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Oberkärntner
VOlltreffer
26. März 2012
CHrOnIk
Treiben Sie die hohenSpritpreise zur Weißglut?
Elisabeth Bürger (65), Bad Kleinkirchheim
Glücklicherweise konnte ich in den letz-
ten Monaten ja noch von den Tankgut-
scheingeschenken aus der Weihnachtszeit
zerren. Allerdings sind diese nun allesamt
aufgebraucht. Das heißt, in nächster Zeit
setze ich mich nur mehr dann ins Auto,
wenn es unbedingt nötig ist. Aber als Au-
tofahrer ist man diesen ständigen Sprit-
verteuerungen leider hilflos ausgeliefert.
Rudolf Brandner (43), Steinfeld
Schuld an den hohen Preisen an den Tank-
säulen sind nicht die Tankstellenbesitzer,
sondern vielmehr unsere Politiker. Die rei-
ben sich bezüglich der Mineralöl-Steuer
bestimmt die Hände. Da fragt man sich
schon, wer sich in Zukunft das Autofahren
noch leisten kann? Die Österreicher sollten
sich da was von den Italienern abschauen
und öfter demonstrieren.
Renate Liebhart (53), Stall
Um Sprit zu sparen verzichte ich mittler-
weile auf viele unnötige Autofahrten. Al-
lerdings finde ich, dass man auf unseren
Straßen, ob nun Autobahnen oder Bundes-
straßen, kaum einen wirklich erkennbaren
Rückgang verzeichnet. Ganz im Gegenteil.
Für mich entsteht der Eindruck, dass man
sich sagt: So lange die Wirtschaft funktio-
niert, ist der Gedanke an Armut noch weit
entfernt.
Albert Angerer (46), Millstatt
Meine Tankstellenbesuche geraten immer
mehr zum Ärgernis. In den vergangenen
sechs Monaten sind die Spritpreise der-
art explodiert, dass es selbst den Politi-
kern zu viel wird. Ich selbst bin beim Tan-
ken auf eigene Obergrenzen übergegan-
gen. Jetzt hör ich quasi nach 50 Euro auf
zu tanken. Allerdings bräuchte es dennoch
baldigst eine gesetzlich vorgeschriebene
Obergrenze.
Die Volltreffer-Umfrage der Woche
von Herbert Hauser
Ambulante Suchtgiftberatung
für Spittal
In Spittal gibt es seit dieser Woche eine ambulante Beratungseinrichtung für Sucht-
kranke. Darunter fallen allerdings nicht nur Alkohol- und Drogensüchtige, sondern
auch Spielsüchtige. Sie alle finden zukünftig am Egarterplatz 1 Hilfe.
Gemeinsam mit Renate Cle-
mens-Marinschek vom Son-
derkrankenhaus de La Tour,
Suchtbeirat-Sprecher
Chri-
stoph Schneidergruber, Barbara
Drobesch von der Landesstel-
le Suchtprävention und Betti-
na Quantschnig von der Spiel-
suchtambulanz Villach prä-
sentierte Gesundheitsreferent
LH-Stv. Dr. Peter Kaiser am
Dienstag, 20. März, den „Kärnt-
ner Suchthilfekompass“. Der Ti-
tel der Broschüre trägt den viel-
sagenden Titel „Irgendwann
wird´s zuviel“.
Mit den darin angeführten
Richtlinien gibt es erstmals ei-
nen Überblick über alle professi-
onellen Beratungseinrichtungen
des Landes. Diese werden in
drei Schwerpunkte unterteilt:
Drogen, Alkohol und Medika-
mente sowie Spiel- und Online-
sucht. „Der handliche wie kom-
pakte Info-Folder soll Betrof-
fene und Angehörige kurz und
bündig dazu motivieren, sich so
früh wie möglich an eine spezia-
lisierte Einrichtung zu wenden“,
so Landesrat Kaiser.
Der Suchthilfekompass liegt
unter anderem in den Gemein-
deämtern auf und kann auch im
Internet unter www.suchthilfe.
ktn.gv.at heruntergeladen wer-
den. Man kann den Folder aber
auch bei der Landesstelle Sucht-
prävention kostenlos angefor-
dert.
Darüber hinaus kündigte der
Gesundheitsreferent die Schaf-
fung einer ambulanten Bera-
tungseinrichtung in Spittal an.
Die dezentrale Einrichtung öff-
net diese Woche am Egarter-
platz 1 ihre Pforten und wird auf
die Bereiche Alkohol und Spiel-
sucht spezialisiert sein. Beson-
deres Augenmerk soll dabei auf
junge Menschen gelegt werden.
Zudem wird die Spiel-
suchtambulanz Villach dort ihre
Spielsuchtberatungs- und Be-
handlungsangebote für Betrof-
fene und Angehörige anbie-
ten. In Kärnten gibt es aktuell
rund 37.000 Suchtkranke. Rund
30.000 davon sind abhängig von
Alkohol, 5.000 von Glücksspiel
und rund 1.500 von Drogen.
LH-Stv. Dr. Peter Kaiser
präsentierte den Suchthilfe-
Kompass mit Dr. Renate
Clemens-Marinschek,
Dr. Christoph Schneidergruber,
Dr. Barbara Drobesch und
Mag. Bettina Quantschnig.