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Oberkärntner
Volltreffer
28. Jänner 2013
CHRONIK
LawinenunglückmachteKinder zuVollwaisen
Eine unübersehbare Menschenmenge nahm am Friedhof St. Lorenzen im Lesachtal Abschied von Helene und Kon-
rad Hofmann sowie Manfred Steiner. Die drei Lesachtaler waren bei einem Lawinenabgang ums Leben gekommen.
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Im Zuge des tragischen Lawinen-
unglücks haben zwei Kinder –
Juliana (7 Jahre) und Klemens (9
Jahre) – ihre Eltern verloren und
sind somit Vollwaisen. Damit die
Zukunft der Kinder wenigstens
vor finanziellen Nöten bewahrt
wird hat die Ortsstelle Lesach-
tal der Bergrettung ein Spenden-
konto eingerichtet und bittet um
Unterstützung.
ÖBRD Lesachtal –
Spendenkonto Waisenkinder
Juliana & Klemens –
Lawinenunfall Lesachtal
IBAN: AT62 3936 4001 0090 4615
BIC: RZKTAT2K364
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Helene und Konrad Hofmann waren
erfahrene und begeisterte Tourengeher.
Bergrettungs-Chef
Manfred Steiner.
Gleich sechs Priester mit Ge-
neralvikar Engelbert Guggenber-
ger, dem Servitenpater Andreas
Maria Baur, Ernst Windbichler,
Rudolf Ortner und zwei Seelsor-
gern aus dem benachbarten Sau-
ris und Plodn zelebrierten den
Begräbnisgottesdienst. Schon die
Tage des Abend- und Mittags-
gebetes nutzten viele Menschen
um Helene, Konrad und Manfred
ein letztes „Pfiat enk“ oder „Berg
Heil“ zu sagen. „Wir brauchen
jetzt ein gutes Wort, das uns hilft,
diese Stunden zu bestehen“, mit
diesem Gedanken begann Gene-
ralvikar Engelbert Guggenberger
den Sterbegottesdienst für die drei
verunglückten Bergkameraden.
„Am Mittagskofel, der so heißt,
weil dort um die Mittagszeit die
Sonne am höchsten steht“, fuhr
der Generalvikar fort, „haben
die drei ihr Leben gelassen.“ So
wie die Mittagssonne scheint, so
strahlte auch ihr Engagement in
den Familien und örtlichen Ver-
einen. Dies brachten die vielen
Redner beim Sterbegottesdienst
zum Ausdruck. „Ein Gebirgstal
ist seit Freitag in den Tiefen der
Dunkelheit versunken“, drückte
Bürgermeister Franz Guggen-
berger den Schmerz der Lesach-
taler aus. Hunderte Kameraden
der Alpin- und Hilfsvereine aus
Kärnten, Osttirol und dem be-
nachbarten Plodn und Öfen, Be-
kannte und Freunde säumten den
letzten Weg der Bergretter.
Das Unglück
Es war ein herrlicher Tag –
dieser 18. Jänner – an dem das
Ehepaar Konrad (51) und Hele-
ne (42) Hofmann – beides Berg-
retter und Bauersleute – und der
Bergrettungs-Chef der Ortsstelle
Lesachtal, Manfred Steiner (54)
– zu einer Skitour ins Gebiet des
Mittagskofels im Lesachtal auf-
brachen. Die sehr erfahrenen Al-
pinisten starteten früh, doch die
Lawinengefahr war für diesen
Freitag in diesem Gebiet mit drei
bis vier angegeben. Nördlich des
Mittagskofels auf 1.850 Metern
(Bödenalm) passierte gegen 11
Uhr dann das tragische Unglück.
Die drei Tourengeher lösten – laut
späterer Untersuchungen – eine
100 Meter breite und 400 Meter
lange Schneebrettlawine aus und
wurden von den Schneemassen
verschüttet. Da niemand die La-
wine wahrnahm, eilte auch nie-
mand zu Hilfe. Erst als die drei
Bergretter – wie vereinbart –
nicht um 15 Uhr heimgekehrt wa-
ren, schlug man Alarm.
Große Suchaktion
Es folgte eine großangelegte
Suchaktion mit rund 40 Mann. Im
Einsatz waren die Bergrettungen
Lesachtal und Kötschach, die FF
Liesing, die alpine Einsatzgrup-
pe Hermagor sowie der Rettungs-
hubschrauber Martin 4, die Libel-
le Kärnten und die Libelle FLIR
der Polizei. Dem Lawinenhund
der Bergrettung Lesachtal gelang
es letztendlich, die drei Verschüt-
teten gegen 17 Uhr aufzuspüren.
Airbag-Rucksack
nicht ausgelöst
Alle drei Bergretter wurden
zwei, drei Metern voneinander
entfernt aufgefunden. Was unge-
wöhnlich ist. Man vermutet u. a.,
dass sie gerade beisammen ge-
standen sind, als die Lawine he-
runterkrachte. Einer der Touren-
geher hatte sogar einen Airbag-
Rucksack mit. Allerdings hatte
der Träger den Rucksack nicht
ausgelöst. Der Tod der drei Berg-
retter und deren Fehlentschei-
dung bei dieser hohen Lawinen-
gefahr die Tour zu wagen, löste in
der Gemeinde Lesachtal und weit
darüber hinaus große Betroffen-
geht muss geklärt werden. „Der-
zeit füttern die Nachbarn die
Tiere.“ Auch Manfred Steiner
(Kraftfahrer) hatte Familie. Er
hinterlässt seine Frau Angelika
und seine drei erwachsenen Kin-
der Bernd, Michael und Nadine.
Martina Holzer
heit aus. Vor allem auch deshalb,
weil die Kinder des Ehepaares
Hofmann durch diese Tragö-
die zu Vollwaisen wurden. Juli-
ana ist sieben Jahre alt, Klemens
neun Jahre. „Die Kinder werden
nun von Verwandten versorgt.
Die sechs Schwestern der Mut-
ter kümmern sich derzeit abwech-
selnd um die beiden.“ Juliana und
Klemens bleiben auf dem elter-
lichen Hof „Unterfasolter“ (1.200
m) in der Fraktion Frohn, die rund
sechs Kilometer von St. Lorenzen
entfernt liegt und in der Nachbar-
schaft noch fünf weitere Höfe hat.
Viele Fragen offen
Auf dem Hof leben noch die
Eltern von Helene, die allerdings
gesundheitlich beeinträchtigt sind
und sich nicht voll um die Kinder
kümmern können. Juliana und
Klemens gingen am Mittwoch
wieder in die Schule. „Sie konn-
ten sich noch von den Eltern ver-
abschieden“, so die Bergrettung.
Bislang brachten die Eltern die
Kinder stets in die Schule nach
St. Lorenzen und wieder heim.
„Wie es in Zukunft ausschauen
wird, ist noch offen. Denn deren
Schultransport erfordert Organi-
sation.“ Auch wie es mit der Be-
wirtschaftung des Hofes weiter-