Seite 7 - H_2004_08-09

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Nummer 8-9 – 72. Jahrgang
O s t t i r o l e r H e i m a t b l ä t t e r
milben Österreichs sind durch SCHATZ
schon 1983 zusammengefasst worden, da-
mals aus Osttirol 143, für Österreich 559
Arten. Dazu kommen zahlreiche Arbeiten
über Milben in Osttirol durch den Pfr. Dr. F.
Mihelcic (1898 – 1977), der in St. Johann
und Amlach wirkte (KOFLER 1978,
1979) und über 230 neue Arten, allein aus
Osttirol 14, beschrieb. Seine Sammlung
wurde dem Landesmuseum Ferdinandeum
Innsbruck übergeben und durch TOTSCH-
NIG 2001 überprüft und überarbeitet. – Ein
besonders interessantes Kapitel wird bei
KOFLER & SCHMÖLZER 2000 behan-
delt: Milben, die von anderen Tieren, meist
Insekten (Tragtiere) wegen Trockenheit,
Nahrungsmangel u. a. passiv verfrachtet
werden, sogenannte phoretische Milben. 24
Arten werden aufgelistet, dazu 84 Tragtiere
allein für Osttirol, 29 für Kärnten, meist
neue Ergebnisse. – Wassermilben (Hydra-
carina) sind wie in Südtirol auch in Osttirol
noch völlig unerforscht und wären ein gutes
Arbeitsgebiet. – In den zitierten Publikatio-
nen findet sich weiterführende Literatur in
Anzahl.
Weberknechte
(Opiliones): weltweit
etwa 4.000 Arten. Immerhin die gute Zahl
von 33 Arten, darunter 10 erstmalig, wur-
den bei KOFLER 1984 für Osttirol ge-
nannt. Seitdem sind diese meist sehr lang-
beinigen Tiere mit dem kleinen Körper we-
niger beachtet worden, viele sind noch zu
determinieren, weitere neue Arten sind aber
für Osttirol nur wenige zu erwarten. Eine
sehr kleine, gelb gefärbte Art (Holoscoto-
lemon unicolor) wurde 1915 aus „Lienz“
beschrieben und konnte vor wenigen Jahren
bei der Hirschbrunnhütte in den Lienzer
Dolomiten wieder entdeckt werden.
Alle Weberknechte und Webspinnen
wurden durch Univ.-Prof. Dr. K. Thaler,
Innsbruck, durch viele Jahre hindurch
determiniert, dafür auch an dieser Stelle
allerbesten Dank.
Zitierte Literatur:
FRANZ, H. (1943): „Die Landtierwelt der Mittleren
Hohen Tauern“. – Denkschr. Akad. Wiss. Wien, math.-
naturw. Kl. 107, 1-552, Arachnida: 68-119.
KOFLER, A. (1972): „Die Pseudoskorpione Osttirols“.
– Mitt. Zool. Ges. Braunau 1 (12): 186-189.
KOFLER, A. (1978): „Biographie und Bibliographie des
Acarinologen und Tardigradologen Pfarrer Dr. Franz Mi-
helcic (1898 – 1977). – Ber. nat.-med. Ver. Innsbruck 65:
213-224.
KOFLER, A. (1979): Pfarrer Dr. Franz Mihelcic als Zoo-
loge. – Osttir. Heimatbl. 47 (4) vom 26.4.1979, 1-3.
KOFLER, A. (1984): Faunistik der Weberknechte Ost-
tirols (Österreich)“. – Ber. nat.-med. Ver. Innsbruck 71: 63-82.
KOFLER, A. (2001): „Tierwelt (Übersicht)“ in: Be-
zirkskunde Osttirol, 115-121. – Ed. Löwenzahn in der Stu-
dien-Verlag GesmbH., Innsbruck, 1-415.
KOFLER, A. (2001): „Zur Kenntnis der Spinnenfauna
Osttirols (Österreich) (Arachnida, Araneae)“. – Veröff. Tir.
