GZ_Iselsberg_2020_10

16 ISELSBERGER GEMEINDEBOTE Ausgabe 44 | Oktober 2020 ZUM GEDENKEN AN SEPPL KEUSCHNIG 25 Jahre Tätigkeit als Gemeinderat Ehrenobmann der Musikkapelle und langjähriges Mitglied des Kirchenchores „Geboren, aufgewachsen, gelebt, gearbeitet und gestorben in Iselsberg und Stronach. Mit Seppl geht e i n S t ück I s e l s be r g - S t r onach , e i n S t ück Gemeinschaft und Tradition zu Ende.“ Treffender hätte es sein Neffe Anton nicht ausdrücken können. Josef Keuschnig - vielen Älteren als „Fane Seppl“ bekannt, erblickte am18. Juni 1937 in Iselsberg das Licht der Welt, wo er gemeinsam mit seinen Schwestern Aloisia, Franziska und Ziehschwester Roswitha in bescheidensten Verhältnissen aufwuchs. Schon im Kindesalter begleitete er seine Mutter zu ihrer Tätigkeit auf den Wegmacherhof und fand schnell Gefallen an der Arbeit in und mit der Natur. Ein leidenschaftlicher und gefragter Holzfäller Nach der Volksschule in Iselsberg arbeitete er wiederum am Wegmacherhof , bis er an die Landwirtschaftliche Lehranstalt in Lienz wechselte, wo seine Lehrer seine Talente förderten und ihn bei e i ne r we i t e r en s chu l i s chen Au s b i l dung unterstützen wollten. Doch – naturverbunden und freiheitsliebend, wie Seppl war – kam für ihn nur der Beruf des Forstarbeiters in Frage. Er war ein vielgefragter Holzfäller, seine sorgfältige und verlässliche Arbeitsweise wurde allseits sehr geschätzt. Zahlreiche schwere Unfälle, die er Gott sei Dank gut überstand, blieben im Alter jedoch nicht ohne Folgen. 1960 begann er unter größtem körperlichen Einsatz mit der Errichtung seines Eigenheimes in Stronach. In der heutigen Zeit unvorstellbar, hob er den Baugrund händisch aus und da es noch keine Hauszufahrt gab, schleppte er das Baumaterial über den steilen Hang mit einer sogenannten „Mistkrippe“ heran. Im Jahre 1961 trat er mit seiner Kathi vor den Traualtar, sie schenkten den drei Kindern Annemar i e, Josef und F ranz das Leben , geme i n s am be r e i t e t e n s i e i h n e n e i n e unbeschwerte Kindheit und legten auf eine gute be r u i che Ausb i l dung gr oßen We r t . De r Zusammenhalt und Frieden innerhalb der Familie und das Heranwachsen seiner 5 Enkel- und 4 Urenkelkinder erfüllten Seppl mit großem Stolz. Den Familien seiner Kinder galt bis zum Schluss seine Zuneigung undAufmerksamkeit. Begeisterter Hobbyschnitzer Neben der schweren körperlichen Arbeit im Wald und seinen Tätigkeiten für die Vereine und die Dorfgemeinschaft fand Seppl immer noch Zeit zum Wandern und Bergsteigen. Seinen Lieblingsberg, denGroßglockner, bestieg er unzähligeMale. Nach einem schweren Unfall, der ihn längere Zeit ans Bett fesselte, brachte er sich autodidaktisch die Kunst des Holzschnitzens bei, welches in späteren Jahren zu seinemgrößten Hobbywurde. Obwohl er nach außen hin bisweilen auch eine raue Seite zeigte, war er in seinem Inneren ein f e i n f ü h l i g e r Me n s c h m i t v i e l e n g u t e n Eigenschaften: Nachbarschaftshilfe, sein Glaube, seine Leutseligkeit, sein Humor und sein Arbeitseifer zeichneten ihn besonders aus. ZahlreicheAufgaben in der Gemeinde I n e i n em e h r e n d e n Na c h r u f wü r d i g t e Bürgermeister Thomas Tschapeller sein Wirken für dieÖffentlichkeit. Die Musikkapelle, bei der Seppl fast 60 Jahre mitwirkte und der er 28 Jahre als Obmann vorstand und auch in weiterer Folge als Ehrenobmann die Treue hielt, war für ihn als begeisterten Musikanten s i che r l i ch e i n f r eud i ge r Au s g l e i ch z um beschwerlichen Arbeitsalltag. In seiner Zeit als Obmann wurde – gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr - auch die Freundschaft mit der n iederbayer i schen Gemei nde Ai terhofen begründet, durch viele gegenseitige Besuche gefestigt und im Jahre 2006 zum 25-jährigen Jubiläumbeurkundet.

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