Seite 64 - Gemeindeinformation Lavant

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Der Bote für Tirol, 30.12.1918, Seite 3
„Einleitung des Verfahrens
zur Todeserklärung
des Gabriel Brunner,
Sohnes des Gabriel und der Maria Amort,
geboren in Lavant am 18. Oktober 1892,
nach Lavant zuständig, der am 1. August 1914
zum 4. Tiroler Kaiserjäger-Regiment einrückte,
mit der 2. Marschkompagnie ins Feld zog und
seit Ende Oktober 1914 verschollen ist.
Da hienach anzunehmen ist, daß die gesetzliche
Vermutung des Todes im Sinne des
Gesetzes vom 31. März 1918, Nr. 128 R.-G.-Vl.,
eintreten wird, wird auf Ansuchen der Maria Brunner,
beim Unterhuber in Lavant, das Verfahren zur
Todeserklärung des Vermissten eingeleitet.
Es wird demnach die allgemeine Aufforderung
erlassen, dem Gerichte Nachrichten über den
Genannten zu geben. Gabriel Brunner wird
aufgefordert, vor dem gefertigten Gerichte
zu erscheinen oder es auf andere Weise in die
Kenntnis seines Lebens zu setzen. Das Gericht
wird nach dem 1. Jänner 1920 auf neuerliches
Ansuchen über die Todeserklärung entscheiden.
Kreisgericht Bozen, Abt. III am 15. Dezember 1918
Dr. v. Riccabona“
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| Dezember 2014
AUS DER CHRONIK
Wie schon vorne erwähnt findet man auch in diversen Zeitungen Mitteilungen und Berichte, die einen kleinen Einblick
in die Vorkommnisse während und nach den Kriegsjahren 1914 bis 1918 geben.
Brixener Chronik, 24.11.1914, Seite 3
„Verlustliste
fürs Vaterland gefallen
… Am nördlichen Kriegsschauplatz ist Reserve-
Fähnrich Dr. Hans Klocker, Auskultant beim k.k.
Kreisgericht in Bozen, Alter Herr der Studenten-
verbindung „Tyrolia“, gestorben.
Dr. Klocker war aus Lavant bei Lienz gebürtig. …“
(Anmerkung: „Auskultant“ ist ein Jurist in Ausbildung.)
Lienzer Zeitung, 27.03.1915, Seite 3
„(Vermißt.)
Wer über den Verbleib des angeblich am 2. November
1914 verwundeten Gabriel Brunner, zugeteilt dem
1. Marschbataillon des 4. Tiroler Kaiserjäger-Regi-
mentes, näheren Aufschluß geben kann, wird
gebeten, an Johann Brunner, Obermicheler in Lavant
(Post Lienz) Haus-Nr. 20, zu berichten.“
Der Burggräfler, 14.03.1917, Seite
„Tiroler Ehrenbuch.
Im Februar wurden pfarr- bezw. gemeindeamtliche
Sammlungen der Sterbeandenkenbilder und die
Ausfüllung der Gedenkblätter mit den Lebensbeschrei-
bungen der verstorbenen tirolischen Krieger in
folgenden Orten durchgeführt: … Lavant …
Die Direktion des Landesarchives erlaubt sich
namens des Landesausschusses den obgenannten
Behörden, welche dazu beigetragen haben,
daß die aus den erwähnten Gemeinden
verstorbenen Krieger im Landes-Ehrenbuche
verewigt werden, den wärmsten Dank auszu-
sprechen. Gedenkblätter-Formulare sind kostenlos
erhältlich durch das Landes-Archiv in Innsbruck
Landhaus.“
Lienzer Zeitung, 09.01.1915, Seite 11
„14. bzw. 15. Spendenausweis
des „Roten Kreuzes“ in Lienz
(Vom 25. November bis 25. Dezember 1914.)
… Folge der Weihnachtsgaben für die Soldaten
im Felde.- An Bargeldspenden:
… Schule Lavant [Kronen] 23,08 …
… Allen Spendern und Wohltätern aufrichtigen Dank
für die Herzensgaben und reichlichen Lohn
im neuen Jahre, das uns Allen den ersehnten
Frieden bringen möge. Das Präsidium.“
Tiroler Volksbote, 27.11.1919, Seite 10-11
„Lavant, …
Der Gesundheitszustand unter der hiesigen Ein-
wohnerschaft ist gut, schlimmer jedoch beim
Vieh, indem seit einigen Wochen hier die Maul- und
Klauenseuche herrscht, der schon so manches
Stück Vieh zum Opfer gefallen ist.
Möge der liebe Herrgott diese Plage
halb hinwegnehmen!“
Bozner Nachrichten, 31.08.1917, Seite 5
„Soldatenliebesgabe
zu Kaisers Geburtstag.
Dem k. u. k. Kriegsfürsorgeamte Bozen-Gries
haben zur Aufbringung der einheitlichen
Liebesgaben für die Soldaten der Tiroler Kampffront
und für die Verwundeten und Kranken in den Spitälern
anlässlich des Geburtstages Seiner Majestät weitere
Spenden zukommen lassen: …
Gemeindevorstehung Lavant … 22 K[ronen]“
Andrea Schett, Ortschronistin