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150, 151: Schmelz- und Brennhütte; BP
153: Hafnerhütte, zur Erzeugung von
Schmelztiegeln; BP 156, 157: Arbeitshäu-
ser (Reiterhäusl, Mayrhäusl) und eine Bad-
stube; BP 158: Zimmerhütte (Hoferhaus);
BP 160: Stallung.
Durch den Brand vom 8. April 1609
wurden große Teile des Messingwerkes
zerstört: Verweserhaus (BP 137/138),
Brennhütten-Behausung (BP 150/152);
Hammerhäuser, Schabhäuser, Galmei-
mühle, Handels- und Holzhütten (BP 146-
149).
Im Zuge des Wiederaufbaues nach dem
Brand von 1609 wurden fünf Brandstätten
an der Meraner Straße (heute Messing-
gasse) zugekauft.
Nach dem Konkurs der Wolkensteiner
fiel die Herrschaft Lienz und auch das
Messingwerk im Jahre 1645 an den Tiroler
Landesfürsten zurück. Dieser verkaufte es
samt den dazugehörigen Bergwerken im
Jahre 1653 an den Brixner Andrä von Win-
kelhofer und dieser weiter an Karl
Aschauer und Andreas Prager (1660).
Im Jahre 1708 brannte die Messinghan-
dels-Hammerschmiede ab.
Die Besitzer in der Folgezeit:
Im Jahre 1740 wurde das verlustreiche
Werk vom Ärar übernommen. Der k.k.
Messinghandel besaß im Jahre 1774 fol-
gende Anlagen: das Verweserhaus (BP 136)
mit Schreibstube, Wohnstube, Kammern,
Kuchl, Keller und Getreideboden; weiters
die Galmeimühle (BP 131), ein Schleif-
und Stampfwerk jenseits der Drauwiere.
Der dritte Großbrand vom Jahre 1798
legte das Messingwerk wieder in Schutt
und Asche.
Das Debanter Messingwerk,
ein kleiner Zweigbetrieb
Seine Blütezeit fällt in die zweite Hälfte
des 18. Jahrhunderts. Jährlich verließen in
dieser Zeit zwischen 1.600 und 1.700
Zentner Messing das Werk. Fuhrwerker
aus Osttirol brachten die Ware nach Triest,
von wo sie in die östlichen Mittelmeer-
länder verschifft wurde.
Lohmühle und Lederwalke an derWiere
Die zwei Ruinen neben der Genossen-
schaftsmühle beherbergten Produktions-
stätten des Lienzer Messingwerkes.
OSTTIROLER
NUMMER 10-12/2006
HEIMATBLÄTTER
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Der westlichste Abschnitt der Mühlgasse in Vergleichsfotos von ca. 1955 und 2006: Die Trasse der Wiere wurde zum Gehsteig und zu einem
Teil der Straße umfunktioniert.
(Historische Aufnahme zur Verfügung gestellt von Franz Edlinger) Vergleichsfoto: A. Heinricher
Ehema-
lige, zum
früheren
Messing-
werk ge-
hörende
Ge-
bäude:
eines der
Hammer-
werke,
dahinter
die
Brenn-
und
Schmelz-
hütte.
Foto:
A. Hein-
richer
Gebäude der ehemaligen Bäckerei und Wäscherei des Messingwerks, zuletzt Tapezierer-Werkstätte der Fa. Engelbert Mantl, in einer Auf-
nahme von 1951 – Vergleichsfoto von derselben Stelle aus im Jahr 2001.
(Alte Aufnahme zur Verfügung gestellt von Wiltrud Lob)
Vergleichsfoto: A. Heinricher