Rund ums Dorf
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November 2018
menarbeit mit unserem Organisten Hubert. So gestalte ich
liebend gerne die Gottesdienste mit meiner Gitarre mit. Da
ich hier in Graz Don Bosco eine Musikband leite, kenne ich
viele alte und neue religiöse Lieder, die ich in Obertilliach ger-
ne singe.
Im Sommer gibt es jeden Freitag die Möglichkeit, mit der
Seilbahn Richtung Golzentipp zu fahren und dabei mit vielen
Begeisterten den Sonnenaufgang zu bestaunen. Da lade ich
auch immer zu einer Morgenandacht ein, die dann auch gut
angenommen wird. Ist es nicht herrlich, vom Golzentipp aus
die gewaltige Bergwelt zu sehen, die sich panoramamäßig
dem Auge bietet und das Herz höher schlagen lässt? Wenn
ich hier in Graz oder anderswo von meiner Heimat erzähle,
schwärme ich von allemMöglichen. Dazu gehören die Schön-
heit und Lage des Dorfes, die große, vom Priesterbaumeister
Franz de Paula Penz erbaute Kirche, auch „Lesachtaler Dom“
genannt, die vielen profimäßig geführten Gaststätten und
Hotels, die Bäckerei, die Pizzeria sowie die Pensionen und
Familienhäuser, die das ganze Jahr über Gäste aus Nah und
Fern beherbergen. Auch in meinem Elternhaus werden Gäste
herzlich willkommen geheißen.
Das Brauchtum wird in Obertilliach sehr gepflegt. Bei den
diversen Festlichkeiten rücken die ortseigene Musikkapelle
und die Schützenkompanie regelmäßig aus und verschönern
durch ihre Beiträge die Feste. Sehr gerne nehme ich immer
die Einladung an, beim Klapffest Anfang August den Wort-
gottesdienst mit Kommunionfeier zu gestalten und dadurch
einen spirituellen Beitrag zum Gelingen dieses Festes zu leis-
ten. Ein Muss während meines Urlaubs ist für mich der Be-
such auf der ConnyAlm und der Porzehütte. Ich genieße dort
besonders gerne die Gastfreundschaft.
Was wäre Obertilliach ohne seinen berühmten Nachtwäch-
ter? Er präsentiert sich zweimal in der Woche den Gästen und
Einheimischen. Mein Heimatort Obertilliach hat mich positiv
geprägt und all diese Erfahrungen helfen mir, ein Gesamt-
bild meiner Persönlichkeit zu formen. Meine Landsleute sind
fleißig, gläubig und stehen mit beiden Beinen im Leben. Sie
lassen sich nicht so schnell von allen möglichen Modetrends
überrollen. Sie stehen kritisch zu den Angeboten der moder-
nen Welt. Mein Leben als Salesianer Don Boscos in Graz ist
sehr ausgefüllt. Ich engagiere mich im liturgischen Bereich,
in der Verwaltung und in der Lernbetreuung. Darüber hin-
aus bin ich auch der Verantwortliche für die Ordensbrüder
in Österreich, zu denen neben den Salesianerbrüdern auch
die Brüder der verschiedenen Klöster und Niederlassungen
gehören.
Mein Lebensmotto ist: gläubigen Herzens in die Zukunft zu
blicken und den Ausspruch Don Boscos: „Gutes tun, fröhlich
sein und die Spatzen pfeifen lassen“ in meinem Leben zu ver-
wirklichen.
Gerne bete ich auch zum Hl. Ulrich und Hl. Jakobus, die beide
als Pfarrpatrone von Obertilliach verehrt werden.
Br. Gottfried Ebner
Salesianer Don Boscos
Sonnenaufgang in den Bergen
Foto: Gottfried Ebner
Gute Alpenluft schafft neue Lebensfreude
Foto: Gottfried Ebner
In der Felswand beim Besteigen der Porze mit
meinem Neffen Thomas
Foto: Gottfried Ebner