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Rund ums Dorf

Seite 55

November 2018

menarbeit mit unserem Organisten Hubert. So gestalte ich

liebend gerne die Gottesdienste mit meiner Gitarre mit. Da

ich hier in Graz Don Bosco eine Musikband leite, kenne ich

viele alte und neue religiöse Lieder, die ich in Obertilliach ger-

ne singe.

Im Sommer gibt es jeden Freitag die Möglichkeit, mit der

Seilbahn Richtung Golzentipp zu fahren und dabei mit vielen

Begeisterten den Sonnenaufgang zu bestaunen. Da lade ich

auch immer zu einer Morgenandacht ein, die dann auch gut

angenommen wird. Ist es nicht herrlich, vom Golzentipp aus

die gewaltige Bergwelt zu sehen, die sich panoramamäßig

dem Auge bietet und das Herz höher schlagen lässt? Wenn

ich hier in Graz oder anderswo von meiner Heimat erzähle,

schwärme ich von allemMöglichen. Dazu gehören die Schön-

heit und Lage des Dorfes, die große, vom Priesterbaumeister

Franz de Paula Penz erbaute Kirche, auch „Lesachtaler Dom“

genannt, die vielen profimäßig geführten Gaststätten und

Hotels, die Bäckerei, die Pizzeria sowie die Pensionen und

Familienhäuser, die das ganze Jahr über Gäste aus Nah und

Fern beherbergen. Auch in meinem Elternhaus werden Gäste

herzlich willkommen geheißen.

Das Brauchtum wird in Obertilliach sehr gepflegt. Bei den

diversen Festlichkeiten rücken die ortseigene Musikkapelle

und die Schützenkompanie regelmäßig aus und verschönern

durch ihre Beiträge die Feste. Sehr gerne nehme ich immer

die Einladung an, beim Klapffest Anfang August den Wort-

gottesdienst mit Kommunionfeier zu gestalten und dadurch

einen spirituellen Beitrag zum Gelingen dieses Festes zu leis-

ten. Ein Muss während meines Urlaubs ist für mich der Be-

such auf der ConnyAlm und der Porzehütte. Ich genieße dort

besonders gerne die Gastfreundschaft.

Was wäre Obertilliach ohne seinen berühmten Nachtwäch-

ter? Er präsentiert sich zweimal in der Woche den Gästen und

Einheimischen. Mein Heimatort Obertilliach hat mich positiv

geprägt und all diese Erfahrungen helfen mir, ein Gesamt-

bild meiner Persönlichkeit zu formen. Meine Landsleute sind

fleißig, gläubig und stehen mit beiden Beinen im Leben. Sie

lassen sich nicht so schnell von allen möglichen Modetrends

überrollen. Sie stehen kritisch zu den Angeboten der moder-

nen Welt. Mein Leben als Salesianer Don Boscos in Graz ist

sehr ausgefüllt. Ich engagiere mich im liturgischen Bereich,

in der Verwaltung und in der Lernbetreuung. Darüber hin-

aus bin ich auch der Verantwortliche für die Ordensbrüder

in Österreich, zu denen neben den Salesianerbrüdern auch

die Brüder der verschiedenen Klöster und Niederlassungen

gehören.

Mein Lebensmotto ist: gläubigen Herzens in die Zukunft zu

blicken und den Ausspruch Don Boscos: „Gutes tun, fröhlich

sein und die Spatzen pfeifen lassen“ in meinem Leben zu ver-

wirklichen.

Gerne bete ich auch zum Hl. Ulrich und Hl. Jakobus, die beide

als Pfarrpatrone von Obertilliach verehrt werden.

Br. Gottfried Ebner

Salesianer Don Boscos

Sonnenaufgang in den Bergen

Foto: Gottfried Ebner

Gute Alpenluft schafft neue Lebensfreude

Foto: Gottfried Ebner

In der Felswand beim Besteigen der Porze mit

meinem Neffen Thomas

Foto: Gottfried Ebner