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September 2015 Gemeindekurier Nußdorf-Debant 82. Ausgabe

Zettersfeld Retention Ost

Ausführungszeitraum der Maßnahmen 2014 und 2015

Seitens der Wildbach- und Lawinen-

verbauung wurden in den letzten Jah-

ren umfangreiche Verbauungsmaß-

nahmen rund um den Speicherteich

Lackenboden

getätigt. Diese Maß-

nahmen wurden über das Projekt

Zettersfeld Retention West

abgewi-

ckelt. 5 Retentionsbecken, 1.400 lfm

Entwässerungskünetten und Erdge-

rinne sowie begleitende Geländeum-

gestaltungen zur Verbesserung des

Oberflächenabflusses, konnten be-

scheid- und projektgemäß in den Jah-

ren 2013 und 2014 ausgeführt wer-

den.

Um auch im östlichen Bereich des

Zettersfeldes die Abflusssituation

verbessern zu können, wurde im Jahr

2013 von der Gebietsbauleitung Ost-

tirol das Projekt

Zettersfeld Reten-

tion Ost

im Gemeindegebiet Nuß-

dorf- Debant, ausgearbeitet.

Das Planungsziel ist die Entlastung

des Debantbaches sowie der Schutz

der Faschingalm. Zudem werden die

Gemeindestraße und vor allem der

Basisweg Debanttal, welche in den

letzten Jahren mehrmals vermurt

wurden, geschützt. Bei einem rechts-

ufrigen Bachausbruch rinnt der Reg-

genbach über die Faschingalmstraße

ab und beeinflusst das Abflussverhal-

ten der Bäche Wartschenbach, Dorf-

bach und Zwieslingbach.

Seit vielen Jahren bestehen Probleme

bei der Bewältigung von Oberflä-

chenwässern am Zettersfeld. Durch

die jahrhundertlange almwirtschaftli-

che Nutzung und der damit verbun-

denen geringen Waldausstattung tre-

ten am Zettersfeld höhere Oberflä-

chenwasserabflüsse auf, als in ver-

gleichbaren Regionen. Diese schlech-

ten Rahmenbedingungen wurden in

den letzten Jahrzehnten durch Pisten-

baumaßnahmen (Verlust kleinörtli-

cher Retentionsmulden durch Gelän-

deausgleichsmaßnahmen)

sowie

durch die Errichtung des Speichertei-

ches Lackenboden Anfang der

1990er-Jahre deutlich verschärft.

Durch die Errichtung von 4 Reten-

tionsbecken am Reggenbach (Fas-

sungsvermögen zwischen 300 und

600 m³) soll den Erosionsprozessen

Einhalt geboten und der Hochwasser-

spitzenabfluss deutlich verringert

werden.

Bei der Bauausführung wurde ver-

sucht, die erforderlichen Eingriffe so

gering wie möglich zu halten. Des

Weiteren soll die bisherige almwirt-

schaftliche Nutzung am Zettersfeld

durch die getätigten Maßnahmen

nicht beeinträchtigt werden.

Die Gestaltung der Dammkörper er-

folgte in landschaftsangepasster Wei-

se (unregelmäßige Dammführung

und an die Umgebung angepasste

Böschungsneigungen).

Humus und belebter Oberboden wur-

den vor Beginn der Aushubarbeiten

abgetragen, seitlich gelagert und zur

Wiederbegrünung der neuen Bö-

schungen aufgebracht.

Durch rasche Begrünung und damit

Durchwurzelung wurde die Boden-

festigkeit besonders gegen Erosionen

deutlich angehoben.

Zwischen hm 13‘85 und hm 20‘00

sind begleitende Gewässerpflege-

maßnahmen durchgeführt worden.

Im Hochwasserabflussbereich war

das Freischneiden des Laubgehölzes

erforderlich. Lokale Sicherungen mit

vorhandenen Grobsteinen und Lär-

chenhölzern ergänzten die Verbau-

ungsmaßnahmen am Zettersfeld. Das

Projekt

Zettersfeld Retention Ost

konnte nach dem Baubeginn im

Herbst 2014 schon im Frühjahr 2015,

abgesehen von kleineren Rekultivie-

rungsarbeiten, fertig gestellt werden.

Für beide Projekte wurden in den

letzten Jahren rund € 400.000,— in

die Verbesserung der Abflussverhält-

nisse am Zettersfeld investiert. Sämt-

liche Maßnahmen konnten bereits

mehrfach, so auch heuer beim Stark-

niederschlag am 6. Juni, ihre Schutz-

wirksamkeit unter Beweis stellen.

Auslaufbereich Becken 1 - unterhalb der Faschingalm

Retentionsbecken 2 - oberhalb der Faschingalm

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