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Der 52-jährige Johann Kan-
zian kann auf berufliche Viel-
falt verweisen, doch aktuell
gilt seine Leidenschaft den
Lamas aus Südamerika. Mit
Gattin Rosanna wurde das
„Lama-Trekking“ ins Zentrum
des Geschehens gerückt,
womit uns die „ursprüng-
lichen“
Anden-Bewohner
näher gebracht werden.
Dagegen sind die Kinder,
Zwillinge namens Martina &
Christian (26), als ärztliche
Assistentin bzw. Student für
Soziales der FH Feldkirchen
anderweitig unterwegs.
OVT: Herr Kanzian, was ge-
nau ist Lama-Trekking?
Johann Kanzian:
Ein ehe-
maliger Arbeitskollege, der eine
Südamerika-Expedtion mach-
te, erzählte von den Lamas. An-
fänglich wollte ich diese nur für
private Zwecke nutzen, doch
meine Liebe zu den Bergen und
zum Wandern ließ in mir den
Gedanken reifen, die Lamas als
„Gepäckträger“ einzusetzen. Ich
erkundigte mich bei heimischen
Züchtern über die Tiere. Glück-
licherweise entwickelte sich das
Lama-Trekking in den letzten
Jahren zu einem echten Trend,
bei dem sich Pfadfinder-Gruppen
aus Deutschland und Oberöster-
reich zur wichtigsten Klientel für
mich entwickelt haben.
Sind Lamas leicht zu halten?
Diese Tiere sind in jeder Hin-
sicht pflegeleicht. Momentan
habe ich sieben Lamas mit so in-
teressanten Namen wie „Black
Jack“, „Baron“ oder „Lincoln“,
die auf Vorfahren und Stamm-
baum hinweisen. Alle meine Tie-
re sind Hengste. Diese sind für
Touren einfach stärker. Stuten
würden da eine gewisse Unruhe
auslösen. Außerdem ist eine Stu-
te im Jahr 11,5 Monate trächtig!
In der Zwischenzeit habe ich zu-
dem die Lama-Wolle entdeckt.
Bei der ersten Schur fielen rund
15 kg Wolle an. Von der Socke
bis zum Pulli kann man bei der
„Wollwerkstätte Mörtschach“ al-
les bekommen.
Früher waren Sie bei der Zoll-
wache?
Ja, was auch sehr schön war.
Ich überwachte die „grüne Gren-
ze“ – also jene Grenze die ab-
seits des direkten Grenzüber-
gangs liegt. Nach der Zusam-
menlegung wurde die Polizist.
Mittlerweile bin ich dort jedoch
aus gesundheitlichen Gründen
außer Dienst.
Sie sind ja auch noch Mess-
ner.
Ja, in meinen „reiferen“ Jahren
wurde ich Messner der Mutter-
pfarre St. Daniel im Gailtal. Zur-
zeit übe ich diese Tätigkeit rund
drei bis vier Mal die Woche aus
und bin bei Hochzeiten, Taufen
und sonstigen Zeremonien zu-
gegen. Der Aspekt der christli-
chen Grundwerte ist mir beson-
ders wichtig. Ich habe mich aber
auch schon früh politisch enga-
giert und fungierte auch schon als
Vize-Bürgermeister.
Welchen Beruf haben Sie tat-
sächlich gelernt?
Bei mir zuhause hängt ein Lehr-
brief als Tapezierer und Bettwa-
renerzeuger – ich bin also Raum-
ausstatter. Diese Arbeit kommt
mir heute bei der Lamawolle-Pro-
duktion zugute.
Wie erleben Sie den Weg zur
„globalisiertenWelt“?
Hinnehmen soll man im Leben
nix! Mitgestalten und am Dorfle-
ben teilzunehmen ist mein obers-
tes Credo. Ob Computer oder
Fernseher, wenn es dem Wissen
nutzt, ist es sinnvoll es zu gebrau-
chen.
Haben Sie noch einen „gro-
ßen Traum“?
Neben der Gesundheit und Zu-
friedenheit gibt es da wirklich ei-
nen ganz großen Wunsch – und
zwar, dass unsere Kirche mit ih-
rem roten Kirchturm wieder weit-
hin ersichtlich, als Wahrzeichen
von St. Daniel erstrahlen könnte.
Welchen Bezug haben Sie zum
„OVT“?
Einen besonders guten! Der
„Oberkärntner Volltreffer“ ist
nicht wie viele andere Zeitungen
nur mit Werbung überschwemmt,
sondern bietet viel Aufschlussrei-
ches wie beispielsweise die tol-
le Serie über die Oberkärntner
Gemeinden. Auch der „Kleinan-
zeiger“ bietet immer viele gute,
brauchbare und interessante Sa-
chen an.
„Hinnehmen soll man
im Leben nix!“
INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Johann Kanzian
(St. Daniel/Gailtal)
„Lama-Trekking-Führer“ und Polizist a. D.
Diese Woche:
30 Jahre
Debant bei Lienz, Glocknerstr. 12
04852/65155-0
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E-Mail: fliesen@dobernik.at
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Alina war erst knapp vier Jah-
re, Fabienne zwei Monate alt, als
sie zu Halbwaisen wurden. Erst
vor recht kurzer Zeit hatte der
24-jährige ein neues Haus für
sich und seine Familie gekauft.
Gemeindevorstand Hans Sager-
schnig, ließ das Leid der jungen
Familie auch nach einem hal-
ben Jahr keine Ruhe. Mit Hilfe
der Landtagsabgeordneten Mag.
Helga Knicek, die beim Bürger-
büro des Landeshauptmannes
vorsprach, und einigen Sitzungs-
geldern der GR Hermann Dertnig
und Albert Huber konnte Sandra
Gold und ihren Kindern nun die
Spende übergeben werden.
Text und Foto: Maria Spitaler
Ein Zeichen der Solidarität
Vor einem halben Jahr kam der junge Familienvater Marco Gold durch einen tragischen
Arbeitsunfall ums Leben. Kürzlich überbrachten einige Gemeinderäte aus Obervellach und
LA Mag. Helga Knicek der jungen Witwe einen Geldbetrag als Zeichen der Solidarität.
Hans Sagerschnig (l.), Albert Huber (2.v.l.), Hermann Dertnig (r.),
und Mag. Helga Knicek (2.v.r.) mit Sandra Gold und ihren beiden
„goldigen Kindern“.