GZ_Gaimberg_2021_12

52 52 Die Sonnseiten Nummer 60 - August 2018 Nachrufe i i Num er 70 - Dezember 21 Es erregte seinerzeit unter den Anrainern im Ortsteil Postleite schon etwas Aufse - hen, dass „da Zimmamoasch - ta Hofa däs Kontrina-Haus“ erworben hat. Das war 1998 und seit dem Jahre 2000 zählt die Familie Hofer auch zu den Einwohnern unserer Gemein - de Gaimberg. Der Umbau des „Kontriner Hauses“ wurde zügig in Angriff genommen, durch Kreativität und Freude zu Um- und Ausgestaltung entstand in der Tat ein be - sonderes Objekt am Fuß der „Leite“. Erich Hofer wurde am 9. Sep - tember 1952 in Untertilliach geboren, absolvierte dort die Volksschule und begann dann die Zimmermannslehre bei seinem Vater Gottfried Ho - fer. Nach dem Präsenzdienst absolvierte er die Bundesge - werbeschule für Bauwesen in Innsbruck. Die notwendige Praxis beschaffte er sich an - schließend bei Zimmermeis - ter Franz Opperer in Ober- lienz, dessen Firma in dieser Zeit durch Erichs Verkaufsta - lent und Tatendrang von vier auf 14 Mitarbeiter aufge - stockt werden konnte. 1977 bestand der tüchtige Ge - selle und Verkäufer in Inns - bruck die Meisterprüfung als Klassenbester. Es folgte mit der Gründung einer eigenen Firma in Amlach der Schritt in die Selbstständigkeit. Mit Ehefrau Anna baute er dort sein erstes Haus und man wurde Eltern von drei Söh - nen. Nicht nur darauf war man stolz, sondern freute sich auch über den wirtschaftli - chenAufschwung und Erfolg, der sich in der Errichtung von 54 Dachstühlen innerhalb ei - nes Jahres zeigte. Der anhal - tende Boom führte im Jahr 1983 zum Bau einer eigenen Werkshalle in Nußdorf-De - bant, es folgte die Erweite - rung um eine Abbundhalle. 1983 lernte Erich seine zwei - te Frau Martina kennen und lieben, das Glück wurde mit der Geburt des Sohnes Lu - kas 1986 perfekt. Erich stand zeitlebens im Ruf, ein Tüftler, sehr innovativer Handwerker und guter Geschäftsmann zu sein. Dass dies durchaus zu - traf, zeigt im Jahr 1995 die Notwendigkeit einer neuen Werkshalle in Nikolsdorf, da der bisherige Standort nicht mehr genug Platz bot. Es wurden wegweisende Holzbauten errichtet, Pro - jekte wie die Landesfeuer - wehrschule in Telfs, die 120 Meter lange Innbrücke bei Erl, die Swarovski-Beobach - tungswarte am Großglockner, das Naturhotel Waldklause bürgten für den Namen Holz - leimbau und Zimmerei Erich Hofer. Aufgrund der Zunahme ge - sundheitlicher Probleme kam es im Jahr 2008 zum Verkauf der Firma an eine Südtiroler Gruppe und in Folge zur Er - öffnung eines Holzbau Pla - nungsbüros in Wien. Dort konnte Erich seine innova - tiven Ideen pflegen, was im Jahr 2011 mit dem Erreichen des Preises „Bestes Haus in Wien“ zum Ausdruck kam. Zusammen mit dem Archi - tekten Pichler wurde Erich diese Auszeichnung für das „Haus Mexiko“ zuteil. 2015 trat Erich Hofer in den Ruhestand, längere Kranken - hausaufenthalte blieben nicht aus, trotzdem behielt er sei - ne Lebensfreude und seinen Humor. Am 14. September schloss sich der Lebenskreis und Erich Hofer fand seine letzte Ruhestätte am Stadt - friedhof in Lienz. Spuren seines Lebens rei - chen auch in das Dorfzent - rum Gaimbergs. Beim Bau des Musikpavillons im Jahr 2004 wurden die „Leimbin - derarbeiten“ in der „Hofer Halle“ getätigt. Mit Freude und Ausdauer waren damals Angehörige der Musikanten bei „Malerarbeiten“ mit Pin - sel und Farbe zugange. Seiner Hände Werk lebt wohl in den zahlreichen Dachstüh - len und Holzkonstruktionen weiter und gibt Zeugnis von einem mutigen, die Zeichen der Zeit erkannt und genützt habenden Mitmenschen. Man wird Erich Hofer in le - bendiger Erinnerung behal - ten. (teilweise dem Osttiroler Bote entnommen) Zum Ableben von Erich Hofer Nachrufe bearbeitet von Elisabeth Klaunzer Erich Hofer † 14. September 2021 Helfende Hände im Sommer 2004 in der Hofer-Halle beim Streichen der Dachkonstruktion des Musikpavillons. Foto: privat Foto: Dina Mariner Auf dem Weg durch die Trauer stärkt uns die Hoffnung. Sie lässt uns daran vertrauen: Sterben ist ein Weg. Er führt in die größte und tiefste Geborgenheit, in die Geborgenheit Gottes. Auf dem Weg durch die Trauer tröstet uns die Liebe. Sie umfasst und umschließt alles: Leid und Trauer, Glauben und Hoffnung, Leben und Sterben, Zeit und Ewigkeit. (Irmgard Erath)

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