GZ_Praegraten_2019_07

Seite 3 Dort oben sehe ich euch wachsen Heilkräuter aus den Bergen - finden und anwenden Das wird Kamillus vom Obersteiner Hof in Bobojach oft denken, wenn ihn die Schritte hoch ins Timmeltal führen. Hier sammelt er seitdem er Pensionist ist Jahr für Jahr Kräuter, Wurzeln und Beeren. In seiner Kräuterstube können sie dann in aller Ruhe trocknen, bevor er Teemischungen, Kräuter zum Inhalieren, Erkältungsansätze und vieles mehr daraus herstellt. In zahlreichen Gesprächen und Vor- trägen in Prägraten hat Kamillus sein Wissen und seine Erfahrungen mit der Heilwirkung der Pflanzen weitergegeben. Kamillus sehnlichster Wunsch Einer seiner sehnlichsten Wünsche geht nun in Erfüllung. In einem Buch werden sein Wis- sen und seine Erfahrungen mit der heilkräf- tigen Natur rund um Prägraten veröffentlicht. Auf unzähligen Wanderungen hat Kamillus sein Pflanzenwissen mit Liesa besprochen. Sie hat schließlich zusammen mit Beschrei- bungen der Kräuter und entsprechenden Rezepten ein Manuskript erstellt, viele Fotos aufgenommen. Der Löwenzahn-Verlag in Innsbruck gibt dieses jetzt unter dem Titel: „Dort oben sehe ich euch wachsen, Heilkräu- ter aus den Bergen – finden und anwenden“ heraus. So kann sich jeder Mann und jede Frau auf den Weg machen, um die Meisterwurz, den Spitzwegerich oder die Schafgarbe zu be- stimmen. Ebenso wichtig wie die eindeutige Bestimmung ist das Ernten, das Pflanzen und Natur nachhaltig erhalten kann. Denn nur der Schutz der Natur hilft uns dabei, dass wir je- des Jahr erneut ernten können. Informationen über die sachgerechte Verarbeitung, wichtige Inhaltsstoffe und ihre Heilwirkung finden Inte- ressierte in diesem Buch. Gewusst wie Und haben wir die Kräuter erst einmal geern- tet, wie können wir die Wirkstoffe erhalten und uns am besten zu Nutze machen? Kamillus und Liesa haben Rezepte aufgeschrieben, wie man mit Hilfe der Kräuter schmerzlindern- de Tinkturen und Salben oder vorbeugende Tees herstellt. Anregungen wie wir welche Kräuter gegen Erkältung oder Verstauchun- gen einsetzen, was unsere Großeltern gegen schlecht heilende Wunden getan haben oder warum wir schleimstoffhaltige Kräuter gegen Husten oder Magenreizungen mit kaltem Wasser ansetzen und nicht mit heißem Was- ser überbrühen. Inhalt in Kürze Zunächst hat Kamillus uns etwas über sich er- zählt, wie er zu den Kräutern kam und wie sie sein Leben bestimmt haben. Dann steigen wir ein in die Natur und lernen, warum wir die Na- tur für unsere Gesundheit und entsprechend der Volksheilkunde auch gegen Krankheiten einsetzen können. Bevor wir ernten gehen, müssen wir uns Gedanken über den Schutz der Natur und das sachgerechte Verarbeiten machen. Schließlich lernen wir aus dem Para- dies Prägraten ca. 30 Pflanzen von der Arnika bis zur Wildrose kennen sowie Nadelbäume und Wildbeeren, die wir als Heilmittel nutzen können. Dabei sind Punkte wie das Erkennen mit allen Sinnen, mögliche Verwechsler, In- haltsstoffe und Wirkungen ebenso wichtig wie ganz praktische Tipps. Auch wenn Pflanzen, wie die Arnika zum Beispiel, geschützt sind, können wir sie über Apotheken beziehen und heilbringend einsetzen. Im letzten Kapitel schließlich geht es um Re- zepte, die gut tun. Wie können wir die Pflan- ze, die Blätter oder Wurzeln als Heilmittel einsetzen? Unsere Vorfahren kannten den wunderbaren Blätterverband. Auch lernen wir die Geheimnisse der Teeherstellung kennen. Kamillus stellt seine Rezepte vor. Traditionelle Heilmittel wie Honig-Auszüge oder Kräutersi- rupe und -tinkturen werden nach dem Studi- um des Buches keine große Kunst mehr sein. Heil-Öle, Salben und Cremes aus Beinwell, Johanniskraut, Ringelblume oder das altbe- kannte Lärchenpech lernen wir selbst her- zustellen. Ein wunderbare Mischung ist die Schmerzsalbe, die für Schultern, Rücken oder Beine eine Wohltat sein kann. Wir alle können damit Kamillus seinen sehn- lichsten Wunsch erfüllen, indem wir in Ach- tung mit den Pflanzen uns unsere Gesund- heits- und Heilmittel aus der Natur selbst herstellen. Liesa Rechenburg, HEIMAT-Wildkräuterschu- le, Hinterbichl 11, 9974 Prägraten a.G. In Osttirol sind Info-Blätter aufgetaucht, die zu einer „Sperrmüllsammlung“ durch eine „un- garische Familie“ aufrufen. Auch, wenn auf dem Flugblatt steht „Bitte kein Sperrmüll oder Abfall“ handelt es sich hier um eine illegale Abfallsammlung! Erfahrungsgemäß wird der bereit gestellte Sperrmüll gesichtet, brauchbare Gegenstän- de werden mitgenommen, wertloses „Gerüm- pel“ bleibt liegen oder wird später in der Natur entsorgt. Leider macht sich auch der Übergeber (also Sie) laut Bundesabfallwirtschaftsgesetz straf- bar, wenn eine Sache die als Abfall eingestuft werden kann jemand übergeben wird, der da- für keine Berechtigung hat. Wiederverwendung - JA, ABER…! STOPP! mit illegalen Müll-Sammlungen! „Für viele Menschen steht bei der Abgabe ihres Mülls an osteuropäische Sammler der soziale Gedanke im Mittelpunkt. Viele glau- ben nach wie vor, damit arme Menschen im Inland zu unterstützen“. Tatsächlich stehen hinter den meisten dieser Sammlungen frag- würdige Strukturen und der Abfall wird illegal in östliche Nachbarländer verbracht. In vielen Fällen werden (bes. Elektrogeräte) jedoch als „Gebrauchtware“ deklarierte Abfäl- le nach Afrika, Asien oder Osteuropa expor- tiert. Oftmals findet in diesen Ländern auch keine Wiederverwendung statt, sondern die Abfälle werden unter katastrophalen Umwelt- und Gesundheitsschutzbedingungen zerlegt. Meist werden nur wertvolle metallhaltige Bauteile entnommen und der Rest wird illegal entsorgt oder die Kunststoffummantelung von Elektrokabeln wird in offenen Feuerstellen ab- gebrannt. Dazu möchte ich als Umweltberater anmer- ken, dass über die Gemeinde entsorgte Abfäl- le über ein eigenes Aufzeichnungsverfahren bis zur Verwertung oder Verbrennung nach- verfolgt werden können. Für weitere Infos zu den Themen Abfall und Umwelt unter www.awv-osttirol.at. Gerhard Lusser Umweltberater AWV Osttirol

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