Seite 18 - Gemeindezeitungen

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Letzte Grüße
März 2013
Letzte Grüße
Johann Oberhuber
Unser Vater, geb. 22.9.1902, war
Bezirksoberwachtmeister der Gendar-
merie und tat am Gendarmerieposten
Flödnig, Oberkrain, seinen Dienst. Bei
einem Partisanenüberfall wurde er
schwer verwundet. Drei Tage später
erlag er am 30.04.1944 seinen Ver-
letzungen im Krankenhaus Gallenfels
in Oberkrain. Da ist für uns alle eine
Welt zusammengebrochen. Er wurde
am Friedhof von Krainburg begraben.
Zurück blieben seine Frau Rosa, geb.
Wendlinger, mit den vier Kindern Rosa,
Hilda, Klaus und Lois. Unsere Mutter
erhielt als Kriegswitwe die Trafik, wel-
che sie in ihrem Haus Tristach Nr. 48
(heute Dorfstraße 47) über viele Jahre
betrieb. Nach dem Krieg kamen slo-
wenische Priester nach Tristach. Die-
se berichteten, dass der Krainburger
Soldatenfriedhof nicht mehr besteht.
Aufgrund der Berichte „Letzte Grüße“
im Kofelkurier startete Urenkel Lukas
eine Abfrage im Internet. Er fand den
Namen seines Urgroßvaters und wir er-
fuhren, dass der Volksbund Deutsche
Kriegsgräberfürsorge in Krainburg auf
dem Ortsfriedhof wieder einen Deut-
schen Soldatenfriedhof errichtet hat.
Die Gefallenen des Zweiten Weltkrie-
ges in Oberkrain fanden dort eine Ru-
hestätte. Und so war es möglich, dass
ich im August 2012 - 68 Jahre nach
seinem Tod - an seinem Grab stehen
konnte.
Hilda Mitterhofer, geb. Oberhuber
Hilda Mitterhofer am Grab ihres Vaters
am Ortsfriedhof in Krainburg
Anton Unterluggauer
Anton Unterluggauer kam am
05.01.1922 als zweites von sieben
Kindern des Schneidermeisters Alois
Unterluggauer und der Maria geb. Hap-
pacher in Tristach zur Welt. Er besuchte
die Volksschule in Tristach und muss
ein sehr guter Schüler gewesen sein.
Sein Abschlusszeugnis hat nur zwei
Zweier. Von seinem Vater erlernte er das
Schneiderhandwerk. Er rückte 1940
zur Wehrmacht ein und verlor im Ein-
satz auf der Krim ein Auge. Fast zur glei-
chen Zeit büßte seine Mutter zu Hau-
se bei einem Unfall auch ein Auge ein.
Tone musste nach kurzer Genesungszeit
wieder einrücken. Seine letzte Nach-
richt erhielt seine Familie im März 1945
aus Tschechien. Seitdem gilt er als ver-
misst. Erst 1988 wurde er nach end-
losen Schriftverkehr als tot erklärt. Mit
hoher Wahrscheinlichkeit hat Anton Un-
terluggauer bei den Kämpfen im Raum
Stampfen, nordwestlich von Pressburg
in der Slowakei, den Tod gefunden.
Fotos: Beigestellt