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O s t t i r o l e r H e i ma t b l ä t t e r
70. Jahrgang – Nummer 4
1962: eine Beobachtung bei Jungbrunn;
1968: eine Beobachtung von zwei Rei-
hern bei Lavant;
1969 wurden dreimal Graureiher an der
Drau angetroffen: erstmals schon im März;
1970 gelangen vier Beobachtungen; eine
davon am Tristacher See.
Im Sommer 1972 gab es im östlichen
Lienzer Becken mehrere Beobachtungen,
davon eine von einem Nestbau-Versuch
auf einer Fichte im Bereich Lavanter
Brücke.
1973: Beobachtungen an zwei Stellen in
Drau-Nähe;
1974: nur eine Beobachtung; aber be-
reits am 9. März;
1975: eine Beobachtung beim Sender
Lienz;
1976: in Draunähe zwischen Lienz und
Dölsach, vier Datierungen;
1977: sieben Meldungen aus Tristach,
Lavant, Matrei, Strassen und Abfalters-
bach (Almbereich);
1978 und 1979: je eine Beobachtung an
der Drau bei Dölsach-Lavant;
1980: sechs Beobachtungsdaten, vor-
wiegend im Lienzer Talbecken mit elf Rei-
hern;
1981: nur eine Beobachtung an der Drau
bei Lavant-Jungbrunn;
1982: Beobachtungen bei Dölsach
(fünf Stück), bei Arnbach und an der Isel
(Schlaitener Brücke);
1984: eine Beobachtung bei Lienz, eine
zweite vom Berger See bei Prägraten;
1985: eine Beobachtung (zwei Exem-
plare) an der Drau bei Lienz und fünf Grau-
reiher bei Lavant;
1986: eine Beobachtung an der Drau bei
Lavant (zwei Exempare);
1987: je eine Meldung von Lavant und
Matrei;
1988: je eine Beobachtung bei Matrei
(sieben Exemplare) und an der Isel bei
Ainet (fünf Exemplare);
Von 1989 an gelingt es immer öfter,
den bis dahin seltenen Graureiher zu be-
obachten.
1989: sechs Beobachtungen: Matrei,
Ainet, Brühl, Oberlienz, Kapaun und am
Speicher Tassenbach (errichtet 1988);
1990: siebenmal – an der Drau bei
Lengberg, Dölsach, Lavant, Thal, Speicher
Tassenbach;
1991: 17 Beobachtungen – mehrmals
am Speicher Tassenbach und am Kapau-
ner Teich;
1992: elfmal – vor allem an der Drau
und am Speicher Tassenbach;
1993: neun Daten – Speicher Tassen-
bach und Drau bei Lavant;
1994: acht Daten – davon eine Beob-
achtung in Matrei (bei Schneelage) und
erstmals eine Beobachtung schon im Feber
an der Drau;
1995: elf Daten – insgesamt 35 Reiher;
1996: 40 Beobachtungsdaten mit 153
Reihern;
1997: 57 Beobachtungsdaten mit 207
Stück;
1998: 43 Beobachtungsdaten mit 96
Stück;
1999: insgesamt 30 Meldungen (nur 15
vom Lienzer Talboden) mit 43 Graureihern;
2000: 32 Beobachtungsdaten mit 60
Graureihern, davon 40 im östlichen Tal-
boden;
2001: 41 Daten mit 69 Graureihern;
zusätzlich Beobachtungen der Brut bei
Mittewald.
Bemerkenswert sind die Beobachtungen
von Siegfried Lackner im Jahr 2001 am
Kapauner Teich und an der Lauenmün-
dung am Kärntner Tor: bei 17 Beobach-
tungen insgesamt 90 Graureiher.
Die größten Ansammlungen von
Graureihern in Osttirol
Im Vergleich zur großen Zahl von Be-
obachtungsereignissen, die seit dem Jahr
1954 registriert wurden (über 400), sind
Beobachtungen von fünf oder mehr
Reihern am selben Beobachtungsplatz sel-
ten geblieben. Es war dies bis Ende 2001
nur etwa 50 mal möglich: das erste Mal
am 17. April 1976; und zwar an der Drau
im Bereich der Lavanter Brücke.
Mehr als zehn Exemplare auf einmal
konnten erst in den letzten zehn Jahren
mehrmals beobachtet werden: das erste
Mal am 17. April 1991 beim Kapauner
Teich und zwar zwölf Stück. Es ist dies ein
Schotterteich von etwa 0,5 ha Größe, der
in den 80er-Jahren am Auwaldrand nahe
des Bahnkörpers angelegt und in den 90er-
Jahren naturnahe gestaltet wurde.
