BILDUNGSHAUS OSTTIROL
| Kärntner Straße 42 | 9900 Lienz |Tel. 04852-65133 | Fax DW 19
Vorträge im Rahmen der
Reihe „Wie funktioniert
Demokratie heute?“
Lobbyismus: Gefahr für die Demokratie?
Jeder Mensch und jedes Unternehmen hat Interes-
sen und versucht diese gegenüber der Politik durch-
zusetzen. Lobbyismus ist ein wesentlicher Teil der
politischen Arbeitspraxis. Trotzdem stellt sich die
Frage: Gibt es guten und schlechten Lobbyismus?
Und wenn ja, wo liegt die Grenze? Ist die Politik noch
in der Lage, unabhängige Entscheidungen zu tref-
fen? Martin Ehrenhauser, fraktionsfreier EU-Abge-
ordneter a. D., erzählt kritisch von seinem Alltag im
EU-Parlament und seine Erfahrungen in der öster-
reichischen Politik. Er erörtert die Vorteile des Lob-
byismus für die Gesellschaft (Mittlerfunktion) ebenso
wie dessen Nachteile (Bestechung und Korruption).
Zeit:
Freitag, 10. März,
19.30 Uhr
Referent: Dr. Martin Ehrenhauser
Politischer Widerstand in der
Postdemokratie
Zivilgesellschaftliche Auswege aus den autoritären
Tendenzen des Staates
Wie leistet man gewaltfreien Widerstand in Zeiten,
in denen die Demokratie in Europa als selbstver-
ständlich betrachtet wird, doch zugleich so manches
demokratische Grundprinzip im Zuge sogenannter
politischer Herausforderungen wie Wirtschafts-
krisen, Sicherheitsrisiken, Flüchtlingsströme etc. ins
Wanken gerät?
Demokratie an sich stellt einen Prozess dar und
braucht eine Bevölkerung, die sich aktiv einsetzt,
insbesondere wenn autoritäre Tendenzen im Staat
sichtbar werden.
Wie kann man diesen Entwicklungen begegnen,
ohne in gewalttätige Aktionen abzugleiten? Der Vor-
trag zeigt anhand von konkreten Beispielen aus ganz
Europa Handlungsmöglichkeiten und zivilgesell-
schaftliche Auswege aus dieser Entdemokratisie-
rung auf.
Zeit:
Mittwoch, 5. April,
20 Uhr
Referentin: Dr.
in
Daniela Ingruber
Die Zukunft – mehr oder weniger
Demokratie?
– Vortrag
Demokratie ist eine politische
Ordnung, die niemals fertig ist.
Schwerpunkte dieses Vortrages
sind u. a.: Krisensymptome der
Demokratie heute, abneh-
mende Gestaltungsfähigkeit na-
tionaler Politik, Zerfall traditioneller Loyalitäten im
Parteienstaat. Schlussendlich: Demokratie braucht
Parteien – braucht Demokratie Parteien?
Zeit:
Montag, 15. Mai,
19.30 oder 20 Uhr
Referent: Dr. Anton Pelinka
Ort:
Bildungshaus Osttirol
Beitrag:
Freier Eintritt – Spenden erbeten
Keine Anmeldung erforderlich!
Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der
Österreichischen Gesellschaft für politische Bildung
500 Jahre Reformation
Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit mit dem
Dekanat Lienz und der Evangelischen Pfarrgemeinde
500 Jahre Reformation
Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Martin Luther
seine 95 Thesen.
Evangelischer Pfarrer Hans Hecht:
Reformation
damals und heute!
Andreas Knoch,
evangelischer Christ, stellt sich fol-
genden Fragen: Wie lebe ich meinen evangelischen
Glauben in einem römisch-katholischen Umfeld. Ist
ein konfessionverbindendes Leben Bereicherung
oder Anpassung?
Dekan Bernhard Kranebitter:
Die Reformation
hatte und hat auch noch heute Auswirkungen auf
die römisch-katholische Kirche. Um katholisch (all-
umfassend) zu werden, braucht sie die ökumenische
Gemeinschaft mit den anderen christlichen Kirchen.
Angelika Stegmayr,
katholische Theologin: Warum
Ökumene für mich wichtig ist! Evangelische/katho-
lische Theologinnen im Vergleich – unterschiedliche
berufliche Möglichkeiten?
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion haben
die Besucher die Gelegenheit Fragen zu stellen.
Referenten: Dekan Mag. Bernhard Kranebitter,
Mag. DI Hans Hecht, Mag.
a
Angelika
Stegmayr, DI Andreas Knoch
Moderation: Mag.
a
Helene Brunner,
Oberlienz
Zeit:
Dienstag, 14. März,
20 Uhr
Ort:
Bildungshaus Osttirol
Beitrag:
Freiwillige Spenden erbeten
Keine Anmeldung erforderlich!
