Seite 10 - Gemeindezeitungen

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Norbert mit seiner Frau Luciana am Klavier bei einer Probe in Curitiba
Norbert Steidl - Jahrgang 1977 - Sohn
der Gabriele und des Tischlermeisters i.
R. Josef Steidl - fiel schon in der Volks-
schule als außergewöhnlich guter Schü-
ler auf. Die Schwerpunkte seiner Bega-
bungen lagen auf der bildnerischen und
sprachlichen Ebene. Heute lebt er als
Bariton-Sänger in Brasilien. Der Kofl-
kurier traf den sympathischen jungen
Mann auf Heimaturlaub.
Koflkurier:
Norbert, im Dorf bist du
zuerst als Zeichner aufgefallen, als du
eine detailgenaue Bleistiftzeichnung
des Inneren unserer Pfarrkirche gefer-
tigt hast. Wie alt warst du da?
Norbert:
Ich habe das Kircheninnere
1988 gezeichnet, da war ich 11. An-
lässlich des Abschlusses der Kirchen-
renovierung mit Kirch- und Orgelweihe
zeichnete ich die Orgel. Als Schüler
zeichnete ich sehr viel. Ich porträtierte
unter anderem Pfarrer Ortner und Direk-
tor Gruber mit Bleistift.
Koflkurier:
Wie kamst du vom Zeich-
nen zum Singen?
Norbert:
Während der Schulzeit dach-
te ich nie daran, mit Singen mein Geld
zu verdienen. Musikbegeistert war ich
schon immer. Als Neunjähriger begann
ich bei Ulli Ortner mit dem Blockflöten-
unterricht, mit zehn stieg ich auf die
Querflöte um und lernte bei Christine
Putz und später bei Hans-Peter Glanzer.
Bald durfte ich bei der Musikkapelle
Tristach mitspielen. Mit Begeisterung
hörte ich Blasmusiksendungen im Ra-
dio, versuchte diverse Stücke nachzu-
spielen oder zu singen, aber auch Pop-
songs, Stevie Wonder, George Michael
und andere interessierten mich. Trotz-
dem fühlte ich mich mehr zu Zeichnen
und Malen hingezogen.
Nach der Hauptschule besuchte ich das
BORG in Lienz mit dem Schwerpunkt
auf dem Bildnerischen. Nach der Matura
ging ich zur Militärmusik nach Bregenz.
Koflkurier:
Du erzählst das, als ob es
die einfachste Sache der Welt wäre,
zur Militärmusik zu kommen.
Norbert:
Ich bewarb mich, wurde einge-
laden, beim Militärmusikkapellmeister
Erich Hendl vorzuspielen und wurde als
Flötist genommen. Zu der Zeit sang ich
schon im Kirchenchor Tristach und bei
„Singmazomm“, einem Quintett, gegrün-
det und geleitet von Alois Lorenz Wend-
linger. Maria und Margerita Totschnig,
Carolina Trutschnig, Alois und ich traten
bei „Prima la Musica“, einem Wettbe-
werb für junge Sänger und Musiker an.
In Klagenfurt erreichten wir den ersten
Platz auf Landesebene und später dann
den ersten Platz auf Bundesebene in
Salzburg. Da dachte ich noch immer
nicht daran, dass Singen einmal mein
Beruf werden könnte. Mein Interesse
lag immer noch beim Bildnerischen.
Wir nahmen dreimal am Meisterkurs
mit dem britischen Hilliard Ensemble,
dem weltbesten Vokalensemble, in Kob-
lenz teil. Der Kontakt mit diesen fantas-
tischen Sängern ist bis heute geblieben.
Norbert Steidl - ein Multitalent
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Norbert Steidl - ein Multitalent
September 2014