Die besten Einstandsplätze mit zehn
oder mehr gleichzeitig beobachteten
Graureihern liegen alle im östlichen
Lienzer Talboden:
Jungbrunner Felder: Oktober 1996 mit
18 Stück.
Wiesengelände bei Lavant: im Mai 1995
mit 15 Stück und am 1. Oktober 1996 mit
20 Stück.
23. Dezember 1997: auf Wiesen bei La-
vant – zehn Stück.
Debant: 30. März 2001 mit 13 Stück;
Die weiteren Beobachtungsplätze mit
größeren Ansammlungen sind eindeutig
die Schotter- bzw. Fischteiche bei Lavant
und Kapaun:
Bereich der Teiche südlich der La-
vanter Brücke:
Mai 1994: zwölf Stück;
22. September 1996: zehn Stück; Oktober
1996: zehn Stück; Dezember 1996: mehr-
mals zehn Stück; November 1997: 13
bzw. 16 Stück; Dezember 1997: zwölf
bzw. zehn Stück; Jänner 1998: im Wie-
sengelände – zehn Stück; März und Ok-
tober 1998: zwölf bzw. 13 Stück; 25. Ok-
tober 1999: zehn Stück; 16. Oktober
2000: elf Stück (große Wasserflächen nach
starken Regenfällen).
Schotterteich südlich von Kapaun,
zwischen
Laue und Bahnkörper gelegen, in
der Arbeit
„Kapauner Teich
“ genannt:
1991: zwölf Stück mehrere Tage; 13. Sep-
tember 1991: zwölf Stück; 31. März 1996:
zwölf Stück zwischen Kapaun und Nikols-
dorf; 24. und 27. Oktober 1999: zehn bzw.
zwölf Stück; 16. Oktober 2000: elf Stück.
Die Beobachtungsgebiete für den
Graureiher in Osttirol
Vier Bereiche:
1. der Bereich Lienz: Stadtgebiet, Amlach,
Tristach, Tristacher See, Patriasdorf
2. der Lienzer Talboden bis zum Kärntner
Tor
3. das Drautal von Leisach aufwärts bis
zur Staatsgrenze
4. das Iseltal von Oberlienz taleinwärts
Bereich 1 – Lienz:
63 Beobachtungen.
Die meisten Beobachtungen wurden im
Bereich der Isel-Drau-Mündung gemacht.
Bereich 2 – Lienzer Becken:
250
Beobachtungen: Lebensraum- und Nah-
rungsangebot sind hier in großem Ausmaß
vorhanden. Außerdem ist es das zentrale
Durchzugsgebiet Osttirols.
Bereich 3 – Pustertal:
59 Beobachtun-
gen:
Der Speicher Tassenbach:
1988 fertig
gestellt, bot er über zehn Jahre die meisten
Beobachtungen im Drautal mit größter
Reiher-Anzahl: Ab 1989 wurden regel-
mäßig vor allem in den Monaten April,
Mai, Juni und Juli Graureiher am Speicher
beobachtet.
Das Villgratental:
Obwohl es nicht in
der West-Ost-Vogelzugstraße liegt, ver-
merkten die wenigen Vogelbeobachter
doch besonders in den letzten Jahren das
ganze Jahr über einzelne Fischreiher in
Bachnähe bei Innervillgraten (J. Schaller)
und Außervillgraten, Winter 2001/02, Be-
reich Glinzwald (Wieser). Josef Lanser (†),
der beste Kenner der Avifauna des Villgra-
tentales, vermerkte schon am 14. Mai 1989
einen durchziehenden Graureiher.
Das obere Pustertal:
Die ersten Grau-
reiher im Bereich Arnbach wurden etwa
um 1976/77 gesehen. Vor ca. zehn Jahren
begannen zunächst einzelne, dann immer
mehr Graureiher sich im Augebiet an der
Grenze niederzulassen. Einen rapiden
Anstieg brachte das Jahr 2001: Vom Som-
VERTEILUNG DER BEOBACHTUNGEN AUF DIE MONATE
1954 bis 1990
1991 bis 2001
Summe 1954 bis 2001
Jänner
0
20
20
Feber
1
22
23
März
27
26
53
April
49
30
79
Mai
20
25
45
Juni
12
18
30
Juli
11
20
31
August
5
24
29
September
4
33
37
Oktober
1
40
41
November
3
20
23
Dezember
1
9
10
Summe:
421
Kommentar:
In der Beobachtungsserie von 1954 bis 1974 galt der 9. März als früheste Beob-
achtung. Mit 12. Feber 1997 gelang die erste Feber-Beobachtung. Ende 1997 folgte die erste Grau-
reiher Dezember-Beobachtung, im Jahre 1998 die erste Jänner-Beobachtung, womit man sagen
kann, dass
der Graureiher, seit 1997 auch in den Wintermonaten, und seit 1998 das ganze Jahr
in Osttirol irgendwo auftritt.