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Impressum: Gemeinde Prägraten a.G.,
St. Andrä 35a, 9974 Prägraten a.G.;
Fotos: KiGa Prägraten a.G., G. Kratzer,
P. Ranacher,
www.Pixabay.com,Tiroler
Soziale Dienste GmbH, Land Tirol, Ge-
meinde Vomp;
Druck: Oberdruck Digital Medienproduk-
tion GesmbH
Geschätzte Pfarrgemeinde!
„Gehet nicht auf in den Sorgen dieser
Welt! - Suchet zuerst Gottes Reich!
Und alles andere wird euch dazu ge-
schenkt!“ so singen wir in einem Lied.
Im Vertrauen darauf, dass Gottes Reich
dort anbricht, wo Menschen zusam-
men beten, zusammen den Glauben
feiern und ihr Leben aus dem Glauben
heraus gestalten, haben sich im Laufe
der Zeit Pfarrgemeinden gebildet.
Jede Pfarrgemeinde hat ihre eigene
Geschichte und Prägung. Der Priester-
mangel zwingt uns heute dazu, neue
Formen der Seelsorge zu finden. Heute
in einem Seelsorgeraum kirchliches
Leben zu erhalten bedeutet, über den
eigenen Kirchturm hinaus zu schauen.
Gleichzeitig möchte ich einladen, einen
Seelsorgeraum als Chance zu sehen.
Über den eigenen Kirchturm hinaus zu
schauen braucht den Mut zur Offenheit
den eigenen Blick zu weiten, vielleicht
Neues und Ungewohntes kennen-
zulernen und zuzulassen. So wie im
Altbewährten wirkt auch im Neuen
Gottes Heiliger Geist, auf den wir ver-
trauen, dass er uns führt...
Dazu möchte ich auf das Bild eines
Weges verweisen: Wir alle sind auf
dem Weg. Seit unserer Geburt ge-
hen wir unseren Lebensweg. Die Zeit
zwingt uns weiterzugehen. Wir können
gar nicht stehenbleiben. Der heutige
Tag ist morgen schon Vergangenheit.
Wir schöpfen Kraft, Mut und Zuver-
sicht aus den schönen Erlebnissen der
Vergangenheit und gestalten daraus
die Gegenwart und die Zukunft. Auf
unserem Lebensweg begegnen uns
Menschen. Die einen werden mit uns
ein Stück des Weges gehen, andere
uns wieder verlassen... Doch jede Be-
gegnung hat einen Sinn. Ich bin fest
davon überzeugt, dass vieles in
unserem Leben nicht bloß „Zufall“ ist,
sondern „Fügung.“
Ich denke, es ist sicherlich eine
Herausforderung für Priester, wie auch
für Pfarrgemeinden, sich einen oder
mehrere Priester teilen zu müssen,
andererseits ist es auch von seiten der
Priester manchmal gar nicht so einfach,
dem Anspruch und den Wünschen ei-
nigermaßen gerecht zu werden. Ich
freue mich auf die Zusammenarbeit mit
Kooperator Zdzislaw Thomas Zajac,
der den Schwerpunkt der seelsorgli-
chen Arbeit im Seelsorgeraum Virgen
- Prägraten haben wird. Er wird aber
auch im Seelsorgeraum Matrei - Kals
- Huben als Kooperator tätig sein. Ich
freue mich auf viele Begegnungen mit
Menschen, mit Kindern und Jugendli-
chen, mit jungen Familien, mit alten
und kranken Menschen! Ich schaue
positiv in die Zukunft! Es muss sicher-
lich terminlich vieles durchdacht und
organisiert werden, ein gewisses Ma-
nagement und eine gewisse Struktur ist
sicherlich unabkömmlich. Aber bei
allem Planen und Durchdenken geht
es letztlich nicht um eine bloße Struk-
tur, sondern um eine Person, die einen
Namen hat: Jesus Christus. Er ist es,
um den herum sich „Kirche“ gebildet
hat. Im Blick auf Jesus Christus, als
das „Herz der Kirche“, hat sich all die
