Gemeindezeitung - page 1

nr. 20 - ausgabe mai 2015
Seite 1
amtliche mitteilung
Zugestellt durch Post.at
Uns allen bekannt und auch
noch vielfach praktiziert ist das
„Zan Heiligen Geischt gihn“. Gar
mancher erinnert sich noch gut und
gerne daran, und viele praktizieren
den religiösen Brauch auch heute
noch, z.B. die Firmlinge. In der Kapelle
Bichl wird auch in der Woche nach
Pfingsten ein Pfingstamt gefeiert.
Früher lief es in etwa so ab. Zu-
erst war einmal das Pfingstamt
in der Pfarrkirche zu besuchen.
Dann wurde meist ein besseres
Mittagsessen auf den sonntäglichen
Gabentisch kredenzt. Die Kinder
warteten schon gespannt, bis endlich
die Eltern ihr mittägliches Sonntags-
schläfchen beendeten. Alles war am
Sonntag ohnedies nach dem Besuch
der Messe ein bischen gemächlicher.
Dann begab sich die ganze
Familie zu Fuß Richtung Bichl.
Auffallend war, dass sich die
gesamten Bichler Kinder schon bei
der Ankunft auf dem Bölle herum-
trieben. Aber vorerst ging es mal
schnurstracks in das Bichler Kirchl.
Ein ganzer Rosenkranz war zu
beten und das bedeutete, dass das
Sitzleder der Kinder vorerst argen
Strapazen ausgesetzt war. Schluss-
endlich wussten die Kinder aber jetzt
schon, dass die Bichler Kinder nur
darauf warteten, die Verwandtschaft
in die Häuser zu bitten. Krapfen,
Kaffee für die Erwachsenen, Kakao
für die Kinder. Dann folgten natürlich
die obligatorischen Spiele, „Zick“ und
„Poito“, immer in der Hoffnung, dass
sich die Erwachsenen möglichst viel
zu erzählen hatten. Wer nicht von
einem der entfernten Verwandten
aufgenommen worden war, der be-
suchte eines der beiden Gasthäuser,
Jousla Jausenstation und später den
Unterpetterer. Zumeist war die Sonne
schon längst untergegangen, als der
Heimweg angetreten wurde. Wer es
am Sonntag nicht geschafft hatte, der
Brauch hatte auch am Pfingstmon-
tag noch Gültigkeit. Ach ja, geböllert
wurde ja auch noch. Das erstemal
bereits um 5 Uhr in der Früh, dann um
12 Uhr und um 7 Uhr am Abend. Und
das ganze sowohl am Pfingstsonntag
als auch am Pfingstmontag. Heute
wird nur noch am Pfingstsonntag um
12 Uhr geböllert. Aus der Erzählung
ist noch ein weiterer Pfingstbrauch
bekannt. Am Pfingstsonntag wurde
in der Pfarrkirche der Heilige Geist in
Form der Taube, wie sie auch heute
noch im Kirchenschiff hängt, herunter
gelassen. Das erforderte einmal zwei
geschickte Männer und dann noch
eine eigene Technik. Einer drehte
das Seil im großen Kreis im Uhrzei-
gersinn, der andere im kleinen Kreis
noch einmal in sich. So zog der
Heilige Geist in Form dieser Taube
seine Runden und landete schließ-
lich, nachdem er ausgependelt hatte,
am Kirchenboden.
Einmal soll es sich zugetragen haben,
dass die Technik versagte und die
Taube in den Blumen am Seitenaltar
zu landen kam. In der Kirche war es
nach dem Missgeschick „muxmäus-
chenstill“. Bis jemand aus der Men-
ge feststellte: “Hetz leit ea devöa in
Pflötschache“.
Wie man P ngsten feiert und
feierte
Heiliggeistkapelle in Bichl
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