Seite 3 - VO 2007 05

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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
2. FEBER 2007
CHRONIK
Immer mehr Verbraucher ge-
hen unseriösen Internetanbie-
tern in die Falle. Und das groß-
teils ohne es zu wissen. Von ver-
meintlichen
Gratisangeboten
angelockt, registrieren sich vie-
le Kunden auf dubiosen Seiten
und bekommen bald darauf eine
saftige Rechnung ins Haus. Die
Konsumentenschutz-Hotline der
Arbeiterkammer Kärnten läuft
daher heiß.
Von Magdalena
Girstmair
Bis zu 20 Anrufer betreuen
die Konsumentenschützer täg-
lich. Österreichweit sind es mo-
natlich sogar 2.000. „In Kärnten
werden Online-Kundenfälle im-
mer mehr zum Problem, denn
unseriöse Anbieter verstecken
ihre allgemeinen Geschäftsbe-
dingungen (AGB) so geschickt,
dass sie oft nur mittels „pop up“
aufgerufen werden können, erst
durch Hinunterscrollen sicht-
bar werden oder klein gedruckt
sind“, informiert Dr. Josefine
Traunig vomAK-Konsumenten-
schutz Kärnten.
So wird die Kostenpflichtig-
keit vielfach überlesen und die
Folgen flattern dann in Form
von
Zahlungsaufforderungen
ins Haus. „Die Kunden werden
überschwemmt mit Zahlungs-
aufforderungen,
Mahnungen
und schließlich kommt das In-
kassobüro mit dem Rechtsan-
walt.“
Momentan liegen die meis-
ten Kundenbeschwerden über
solche Vorgangsweisen über die
Internetfirmen „Bananamedia“,
„Schmidtlein“ und „Opulentia“
vor.
Hohe Forderungen
Besonders beim Musikdown-
load ist Vorsicht geboten. Das
herunterladen von Liedern kann
mitunter sehr teuer werden, da
jeder Musikdownload, soweit
nicht in den AGB anders festge-
legt, über einen Urheberrechts-
schutz verfügt, der ein Verviel-
fältigen verbietet. „Das Musik-
downloaden ist eine sehr heikle
Angelegenheit. Wir hatten schon
Fälle wo Musikfirmen schaden-
ersatzrechtliche
Forderungen
von bis 4.000 Euro forderten“,
weiß Traunig. „Das Durchlesen
der Geschäftsbedingungen ist
unumgänglich. Auch wenn sie
oft relativ lang und kompliziert
sind, sollte man sich die Mühe
machen das Kleingedruckte ge-
nau zu lesen!“
Vorsicht vor
Gratisangeboten
Noch heikler verhält es sich
mit Musik-Tauschbörsen, die
so programmiert sind, dass
ein Download nicht möglich
ist, ohne gleichzeitig das eige-
ne Musikarchiv für den Upload
zur Verfügung zu stellen. Das
Uploaden stellt eine Verletzung
der Urheberrechte dar. Hier dro-
hen Strafen bis zu 5.000 Euro.
Rechtsanwälte warnen vor sol-
chen Tauschbörsen.
Aufpassen heißt es auch bei
verlockenden
Gratisangebo-
ten wie gratis Sms verschicken,
Hausaufgaben
downloaden,
Führerscheintests machen oder
an Gewinnspielen teilzuneh-
men. „Der Preis ist bei solchen
Angeboten gut versteckt“; warnt
Traunig.
Wenn sich nun ein Jugendli-
cher auf einer dieser Gratisan-
gebote-Hompages registriert hat
und bald darauf vom Betreiber
zur Kasse gebeten wird, kön-
nen die Eltern dem ein Ende set-
zen. Traunig:“ Jugendliche sind
erst ab 18 Jahren geschäftsfä-
hig, vorher nicht. Also kommt
kein rechtskräftiger Vertrag zu-
stande.“
Ich surfe
jeden
zweiten
Tag im
Internet.
Dort checke
ich meine Mails,
kaufe Bücher, mach
E-Banking oder schließe
auch Wetten ab. Schlechte
Erfahrungen habe ich bis
jetzt noch keine gemacht.
Marco Linder, Irschen
Zwei bis
d re i ma l
dieWoche
surfe ich
im Internet.
Am liebsten
lade ich mir Musik runter
und schreibe Mails. Bei
der Weitergabe meiner
persönlichen Daten bin
ich sehr vorsichtig.
Nina Beer,
Mörtschach
Internet
kommt
mir
nicht
ins
Haus, das
lehne
ich
kategorisch ab. Hätte ich
Internet wäre ich süchtig
nach den PC-Games.
Thomas Dürnegger,
Berg/Drau
Das Internet wird oft zur
Kundenfalle
Das Internet gilt inzwischen als der größte Marktplatz der Welt. Immer häufiger nut-
zen aber auch unseriöse Anbieter die Chance der virtuellen Warenwelt, um dort ihre
Geschäfte mit ahnungslosen Kunden zu betreiben. Bis zu 2.000 Beschwerden langen
monatlich wegen Internet-Gaunereien in Österreichs Arbeiterkammern ein. Besonders
Jugendliche tappen leicht in die raffiniert gestellten Online-Kundenfallen.
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Dr. Josefine Traunig.
Vermeintlichen Gratisangeboten können besonders junge Leute
schwer widerstehen.
Fotos: Magdalena Girstmair