Jahrhunderte kirchliches Leben aus-
gerichtet und orientiert. Und ich denke,
es geht darum, sich immer wieder zu
fragen: was hilft den Menschen letzt-
lich, um zu dieser „Mitte“, zu Jesus zu
kommen? Ich denke, Kirche hat die
Aufgabe „Wegbereiterin“ zu sein. Auf
diesem Weg, der unser je eigener per-
sönlicher Glaubensweg ist, stellt sich
immer wieder neu die Frage: „Woran
hänge ich mein Herz? Was ist mir wich-
tig?“ So wie wir von der Kirchtüre über
den Mittelgang nach vorne zum Altar
gehen, so soll all unser Bemühen als
Kirche letztlich seinen Sinn finden, den
Menschen einen Weg zu bereiten zu
einer persönlichen und individuellen
Beziehung mit Jesus Christus, dass
die Menschen Christus begegnen kön-
nen. Die Kirche ist Werkzeug und hat
die Aufgabe, Menschen zu Gott zu füh-
ren. Nur von diesem Blickwinkel her
denke ich, hat Kirche Zukunft. Und weil
Kirche eine Gemeinschaft von an Gott
glaubenden Menschen ist, möchte
ich herzlich bitten um eine gute Zu-
sammenarbeit, um das Einbringen der
persönlichen Interessen und Talente,
um gegenseitige Wertschätzung und
Toleranz, um die ehrliche Rückmel-
dung. Ich denke, Kirche soll ein Haus
aus „lebendigen Steinen“ sein. Der
schönste Schmuck unserer Kirchen
sind die Menschen, die darin Sonn-
tag für Sonntag, beim stillen Besuch
untertags, in fröhlichen und schwe-
ren Stunden ihres Lebens, Kraft für
den Alltag finden: „Gehet nicht auf in
den Sorgen dieser Welt!“ Und so wie
viele Menschen bisher an der Gestal-
tung des kirchlichen Lebens gebaut
haben, so lade ich Sie alle herzlich
ein, weiterzubauen an einer Kirche aus
„lebendigen Steinen.“
Ich wünsche Ihnen alles Gute und freue
mich auf eine gute Zusammenarbeit,
Euer Pfarrer Ferdinand
Vorstellung
Pfarrer Mag. Ferdinand Pittl
Ich, Zdzislaw Thomas ZAJAK, bin am
24.09.1962 in Poniatowa geboren
und absolvierte von 1969 bis 1977
die Grundschule, im Jahr 1981 habe
ich das Fachgymnasium-Agricultural
in Poniatowa beendet und trat in das
Priesterseminar in Lublin ein.
Sechs Jahre studierte ich Philosophie
und Theologie an der Lubliner Katho-
lischen Universität. Diese Studien wur-
den mit dem Schreiben und der Vertei-
digung Magisterarbeit auf dem Gebiet
der Moraltheologie abgeschlossen.
Am 13. Dezember 1986 wurde ich zum
Priester geweiht und arbeitete in ver-
schiedenen römisch-katholischen Pfar-
ren in Polen: Dort widmete ich mich vor
allem jungen Menschen in Schulkate-
chesen und unterhielt pastorale Grup-
pen.
Im Jahre 1997 bekam ich die Erlaubnis
für pastorale Arbeiten in der Ukraine.
Seit 2015 bereite ich mich für die pas-
torale Arbeit in der Diözese Innsbruck/
Österreich vor. Nach achtzehn Jahren
in der Ukraine, möchte ich die Beson-
derheiten der Seelsorgearbeit der Kir-
che in Österreich kennenlernen und
künftig im Seelsorgeraum Virgen/Prä-
graten mithelfen.
Kooperator Mag. Zdzislaw Thomas
Vikar Zdzislaw ZAJAC, der vom 1. September
2016 bis 31. August 2018 im Seelsorgeraum
Vomp – Fiecht – Stans im Einsatz war. Am Ho-
hen Frauentag wurde er dort verabschiedet.
Bild: Verabschiedung durch Bürgermeister
Karl-Josef Schubert, Gemeinde Vomp