Seite 53 - Gemeindezeitungen

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„Mame, geh’n ma bald in
Himmel?“ Auf diese Frage
der Tochter Elisabeth in den
letzten Tagen war ein freudi-
ges „Ja, jetzt geh‘ i gern“ zu
vernehmen. Und als innige
Verehrerin der Mutter Gottes
konnte sie sich dann am 13.
Juni 2014 dorthin auf den
Weg machen.
„Gegrüßt seist du Maria,
aus Gabriels Mund; gegrüßt
sei uns im Leben und in der
Todesstund‘“.
Es war eine
glückliche Fügung, dass die-
ses slowenische Volkslied
zum ersten Mal aus dem Neu-
en Gotteslob im Volksgesang
mit dem Kirchenchor auf-
geführt werden konnte. Die
zahlreiche Beteiligung auf
dem letzten Gang, am Mon-
tag, den 16. Juni am Gaim-
berger Friedhof, zeigte die
Wertschätzung, die der lieben
Verstorbenen gebührend ent-
gegen gebracht wurde.
Vikar Alban Ortner, der Ze-
lebrant der Seelenmesse,
trug in bewegenden Worten
den Lebenslauf der „Moser
Mame“ vor:
Maria Ackerer, geb. Dureg-
ger wurde am 2. Oktober
1919 als zweites von sechs
Geschwistern am Mittauer-
hof in Oberdrum geboren.
Mit sieben Jahren besuchte
sie die Volksschule in Oberd-
rum. Ihr erstes Schulzeugnis
fiel so gut aus, dass der Va-
ter ihr ein neues Kleidchen
versprochen hat. Leider kam
es nicht mehr dazu, da ihr
geliebter Vater im Jahr 1926
an einer Lungenentzündung
verstorben ist. Noch im hohen
Alter erzählte sie uns immer
wieder wehmütig von diesem
Ereignis. Ab dem Jahr 1926
begann für die kleine Maria
und den Rest der Familie eine
sehr schwierige und entbeh-
rungsreiche Zeit. Der Mit-
tauerhof wurde verpachtet, es
wurde ein Vormund
bestellt
und erst, als alle Geschwister
erwachsen waren, galt es, den
Hof wieder selbst zu bewirt-
schaften. In der Zwischenzeit
begann der zweite Weltkrieg
und alle ihre drei Brüder
mussten einrücken. Zwei der
Brüder kamen während des
Krieges ums Leben. Während
des Krieges bewirtschaftete
Maria als älteste Tochter mit
ihrer Mutter und den beiden
Schwestern den großen Hof.
Als ihr Bruder Andreas nach
dem Kriege den Hof wie-
der übernommen hatte, ent-
schloss sich Maria, die Kran-
kenpflegeschule in Innsbruck
zu besuchen,
die sie 1949 mit
Auszeichnung
abschließen
konnte. Sie liebte ihren Be-
ruf sehr und war einige Jah-
re als F
ürsorgeschwester in
Innsbruck und anschließend
im Krankenhaus Lienz tätig.
Am 17. Jänner 1956 heiratete
sie Josef
Ackerer, Moser-
bauer in Gaimberg. Damit
begann für sie ein neuer Le-
bensabschnitt. Sie war eine
gute Ehefrau und Mutter von
fünf Kindern, wovon eines im
Kleinkindalter verstorben ist.
Für die „Moser Mame“ gab
es immer viel Arbeit in Haus
und Hof. Aber sie tat die Bau-
ernarbeit gerne und liebte die
frische Luft am Gaimberg.
Als große Blumenliebhaberin
und Freundin der Volksmusik
liebte sie besonders die ge-
sunde Bauernkost und war
selbst eine ausgezeichnete
Köchin.
Im Dezember 2010 entschloss
sie sich im Alter von fast 92
Jahren, in das Wohn-und
Pflegeheim in Lienz zu über-
siedeln. Dort wurde ihr eine
liebevolle und vorbildliche
Betreuung bis zu ihrem Tode
am 13. Juni zuteil. Bis kurz
davor war Maria noch gut
ansprechbar, doch nach ei-
nem Sturz mit anschließen-
dem Krankenhausaufenthalt
verließen sie nur allzu schnell
die Kräfte. Und so konnte sie
als sehr gläubige Frau mit ih-
rer Liebe zur Muttergottes an
einem 13. - einem Mariener-
scheinungstag - die Augen für
immer schließen.
Liebe Mame, Dein beschei-
denes und liebevolles Wesen
wird uns immer in dankba-
rer Erinnerung bleiben. Der
Herrgott vergelte alles!
Soweit die Worte des Pries-
ters Alban Ortner, der sie
öfters im Wohn- und Pflege-
heim besucht und durch sein
sonniges Wesen ermuntert
und aufgerichtet hat.
Am Sonntag, den 15. Juni
fand das „Pfarrfest“ (zuguns-
ten der neuen Orgel) statt,
das sehr gut besucht war.
Viele Teilnehmer nahmen die
Gelegenheit wahr, sich von
der Verstorbenen in der be-
nachbarten Totenkapelle mit
einem stillen Gebet zu ver-
abschieden. Und die „Moser
Mame“ wird auch „drüben“
die flotten Volksmusikklänge
gehört und sich darüber ge-
freut haben!
Sie ruhe nun in Gottes Frie-
den!
E
lisabeth
K
launzer
Gedanken an die „Moser Mame“ - Frau Maria Ackerer
Etliche Gaimberger werden sich noch an sie erinnern und ih-
rer in stillem Gebet gedacht haben:
Frau Maria Bojko war
die Tochter von Bartl Tscharnig und seiner Frau Elisabeth
geb. Gander, vlg. Tscharnig Liese.
Maria verstarb am 4. Mai 2014 im 90. Lebensjahr in Sydney/
Australien. Ihr geliebter Mann Wasil ist ihr schon im Tode vor-
ausgegangen. Sie war die zärtlich geliebte Mutter und Schwie-
germutter von Johanna und Tony, Hermina und Ken (†), Ste-
phanie, Helen und Ray und Pauline.
Geliebte Oma von Matthew, Nicholas und Gabriella.
„Wenn wir zurückschauen über die Zeit, fragen wir uns, ob
wir genug gedankt haben für alles, was Du für uns getan hast“
Foto: privat