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In der Bücherei Assling keimt die Vielfalt

Die Bücherei Assling bietet seit März 2019 ein einzigarti-

ges Service: Die Asslinger Leserinnen & Leser können nun

nicht nur Romane, Krimis, Sach- oder Kinderbücher,

sowie Gesellschaftsspiele entlehnen, sondern auch den

Spelzhafer „

Schatz der Berge“

, die Stangenbohne „

vom

Tantelle“

, oder die „

Pustertaler Scholleboan“

.

Mitwirkende im Projekte BioColAlp (Agenda 21 Gruppe,

Obst- und Gartenbauverein und Bücherei Assling) haben mit

Unterstützung der Universität für Bodenkultur über ein Jahr

daran gearbeitet, beliebte Sorten traditioneller Kulturarten,

wie Mohn, Ackerbohne oder Erbse in Osttirol zu sammeln. Es

wurden Sorten dieser Kulturarten auch im Sortenarchiv der

Arche Noah oder in der Genbank Nordtirols, in denen Bestän-

de aus Osttirol lagern, aufgestöbert.

Die zum Teil sehr kleinen verfügbaren Saatgutpartien wurden

in Assling vermehrt, gereinigt, beschrieben und in Säckchen

abgefüllt, die nun in der Bücherei lagern. Darunter sogar ein

Weizen aus Strassen aus dem Jahr 1922. Gesammelt und ver-

mehrt wurden auch Kulturarten und Sorten, die in Asslinger

Gärten noch nicht so lange wachsen, aber in Assling sehr

beliebt sind, wie die Tomate Black Cherry.

Noch bis Ende Mai kann man in der Bücherei Assling diese

zum Teil längst vergessenen Kulturpflanzenarten und Sorten

ausleihen. Zu den Säckchen mit den Samen leiht man sich ein

kleines Büchlein aus, in dem auch beschrieben wird, wie man

Saatgut vermehrt.

Nun hat man alles, um zur Erhaltung dieses Saatgutes selbst

beizutragen. Gelingt die Übung, gibt man im Herbst nicht nur

das Büchlein an die Bücherei zurück, sondern auch ein Säck-

chen mit den nun selbst vermehrten Samen. So verbreiten sich

alte Sorten Schritt für Schritt und zugleich wird das Wissen

um ihren Wert und ihren Schutz weitergegeben.

Mit dem Projekt sollen weder Geld verdient noch Höchsterträ-

ge erzielt werden. Es geht darum das Handwerk der Saatgut-

vermehrung zu üben, im Umgang mit der Saatguterhaltung

Erfahrungen zu sammeln, die Kulturgeschichte, die mit diesen

Sorten verbunden ist, weiterzuerzählen und gemeinsam die

Vielfalt der Kulturpflanzen

in Osttirol zu fördern.

Ein weiterer wichtiger Baustein im Projekt BioColAlp ist die

Vielfalt der

Wildpflanzen

zu fördern. Für jene, die mehr zum

Thema bunte Wild-Blumenwiesen, blütenreiche Wegränder,

artenreiche Hecken und Waldränder erfahren möchten gibt es

demnächst folgende interessante Veranstaltungen:

Veranstaltungshinweise

Markus Kumpfmüller, Landschaftsplaner aus Steyr:

Er

wird uns Praxistipps zum Anlegen und Pflegen von Wild-Blu-

menwiesen, blütenreichen Wegrändern, artenreichen Hecken

und vielfältigen Waldrändern geben, die für Bienen oder

Schmetterlinge unverzichtbar sind.

Abendvortrag, Eintritt frei: „Wilde Blumen braucht das Dorf“.

Mittwoch, 8. Mai 2019; 19:30 Uhr, Mehrzwecksaal Assling.

3-teiliger Lehrgang:

„Naturnahe Blumenwiesen im Stra-

ßenbegleitgrün“.

Erster Teil: Donnerstag, 09.Mai 2019; 8:30

– 15:30 Uhr, Mehrzwecksaal Assling und Arbeiten im Freien.

Teilnahmegebühr: 185,00 € für den gesamten Lehrgang.

Anmeldung jetzt noch möglich! Bitte anmelden beim Tiroler

Bildungsforum unter der Telefonnummer 0512/581465 oder

per Mail:

naturimgarten@tsn.at

Informationsabend am 2.März 2019:

In der Bücherei Ass-

ling ist nun nicht nur Kulturgeschichte in gedruckter Form,

sondern auch als Saatgut entlehnbar.

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04/2019

„e5-Gemeinde“ Assling setzt weiter auf Nachhaltigkeit

Interreg-Projekt „BioColAlp - Vielfalt erhalten und fördern“

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