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Frau Balldini, was erwartet
die Zuschauer bei Ihrem
Kabarett-Programm „Von
Liebe, Sex und anderen
Irrtümern“?
Balldini:
„Ein spritzig-
erotisches und humorvolles
Programm. Es geht um zentrale
Themen der Sexualität, sexuel-
les Verhalten, und ich mache in
meinem Vortragskabarett laut,
worüber ohnehin getuschelt
wird. Ich zeige dabei wirksame
Methoden für eine lustvolle,
glückliche und erfüllte Bezie-
hung auf.“
Sie sind ja eigentlich eine
diplomierte Sexualpädagogin.
Balldini:
„Ja. Ich verknüpfe
deshalb auf der Kabarettbühne
meine elfjährige unmittelbare
Praxiserfahrung als Sexual-
pädagogin mit wissenschaftlich
fundierten Erkenntnissen. Da
ich selbst in einer überaus
glücklichen
Partnerschaft
lebe, ist es für mich geradezu
eine Mission, Menschen zu
motivieren, ihre Beziehungen
und ihr Sexualleben aufregen-
der zu gestalten und ihnen
dabei Lösungen anzubieten.“
Was sind so die Fragen,
die Sie auf der Bühne „be-
sprechen“?
Balldini:
„Beispielsweise:
Lebenslang lieben – geht das
überhaupt? Haben Frauen
tatsächlich weniger Lust auf
Sex als Männer? Wie können
Lustverlust und Orgasmus in
Einklang kommen? Ist der
G-Punkt ein überliefertes
Märchen – gibt es den über-
haupt – oder haben den nur die
Gabis, Gerdas, Gertrudes…?
Und vieles andere mehr.“
Also, es gibt unverblümte
Aufklärung, Blicke in viele
Schlafzimmer und Proble-
matiken kommen auf den
Tisch, die den Puls der Zeit
treffen?
Balldini:
„Ja, genau. Die
Trennungsrate bei Paaren
hierzulande liegt ja inzwischen
bei 50 Prozent. Single- und
Partnerbörsen boomen, Allein-
erzieherinnen und Patchwork-
familien fordern neue Lebens-
umstände.“
Was ist denn etwa ein großer
Irrtum in Beziehungen?
Balldini:
„Wenn man glaubt,
dass der Partner mich glücklich
machen muss. Damit legen wir
aber gleichzeitig die Verant-
wortung für unser Glück in an-
dere Hände. Wir sind leider oft
so gestrickt, dass wir sagen, das
brauche ich von dir, und wenn
ich das nicht bekomme, dann
geht’s mir schlecht. Wir alle
sind immer sehr beschäftigt mit
unserem Ego. Was will ich, was
brauche ich.“
Wann fängt eine Beziehung
an, leblos zu werden?
Balldini:
„Wenn wir anfan-
gen zu entwerten und sagen –
beispielsweise – ,Hör auf, du
Trottel‘. Aber es schaffen halt
so wenige Leute, den anderen
so sein zu lassen, wie er ist.
Auf der Bühne sage ich immer:
Vergessen Sie nicht, Ihr Schatz
ist freiwillig mit Ihnen zusam-
men, der muss das nicht.“
Glauben Sie an die Liebe?
Balldini:
„Ich bin Verfechte-
rin der Liebe. Aber was ist
Liebe? Das ist die Frage. Liebe
hat nichts mehr mit Ego zu tun.
Das ist aber auch die höhere
Schule der Liebe. Wenn wir
dem anderen alles lassen kön-
nen und nichts mehr von ihm
brauchen, sondern wir mehr der
gebende Teil sind. Und das ist
auch wieder schlau, denn da
bekommen wir ja wieder ganz
viel zurück.“
Gibt es das verflixte siebte
Jahr heutzutage noch?
Balldini:
„Nein. Heute
scheitern die Beziehungen nach
vier Jahren. Weil man es oft
Barbara Balldini in Bruneck und Lienz:
Schon seit einigen Jahren steht die gebürtige
Tirolerin Barbara Balldini (47) sehr erfolgreich
als „Sexexpertin“ bzw. „Sexpertin“ auf der
Bühne. Die diplomierte Sexualpädagogin
und diplomierte Lebens- und Sozial-
beraterin tritt am 23. März in Bruneck
auf und am 18. April auch in Lienz –
mit ihrem Programm „Von Liebe,
Sex und anderen Irrtümern.“
Balldini im „PVT“-Interview.
In Sachen Beziehungen und Sexuall
Steckbrief:
Barbara Balldini
geboren:
in Tirol
wohnhaft:
in Vorarlberg
Familie:
Partner Günter Lissy und drei Kinder
Kabarett-Programm
„Von Liebe, Sex und anderen Irrtümern“:
23, März Bruneck:
Michael-Pacher-Haus,
Beginn 20.30 Uhr;
Karten: Athesia Buchhandlung/Athesia-Ticket (online)
18. April, Lienz:
Gymnasium Festsaal, Beginn 20 Uhr
Karten: alle Ö-Ticket-Vorverkaufsstellen
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