GZ_Prägraten_2021_11

Seite 3 Schutzwald Information Ein arbeitsreiches Jahr neigt sich, abhängig von der Witterung in den nächsten Wochen, dem Ende zu. Die Aufräumarbeiten der massiven Schneebruchschäden durch die Wet- terereignisse „Ingmar“ und „Virpy“ ge- hen gut voran. Trotzdem können die Waldbesitzer noch lange nicht ihre Hände in den Schoß legen. Der aktuelle Holzmarkt erschwert zu- dem die Bereitschaft von Bringungs- unternehmen in unseren exponierten Lagen zu arbeiten, da die Holzqualität minder und die Arbeit im Schadholz aufwendiger sowie gefährlicher als bei einer normalen Nutzung ist. Mit den Firmen Schnell-Holz, Trans- porte Hauser und Lener-Hackgut konnte eine sehr effiziente Bringungs - kette aufgestellt werden. Die Vermarktung unter der Fa. Schmidholz läuft bis dato reibungs- los, auch wenn der Nutzholzanteil wesentlich geringer ausfiel als ange - nommen, kann die Abfuhr durch gute Vernetzung der Firma gewährleistet werden. Manchen mögen die Eingriffe in den Wald als zu radikal erscheinen und es schaut auch nicht gerade schön aus, wenn man die ganzen Freiflächen sieht, aber es ist das Ziel, artenrei- che, stabilere Mischbestände auf die Wurzeln zu stellen. Nur somit können unsere Wälder künftigen Klimaereig- nissen besser entgegentreten. Um den Borkenkäfer Paroli zu bieten, wird auch viel darauf geachtet, frei- gestellte Bestandsränder mit bereits geschwächten Bäumen zu vermeiden und bereits befallenes Holz schnellst- möglich zu entfernen. Auch im Bereich Lawinenschutz gilt es einige Missstände aufzuklären. Lawinen, die oberhalb der Baumgren- ze losgehen, können vom Wald nicht als Barrikade aufgehalten werden, wie viele glauben. Der Waldbestand verhindert unter anderem, durch die sogenannte Inter- zeption (=auffangen und vorüberge - hende Speicherung von Schnee an der Krone) und dem darauffolgenden Herunterfallen und der Verdichtung der Schneekristalle einen Anbruch dieser, kann dadurch aber auch aus- lösen. Weiters sorgt die raue Oberfläche durch die Stämme als natürliche Ber- me, da ein Abgleiten gehindert wird. Durch Hochabstockungen und Quer- fällungen an neuralgischen Stellen wird versucht, das weiterhin zu ge- währleisten. Zum Thema Borkenkäfer gilt es noch zu sagen: Vermutlich ist es die Ruhe vor dem Sturm in unserer Gemeinde, wenn man sich in den Nachbarge- meinden umsieht, kann man schon etliche Käfernester ausmachen. Für das Jahr 2022 sind deshalb 2 wei- tere Seilkräne aus Virgen und Matrei geordert, die die Arbeiten im Dorfertal fortführen sowie im Bereich Boden- almweg die „Gemeinschaftsnutzung Wallhorn Ost“ abarbeiten. Die Gemeinschaftsnutzungen er- leichtern die Aufräumarbeiten im- mens, da flächenübergreifend gear - beitet werden kann und durch einen %-Schlüssel, der auf der großteils bestandesähnlichen Fläche basiert, abgerechnet werden kann. Dabei wird unter den Waldbesitzern eine privatrechtliche Vereinbarung getroffen und unterzeichnet. Somit ist auch rechtlich alles abgedeckt. Diese Vorgehensweise wäre auch für Riemenparzellen auf der Schattseite wünschenswert, wenn von Eigentü- merseite Interesse besteht, einfach bei mir melden. Die Aufforstung wird ebenso 2022 im Frühjahr in großem Ausmaß starten, wobei es leider einen erheblichen Ar- beitskräfte Mangel gibt. Da Waldbesitzer sowie die Gemeinde das nicht alles allein stemmen kön- nen, wären Mitbürger/innen gefragt, die sich bereiterklären mitanzupa- cken. Bei Interesse einfach bei mir melden! GWA Markus Mariacher Mail: waldaufseher@praegraten.info Tel. 0680/3218882 MO-DO 07:00 - 17:00 Uhr Fr 07:00 - 12:00 Uhr

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