Februar 2019 Dölsacher Dorfzeitung Seite 3
Die Tracht, die Patterer Musikanten, G‘stanzln, Jodler,
Bücher und Bauernkrapfen gehörten dazu, und natür-
lich die Zuhörer, die in der Stube des Tirolerhofes in
Dölsach dicht gedrängt Platz fanden, um bei der Lesung
von Gertraud Patterer dabei zu sein. Bgm. Josef Mair
hielt die Schriftstellerin als Kulturträgerin des Dorfes
hoch und schwärmte von der flotten Tänzerin „Traudl“.
Aus ihrem neuen Büchlein „Die Schuhe sind meine
Heimat“ verriet sie nur wenig. „Mein Schneeherz
hängt als Kinderlatz am Zaun, die Sonne knöpft es ab
und tut es zur Wäsche“, liest man auf der Rückseite
des Buchumschlags und weiß um das Besondere ihrer
Formulierungen.
Unverfroren trotzt sie der Zeit mit Erzählungen von
heute und wie es früher war, begreift dieWelt mit Spra-
che und schmiedet Bilder daraus. Am emotionalsten
im Dialekt, den sie hütet wie ihren Augapfel. Auch
wennWorte oft „stechen wie Wespen“ und so mancher
Text „verrutscht“ – sie könnte ohne sie nicht sein. Das
nunmehr 25. Buch bestätigt ihre unbändige Lust zu
schreiben. „Mei Herzl hot sich eing‘ringelt“, erinnert
sie sich an ihre Kindheit in der alten Kuchl und an die
beiden Nussbäume vor den Fenstern, die die klobigen
Bodenbalken grün färbten. Sie stellt sich ihren Vater
mit nicht speckigem Hut vor. Berge und Almböden,
Hell-, Dunkel- und Enzianblau, Wolken, die die Sterne
zu Staub mahlen, und die Sonne, die Gold aus ihrem
Korb wühlt, schwirren durch die Zeilen. Oft schlagen
die Gedanken unvorhersehbare Haken. „Die Nacht
Blüemlen seichn hat mi mei Mamele g‘learnt. Die
Stearn schutz i on wie die Kuahglock‘n.“
Bevor die resolute Frau die Welt neu erfindet, fragt sie,
wohin mit der alten, schultert Erfahrungen und trägt
sie in das „mit Stolz gesegnete Tal“. Nicht immer ist
alles eitel Wonne dort. Mitten ins Bunte „fliegt lautlos
wie ein Geier der Tod“. Er nimmt Rouge, wenn er
kommt, lässt sich nicht „tschudan“, er hat keine Haare.
Er dreht sich um die Lärchen, als wären es „Weiber“,
und die ganze Nacht singen die Grillen für ihn. Der
Dialekt gibt dem Gefühl eins drauf.
„Ob anerkannt oder aberkannt, das Werk bleibt
gleich“, definiert Gertraud Patterer selbstbewusst. Sie
las, jodelte, sang und zupfte die Gitarre und als be-
mühte Mutter dem Ziechorgelspieler den Kragen zu-
recht. Mit „iatz hol ma die Krapfen“ leitete sie über
zum geselligen Teil.
Lilly Papsch
Heimat, Spitzenkragen und mehr
Bei der Gemeinde Dölsach gelangen für die Sommersaison 2019 folgende Saisonarbeitsstellen für das
Freischwimmbad Dölsach zur öffentlichen Ausschreibung:
Bademeister (m/w) / Kassier (m/w)
• 32 bis 38 Wochenstunden (Teilzeitbeschäftigung)
• Zeitraum: Ende Mai bis Anfang September 2019
• Voraussetzung sind die Vollendung des 18. Lebensjahres, ein 16-Stunden-Erste-Hilfe-Kurs, der ÖWR-Helferschein
und sehr gute Schwimmkenntnisse
• Mindestentgelt: 1.557,04 € brutto/Monat (bei 80 % Beschäftigungsausmaß)
Voraussetzungen bzw. Anforderungen:
• Österreichische Staatsbürgerschaft oder EU-Staatsbürgerschaft
• körperliche und geistige Eignung für diese Tätigkeit, Fremdsprachenkenntnisse (Italienisch/Englisch) erwünscht
Aufgrund der täglichen Betriebszeiten im Freischwimmbad Dölsach erfolgen die Diensteinteilungen im Schicht-
und Wechseldienst.
Anstellung und Entlohnung erfolgen nach den Bestimmungen des Tiroler Gemeinde-Vertragsbedienstetengesetzes
2012 in der jeweils geltenden Fassung. Das angeführte Mindestentgelt kann sich aufgrund von gesetzlichen Vor-
schriften gegebenenfalls durch anrechenbare Vordienstzeiten sowie sonstige mit den Besonderheiten des Arbeits-
platzes verbundenen Entgeltbestandteilen erhöhen.
Ihre schriftliche Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (Geburtsurkunde, Staatsbürgerschaftsnachweis, Lebenslauf,
Schul-, Dienst- und Arbeitszeugnisse, ÖWR-Helferschein, Bestätigung Erste-Hilfe-Kurs etc.) sind bis spätestens 5. April
2019, 12.00 Uhr, beim Gemeindeamt Dölsach einzubringen. Die Vergabe der Stelle behält sich der Gemeinderat vor.
Für die Gemeinde Dölsach: Bgm. Josef MAIR
STELLENAUSSCHREIBUNG