Seite 5 - H_2004_08-09

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Nummer 8-9 – 72. Jahrgang
O s t t i r o l e r H e i m a t b l ä t t e r
Einzelstich zwar schmerzhaft aber unge-
fährlich, außer bei Allergikern, die Anti-
serum mit sich führen müssen. Manche
Hautsalben lösen Angriffslust aus!
Die Unterfamilie der
Feldwespen
(Po-
listinae) ist mit 4 Arten bekannt: Polistes
dominulus (= gallicus), P. nimpha, P. bi-
glumis bimaculatus und die kleinste zartere
P. bischoffi, dazu bei uns nur ein Brut-
schmarotzer: Polistes semenowi: Lienz-
Iselkai 10.8.1963, Thurn: Tschule Alm
1.400 m 8.9.2002, jeweils 1 Männchen.
Die Nester dieser Arten sind viel kleiner
und haben keine Außenhülle, daher meis-
tens im Regenschutz angelegt. – In mehre-
ren Nestern wurde der Befall durch die pa-
rasitische Schlupfwespe Endurus argiolus
(det. M. Schwarz, Salzburg) festgestellt,
wenige Exemplare auch daraus gezüchtet.
Nicht staatenbildende
(also einzeln, so-
litär lebende)
Wespen
(Familie: Eumeni-
dae) sind nur durch Spezialisten bestimm-
bar, in Osttirol kennen wir nicht weniger
als 27 Arten, darunter 3 Arten mit nur
einem Einzelbeleg.
Von der seltenen
Honigwespe
(Celoni-
tes abbreviatus) nur ein Einzelfund: La-
vant, am rechten Drauufer, ein Weibchen
am 19.7.1965, eher ein Zufallsfund. Das
Tier ist nur 1 cm lang, schwarz-gelb ge-
zeichnet, Fühler gekeult, lebt einzeln, die
Weibchen bilden kleine Lehmzellen an
Pflanzen oder Steinen, füllen diese mit
einem Vorrat an Honig, legen ein Ei ab
und verschließen die Zelle. Die Larve frißt
vom Honig-Vorrat.
Den Spezialisten sei sehr herzlich ge-
dankt: Dr. Martin Schwarz, Salzburg, für
die Bestimmung dieser und vieler anderer
Schlupfwespen, ganz besonders aber
meinem Freund Hofrat Dipl.-Ing. Dr.
Josef Gusenleitner, Linz, für jahrelange
Determination dieser und vieler anderer
Wespen im Laufe mehrerer Jahrzehnte.
Schließlich gebührt Dank den vielen Be-
kannten für diverse Mitteilungen und das
Bringen von Funden.
Liste der bisherigen Literatur des
Autors zum Thema:
1975 „Ameisengrille und Honigwespe, zwei Besonder-
heiten unserer Tierwelt“. – Osttir. Heimatbl. 43 (2): Februar
1975.
1975 „Die Faltenwespen Osttirols (Insecta: Hymenop-
tera, Vespidae und Eumenidae“. – Ber. nat.-med. Ver. Inns-
bruck 62:105-120.
1979 „Nestbauten unserer Faltenwespen“. – Osttiroler
Bote 34 (46) vom 15.11.1979, 54-55.
1982 „Die Honigwespe (Celonites abbreviatus (VIL-
LERS 1789) auch in Osttirol (Ins. Hym.: Masaridae)“. –
Mitt. Zool. Ges. Braunau 4 (4/6): 91-93.
1986 „Nestfund von Polistes bischoffi (WEIH-
RAUCH) in Osttirol (Insecta, Hymenoptera: Vespidae, Po-
listinae). – Mitt. Zool. Ges. Braunau 4 (14): 343-344.
1986 „Die ‚Kleine Hornisse‘“. – Osttiroler Bote 48 (9)
vom 27.11.1986.
1988 „Nehmen die Hornissen bei uns zu ?“. – Osttiroler
Bote vom 21.8.1988.
„Analyse eines Hornissen-Nestes“. – Osttiroler Bote
43 (10) vom 10.3.1988.
1994 „Naturkundliche Raritäten aus Osttirol: Doppelnest
der Deutschen Wespe (Paravespula germanica)“. – Osttir.
Heimatbl. 62 (9/10), Oktober 1994.
1997 „Drei bemerkenswerte Wespennester (Paravespula
germanica, Vespa crabro, Polistes bischoffi)“. – Osttir.
Heimatbl. 65 (4): April 1997
2001 „Naturkundliche Raritäten aus Osttirol: Ein Fächer-
flügler, erstmalig und neu (Xenos vesparum)“. – Osttir.
Heimatbl. 69 (4/5): April/Mai 2001.
Zitierte Literatur:
SCHMID, U. (2001): „275 populäre Irrtümer über Pflan-
zen und Tiere“. – Franckh-Kosmos-Verlag, Stuttgart, 222.
Feldwespe (Polistes dominulus, raspelt
Nest-Baustoff an verwittertem Balkonbrett,
Wohnung Meraner Straße, 2002).
Hornissen am Flugloch (Kabeltrom-
mel am Bahnhof Lienz).
Deutsche Wespe (Nest-Längsschnitt
mit Stützpfeilern, Gärtnerei Seeber).
Feldwespe (Polistes dominulus, Weibchen
am Nest, Gartenteich F. Russ).
Deutsche Wespe (Nest in Weihnachtskrippe: Unterassling
2003).
Deutsche Wespe (Waben-Unterseite, Gärtnerei Seeber 1997).