GZ_Dölsach_2021_05

Seite 26 Dölsacher Dorfzeitung Mai 2021 hang mit Covid-19. Diese Situation wurde weiter durch den „Tiroler Gemeindelockdown“ (19. März bis 13. April 2020) verschärft. In enger Zusammenarbeit mit der Behördenleiterin und den Juristinnen den BH Lienz konnte eine Lösung im Zusammenhang mit Instandhaltung bzw. Wiederinstandsetzung von „kritischer Infrastruktur“ gefunden werden. Die Aufarbeitung des Schadholzes konnte so in Zusammenarbeit mit den heimischen Sägebetrieben zumindest im Objektschutzwald (Bacheinhängen, Straßen, unmittelbarer Objekt- schutz im Siedlungsraum) aufrechterhalten werden. Das Ergebnis der gemeinsamen Anstrengungen war eine „Rekordholzernte“ bis zum Jahresende 2020 in der Höhe von rd. 715.000 m³ . Damit einhergegangen ist allerdings ein massiver Preiseinbruch (Holzerlös für die geschädigten Wald- besitzerInnen) für das gesamte Rundholz (alle Sorti- mente von Brennholz bis zum A, B, C – Blochholz). Besonders stark wirkt sich der Holzpreisverfall natur- gemäß auf den „Erntekostenfreien Holzerlös = Deckungsbeitrag I“ aus. Dieser ist nahezu ins Bodenlose gefallen. 2. Forstliche Förderung 2020 Um die finanziellen Einbrüche der Waldeigentüme- rInnen und die eingetretenen Elementarschäden etwas abzumindern, hat das Land Tirol mit Regierungsbe- schluss vom 28. April 2020 ein Maßnahmenpakt „Forstwirtschaft“ mit zusätzlichen 1,50 Mio € be- schlossen. Hauptzielrichtung war die Vorbeugung vor Das Jahr 2020 begann mit der Gewissheit, dass vom Schadereignis VAIA 2018 rd. 250.000 m³ noch nicht aufgearbeitet waren. Dazu kam die enorme Schadholzmenge vom „neuen“ Ereignis INGMAR vom No- vember 2019 (Schneedruck und -bruch) mit einer Gesamtmenge von rd. 660.000 m³. Das bedeutet, dass das Jahr 2020 mit einer Schadholzmenge von 910.000 m³ – verteilt auf die verschiedensten Waldorte in allen Osttiroler Gemeinde – in Angriff genommen wurde. 1. Aufräumungsarbeiten Schadholz Die Aufräumungsarbeiten wurden überwiegend von den Gemeindewaldaufsehern organisiert und koordi- niert. Durch die enorme Schadholzmenge war es notwendig auch auf auswärtige Schlägerungs- und Bringungs- unternehmen zurückzugreifen. Am Höhepunkt der Aufarbeitungsarbeiten im Jahr 2020 waren 91 Ernte- systeme (Seilkräne bzw. Harvester) gleichzeitig in Osttirol im Einsatz! Erstmalig war auch, dass eine überdurchschnittlich große Holzmenge (sowohl schnittfähiges als auch Energieholz) den Bezirk „verlassen“ hat und von aus- wärtigen Betrieben (vorwiegend Kärnten und Salz- burg) gekauft wurde. Erschwert wurde die gesamte Aufarbeitung im Frühjahr durch den zur damaligen Zeit völlig überraschenden ersten Lockdown im Zusammen- Der Wald in Osttirol im Jahr 2020 Ein Rückblick auf das Jahr der Rekorde und Extreme 800.000 efm 700.000 600.000 500.000 400.000 300.000 200.000 100.000 0 Jahr 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 231.564 201.038 182.093 213.620 184.445 178.397 188.838 163.705 420.492 715.449

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