Ökumenische Kirchenwanderung
im Lutherjahr
Michaelskirche – Franziskanerkirche –
Martin-Luther-Kirche
Im Jahr 2017 wird weltweit der Einführung der Refor-
mation vor 500 Jahren gedacht. Von ökumenischem
Geist getragen, findet aus diesem Anlass in Lienz eine
„Kirchenwanderung“ zu drei Gotteshäusern statt, in
denen auf einschlägige Bezüge hingewiesen werden
kann.
Die Kirche St. Michael in der Beda Weber-Gasse mit
ihren Grabdenkmälern von Mitgliedern der Familie
Graben und anverwandter Geschlechter, mehreren
Inschriften und einer gemalten Gedenktafel (1578) in
der Art eines Lutherischen Bekenntnisbildes ist in die-
ser Hinsicht besonders ergiebig.
In der ehemaligen Karmeliten- und heutigen Franzis-
kanerkirche kann man wieder über die Familie Graben
eindeutige Bezüge erkennen. Das Wirken der Patres zur
Zeit der Reformation wird der eher lockeren Einstellung
des einheimischen Weltklerus gegenüber gestellt.
In der Martin-Luther-Kirche wird über die Entstehung
der evangelischen Gemeinde in Lienz und ihre heutige
Situation berichtet. Den Abschluss bildet eine Andacht
mit Schriftlesung, Gebet und Lied.
Zeit:
Freitag, 9. Juni,
17 bis ca. 20 Uhr
Treffpunkt:
Michaelskirche Lienz (Beda Weber-Gasse)
Leitung:
Dr. Meinrad Pizzinini, Historiker; Dekan
Bernhard Kranebitter; Pfarrer Hans Hecht
Beitrag:
14 €
Um rechtzeitige Anmeldung wird gebeten!
Bildungshaus Osttirol
Reihe: Interreligiöser Dialog
Der Islam: Zwischen Terror und
Islamfeindlichkeit
Es gibt kaum ein Thema, das gegenwärtig so breit,
so intensiv, so kontrovers und emotional diskutiert
wird wie das Thema Islam. Dabei ist es für Außen-
stehende nicht einfach, die ganzen Ereignisse eini-
germaßen richtig einzuordnen. Viele Diskussionen
sind negativ beladen und weit von einer – in anderen
Bereichen durchaus gepflogenen – Sachlichkeit ent-
fernt. An diesem Abend stellen wir uns beispiels-
weise folgende Fragen: Was hat der Islam mit Ge-
walttaten zu tun? Können diese dem Islam zuge-
schrieben werden, oder gibt es auch andere Gründe?
Zeit:
Freitag, 24. Feber,
19.30 Uhr
Referent: Univ.-Prof. Mag. Dr. Zekirija Sejdini,
islamischer Religionspädagoge
Wie viel und welche religiöse Bildung
verträgt unsere Gesellschaft (noch)?
Demokratische Staaten in Europa kennzeichnet
eine klare Trennung zwischen Staat und Kirche/
Religion in unterschiedlichen Formen. Zunehmend
werden in Österreich Stimmen laut, die religiösen
Zeichen und Äußerungen in öffentlichen Räumen
keine Berechtigung (mehr) zugestehen. Gleichzei-
tig lässt sich nicht leugnen, dass unsere abend-
ländische Geschichte und Kultur religiös geprägt
sind, Menschen sich als religiöse Wesen verste-
hen und dies auch öffentlich sichtbar machen
möchten. In diesem Vortrag soll ausgelotet wer-
den, warum religiöse Bildung auch heute noch
eine Berechtigung hat und welche Funktionen ihr
zukommen und welche nicht.
Zeit:
Montag, 13. März,
19.30 Uhr
Referentin: Univ.-Prof. Mag. Dr. Andrea
Lehner-Hartmann
Religion und Staat – aktuelle religions-
rechtliche Herausforderungen
Auch Religionen unterliegen einemWandel. Dieser
ist gekennzeichnet durch Vielfalt, Säkularisierung
sowie einer zunehmenden Sichtbarkeit von Reli-
gion im öffentlichen Raum.
Bei diesem Vortrag werden Fragestellungen unter
besonderer Berücksichtigung der Europäischen
Menschenrechtskonvention sowie der Rechtspre-
chung des Europäischen Gerichtshofs für Men-
schenrechte behandelt. So etwa das Anbringen
von Kreuzen in staatlichen Bildungseinrichtungen,
die Ausgestaltung des schulischen Religions-
unterrichts, das Tragen eines Kreuzes oder des
islamischen Kopftuches am Arbeitsplatz und der
Bau von Minaretten.
Zeit:
Dienstag, 4. April,
19.30 Uhr
Referentin: Hon.-Prof. Dr. Brigitte Schinkele,
Honorar-Prof. für Religionsrecht
an der Rechtswissenschaftlichen
Fakultät der Universität Wien
Ort:
Bildungshaus Osttirol
Beitrag:
Freier Eintritt – Spenden erbeten
Keine Anmeldung erforderlich!