Chr. hat sich nicht bestätigt.
34
Vgl. etwa Herdonia: s. dazu: J. M
ERTENS
/C. D
E
R
UyT
, La
piazza forense in epoca imperiale, in: J. M
ERTENS
(Hrsg.),
Herdonia. Scoperta di una città (1995), S. 196-203.
35
Vgl. dazu D
E
R
UyT
(wie Anm. 30), S. 326-330.
36
Zu den jährlichen Grabungsberichten s. M. T
SCHURT
-
SCHENTHALER
/M. A
UER
, Stribach. FÖ 49, 2010 (2011),
S. 428-432; Dies., Stribach. FÖ 50, 2011 (2012), S. 424-
427. Dies., Stribach. FÖ 51, 2012 (im Druck).
37
Die Gestaltung des Forums von Aguntum erinnert an die
Gestaltung derartiger Anlagen in kleineren Städten
Norditaliens; vgl. dazu: R. V
ILLICICH
, I complessi forensi
nei centri minori della Cisalpina Romana. Studi e Scavi,
nuova serie 18, 2007.
38
A
UER
(wie Anm. 24).
39
A
LZINGER
(wie Anm. 27), S. 389f., vermutete, die römi-
sche Neustadt habe sich entlang der ehemaligen Drau-
talstraße, die später zum Decumanus maximus geworden
sei, entwickelt. Das keltische Oppidum habe weiter
nördlich gelegen und sei über den Decumanus I sinister
erreichbar gewesen. – Zu den stark divergierenden
Meinungen zur Lage des keltischen Oppidums vgl.
T
SCHURTSCHENTHALER
(wie Anm. 15), S. 106f.
40
M. A
UER
/F. B
LEIBINHAUS
/M. T
SCHURTSCHENTHALER
/M.
U
NTERWURZACHER
(wie Anm. 25).
41
J. R
ÜCKL
, Die Wandmalerei aus dem Atriumhaus von
Aguntum (ungedr. Diplomarbeit), Innsbruck 2003;
C. B
RANDLECHNER
, Die Wandmalereifunde aus dem Ost-
trakt im Atriumhaus von Aguntum (ungedr. Diplom-
arbeit), Innsbruck 2008.
42
D
EFRANCESCHI
(wie Anm. 3).
43
K
LIMESCH
(wie Anm. 11).
44
A
UER
(wie Anm. 24).
45
V. S
OSSAU
, Forschungsprojekt, finanziert durch den TWF
– Publikation in Vorbereitung.
46
Vorberichte (wie Anm. 19).
47
Wie Anm. 36.
48
Ein Projekt zur georeferenzierten Kartierung von Fund-
stellen im Umland von Aguntum wird – finanziell unter-
stützt durch den TWF – in den kommenden Jahren
durchgeführt.
49
M. A
UER
, Überlegungen zur lokalen Keramikproduktion
im Umfeld des Municipium Claudium Aguntum, in:
Claus R
EINHOLDT
/Wolfgang W
OHLMAyR
, Akten des
13. Österreichischen Archäologentages. Klassische
und Frühägäische Archäologie. Paris-Lodron-Universi-
tät Salzburg vom 25. bis 27. Feber 2010, Wien 2012.
50
G
OMIG
(wie Anm. 33) 87, Kat.Nr. 170-172.
Die Auswertung der bisherigen Grabungen
erfolgt durch Master-/Diplomarbeiten und
Forschungsprojekte. Dabei sind bislang Ar-
beiten zur Wandmalerei
41
, zu den Münzfun-
den
42
, zum sog. Haus I
43
, zur Stadtmauer
44
und zu einer spätantiken Nachnutzung im
Bereich des Porticus des Macellums
45
fer-
tiggestellt worden. Ein Forschungsprojekt
zum Atriumhaus ist im heurigen Jahr abge-
schlossen worden und wird in Zusammen-
arbeit eines internationalen Teams, zusam-
mengesetzt aus Archäologen und Naturwis-
senschaftlern publiziert.
46
Gleichzeitig wer-
den die Untersuchungen am Macellum von
Aguntum zur Publikation vorbereitet.
Der zukünftige Forschungsschwerpunkt
liegt vor allem in der Fortsetzung und Aus-
wertung der Grabungen am Forum, wo
bislang ca. 30.000 Keramikfragmente
neben zahlreichen weiteren Fundmateria-
lien geborgen wurden.
47
Die Gesamtaus-
wertung der Forumsgrabungen wird erst
mit Abschluss der Grabungen an diesem
Baukomplex möglich sein. Derzeit werden
alle Funde katalogisiert und eine chrono-
logische Einordnung des wichtigsten
Fundmaterials vorgenommen. Dies er-
möglicht eine gezielte Vorgangsweise in
Hinblick auf die zum Abschluss dieser
Arbeiten geplante Gesamtpublikation.
Neben den direkt mit den ausgegrabenen
Gebäuden in Zusammenhang stehenden
Forschungen liegt ein weiterer Schwer-
punkt in der Charakterisierung der lokalen
Wirtschaft römischer Zeit. Dazu gehören
neben den tierischen und pflanzlichen
Überresten auch Kartierungen römischer
Fundstellen im Umland Aguntums
48
und
die Identifizierung lokal hergestellter Pro-
dukte. Zu diesen sind etwa verschiedene
Keramikgattungen zu zählen, von denen
besonders die sogenannten Aguntiner
Näpfe
49
als charakteristisch für die Region
Aguntum gelten können. Diese schüssel-
artigen Gefäße wurden in Aguntum in gro-
ßen Mengen gefunden, sind in den be-
nachbarten römischen Stätten wie etwa
Sebatum oder Teurnia nur sehr selten an-
zutreffen. Ebenso muss sich im Umland
der römischen Stadt eine größere Ziegel-
produktion befunden haben, die durch den
Namensstempel L.V.Z. belegt ist.
50
Ein Teil der Grabungsmannschaft des Jahres 2013.
Foto: Institut für Archäologien, Forschungsbereich Aguntum
OSTTIROLER
NUMMER 10-11/2013
6
HEIMATBLÄTTER