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Eine Alm ist kein Streichelzoo!
September 2014
!
Bei Begegnungen von Wanderern mit Almvieh ist
eine gewisse Vorsicht geboten. Um gefährliche
Situationen zu vermeiden, sollten einige Empfeh-
lungen beachtet und wichtige Verhaltensweisen
der Almtiere bekannt sein.
Rinderherden lassen sich anhand ihrer
Zusammensetzung in drei Arten unterscheiden:
Mutterkuhherde
Diese besteht aus Muttertieren und ihren Kälbern.
Jungtiere sind neugierig, aber Achtung: Muttertiere
verteidigen ihre Kälber (Schutzinstinkt!) impulsiv.
Sind auch männliche erwachsene Tiere (Stiere)
dabei, ist besondere Vorsicht geboten.
Jungtierherde
Diese jüngeren Tiere sind vor allem übermütig,
sehr bewegungsfreudig und neugierig. Beim
Kontakt kann es rasch zu unkontrollierten
Bewegungen kommen.
Kuhherde
Sie besteht aus Kühen, welche regelmäßig
gemolken werden. Ein enger Kontakt mit
Menschen ist daher gegeben.
Drohverhalten
von Rindern
Im Falle einer Begegnung bleiben die meisten
Rinder zu Beginn stehen und fixieren ihr Ziel.
Dabei
heben und senken sie den Kopf, gehen etwas in
die Knie und schnauben (= intensives Riechen,
da Rinder relativ schlecht sehen)
. Die Tiere gehen
dann meist einige, oft langsame Schritte in Rich-
tung ihres Zieles, bevor sie loslaufen.
EMPFEHLUNGEN
zur bestmöglichen
Vermeidung
von Konflikten
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Wenn es nicht unbedingt nötig ist, weidenden
Tieren nicht zu nahe kommen und vor allem
Kälber weder streicheln noch füttern!
Die Tiere könnten beim nächsten Wanderer
gereizt sein und Missverständnisse auslösen,
sodass sich dieser bedroht fühlt.
Zeigt eine Herde Unruhe oder werden
Wanderer bereits von Tieren fixiert,
unbedingt Abstand halten!
Lieber
einen Umweg in Kauf nehmen!
Halten Sie Ihren Hund an der Leine und
verhindern Sie, dass dieser der Herde zu nahe
kommt oder diese jagen will. Hunde glei-
chen potenziellen Feinden, insbesondere von
Jungtieren, und werden daher oft gerade von
Muttertieren angegriffen.
Leinen Sie Ihren
Hund dann ab, wenn ein Angriff eines
Rindes abzusehen ist.
Im Gegensatz zum
Menschen sind Hunde schnell genug, um
Angriffen auszuweichen. Dadurch wird auch
vom Hundehalter abgelenkt, sodass dieser
den Gefahrenbereich verlassen kann!
Kommt es trotzdem zu gefährlichen Situatio-
nen: Bewahren Sie Ruhe und laufen Sie nicht
davon! Versetzen Sie dem Rind
im absoluten
Notfall
mit dem Stock einen gezielten Schlag
auf die Nase. Andernfalls gehen Sie langsam
und stetig aus der Gefahrenzone, ohne den
Tieren den Rücken zuzukehren. Das ist der
einzig richtige Weg, mit einer gefährlichen
Begegnung umzugehen.
Eine Alm
ist kein
Streichelzoo!
Ein Ratgeber für das richtige Verhalten
bei Begegnungen mit Weidetieren
Verhalten von Weide-
tieren richtig einschätzen