GZ_Leisach_2022_03

2 Liebe Leisacherinnen und Leisacher! Die Schlacht ist geschlagen und Blut ist keines geflossen und Verletzte gibt es auch nicht. Bereits 1986 war ich Kandidat auf einer Gemeinderatsliste und habe seither mit einer Unterbrechung schon einige Wahlen bestrit- ten, und nicht immer war es so friedlich. Ich bin froh und dankbar für den unspektakulären und harmonischen Ablauf der letzten Wochen vor der Wahl. Alles im Leben hat zwei Seiten. Die meist unbeachtete und unauf- fällige Arbeit wie das Studieren der gesetzlichen Vorgaben, die Zur-Kenntnisnahme der überbordenden Flut an Informationen, von wem und woher auch immer, die Erledigung von Grundverkehrs- Angelegenheiten, die komplexen und oft undurchsichtigen Vorgaben bezüglich des Baurechts und vieles mehr lassen mich manchmal die Sinnhaftigkeit der zu erledigenden Aufgaben in Frage stellen. Wenn das Tagesgeschäft den „Arbeitsspeicher” so füllt, dass fast keine Ressourcen für Visionen und den Weg zu deren Realisierung übrig sind, dann hadert man mit der Entscheidung, eine derartige Arbeit fortzusetzen. Wohl wegen des Geschafften und des gemeinsamen Weges dorthin habe ich mich aber für das Weitermachen entschieden und bin für den Ausgang der Wahl dankbar. Einen kleinen negativen Beigeschmack gibt es aber doch. Es war mehr als schwierig, Frauen und Männer davon zu überzeugen, auf welcher Liste auch immer, für die Gemeinschaft bereitzustehen. Dass sich die Auffindung von Human Ressources als fast unmöglich erweisen würde, war in diesem Ausmaß nicht vorherzusehen und hätte auch beinahe meine getroffene Entscheidung als undurchführbar erscheinen lassen. Nichtsdestotrotz bin ich froh über die erfolgten Kandidaturen und sage „Danke“. Danke allen 38 Leisacherinnen und Leisachern, die sich für die Listen bzw. den Gemeinderat, die unterste und direkteste Ebene der Demokratie, zur Verfügung gestellt haben. Dieser Dank sei jedenfalls auch allen Dorfbewohnerinnen und -bewohnern ausgesprochen, die von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht und ihre Stimme abgegeben haben. Insbesondere bin ich dankbar dafür, eine so große Anerkennung erhalten zu haben, auch wenn ich als Einziger für das Bürgermeisteramt kandidiert habe. Es ist sowohl für mich persönlich als auch für das Gewicht des Bürgermeisters als Vertreter der Gemeinde in den einzelnen Gemeindeverbänden wichtig, eine satte Zustimmung in der Bevölkerung zu haben. Aktiv Bürgermeister zu sein, bedeutet leider auch hin und wieder, den Wünschen und Forderungen Einzelner widersprechen zu müssen. Schließlich sind die Gesetze einzuhalten und nach Möglichkeit sollen die Gerechtigkeit und Gleichbehand- lung aller Bürgerinnen und Bürger gewährleistet sein, was oft nicht verstanden wird und sich in einer Ablehnung der Person des Bürg- ermeisters äußert. Und gerade auch deshalb sage ich für die breite Akzeptanz aufrichtig danke. Der Bürgermeister Wahlkartenversand mit vereinten Kräften im Gemeindeamt.

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