Landesmus. Ferdinandeum 82/I: 71-122.
KOFLER, A. (2002): Zum Vorkommen des Deutschen
Skorpions Euscorpius germanus (C. L. Koch, 1837) in Ost-
tirol (Arachnida, Scorpiones: Euscorpiidae)“ – Gredleriana
Vol. 2, 137-146.
KOFLER, A. & SCHMÖLZER K. (2000): „Zur Kennt-
nis phoretischer Milben und ihrer Tragwirte in Österreich
(Acarina: Gamasina, Uropodina)“. – Ber. nat.-med. Ver.
Innsbruck 87: 133-157.
SCHATZ, H. (1983): „U.-Ordn. Oribatei, Hornmilben“
in: Catalogus Faunae Austriae Teil IXi, 1-118, Verl. Österr.
Akad. Wiss. Wien.
SCHATZ, H. (1989): „Oribatida (Acari) aus dem Kalser
Dorfertal (Osttirol, Hohe Tauern, Österreich)“. – Ber. nat.-
med. Ver. Innsbruck 76: 107-125.
SCHATZ, H. (1990): „Oribatida (Acari) aus dem Kalser
Dorfertal (Osttirol, Hohe Tauern, Österreich) Zweiter Teil“
– Ber. nat.-med. Ver. Innsbruck 77: 91-102.
SCHATZ, H. (1994): „Hornmilben (Acari, Oribatida) in
Trockenrasenböden des Virgentales (Osttirol, Österreich,
Zentralalpen) – Nationalparkgemeinden Virgen und Prä-
graten“. – Nationalparkverwaltung Hohe Tauern, Endbe-
richt, 130.
SCHATZ, H. (1996): Hornmilben (Acari, Oribatida) in
Trockenrasenböden des Virgentales (Osttirol, Österreich,
Zentralalpen)“ . – Wiss. Mitt. Nationalpark Hohe Tauern,
Salzburg 2: 95-112.
SCHMÖLZER, K. & HELLRIGL K. (1966): „Acarina
(Acari) – Milben“ in: HELLRIGL K., Die Tierwelt Südtirols,
Naturmuseum Südtirol Bozen, 828, (Acari 229-249).
TOTSCHNIG, U. (2001): „Die Hornmilbensammlung
(Acari, Oribatida) Franz Mihelcic im Tiroler Landesmu-
seum Ferdinandeum Innsbruck“. – Veröff. Tir. Landesmus.
Ferdinandeum 81: 205-240.
TOTSCHNIG, U. & SCHATZ H. (1997): „Hornmilben
in einem Auwald bei Glanz (Osttirol, Österreich): Faunis-
tik (Acari: Oribatida). – Ber. nat.-med. Ver. Innsbruck 84:
111-131.
TOTSCHNIG, U. & SCHATZ H. (1998): „Hornmilben
in einem Auwald an der Isel bei Glanz (Osttirol): Zönolo-
gie (Acari: Oribatida)“. – Ber. nat.-med. Ver. Innsbruck 85:
95-109.
Schafzecke (Dölsach,
St. Johann).
Krätzenmilbe.
Gallmilbe.
Gallen einer Gall-
milbe an Grauerlen-
blatt (Tristacher See).
Hornmilbe an Baumpilz (Schlaiten).
Fotos: A. Kofler
Varroamilbe (Bienen-
schädling).
Staubmilbe.
IMPRESSUM DER OHBL.:
Redaktion: Univ.-Doz. Dr. Meinrad Pizzinini.
Für den Inhalt der Beiträge sind die Autoren
verantwortlich.
Anschrift des Autors dieser Nummer: HR
Mag. Dr. Alois Kofler, A-9900 Lienz, Meraner
Straße 3.
Manuskripte für die „Osttiroler Heimat-
blätter“ sind einzusenden an die Redaktion des
„Osttiroler Bote“ oder an Dr. Meinrad Pizzinini,
A-6176 Völs, Albertistraße 2 a.