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St. Veiter - Zeil`n Ausgabe 06
34 | St. Veiter - Zeil´n - Ausgabe 06
Heimatkundeverein
700 Jahre St. Veit in Defereggen
und was es noch zu feiern gibt…
Ein 700 Jahre alter „Taufschein“
Vor einem Jahr wurde zum ersten Mal in den St. Veiter Zeil’n das Jubiläum
„700 Jahre St. Veit in Defereggen“ vorgestellt. Der Heimatkundeverein
St. Veit hat sich viele Gedanken gemacht, wie man dieses Datum feiern
könnte.
Zur Erinnerung: Der Name St. Veit scheint erstmals in einer Urkunde
auf, die mit dem 29. Oktober 1313 datiert ist. Dies ist zwar nicht die
Gründungsurkunde (die Kirche von St. Veit und einige seiner Fraktionen
bestanden damals schon Jahrzehnte, vielleicht sogar gut hundert Jahre),
wohl aber die erste Erwähnung des Namens, gleichsam der „Taufschein“
(der ja auch erst einige Zeit nach der Geburt ausgestellt wird…).
Das Original dieses „Taufscheins“ liegt im Kloster Neustift bei Brixen.
Mittlerweile ist es gelungen, eine Photographie dieses Dokuments anfertigen zu lassen. Das war gar nicht so einfach,
da der alte Stiftsarchivar gestorben ist und der neue die Urkunde erst suchen musste. Ein Ausdruck dieses Photos
in Originalgröße – die Urkunde selbst ist nur 23 x 15 cm groß – könnte in Zukunft die Gemeindestube von St. Veit
zieren.
Ein Festakt zum Nationalfeiertag (26. Oktober)
Bei historischen Jubiläen gab es in den vergangenen Jahren oft eine Ausstellung, die über mehrere Wochen zu sehen
war. Der Heimatkundeverein hat sich diesmal vorgenommen, die Feierlichkeiten auf das Wochenende vom 26. und
27. Oktober zu beschränken – da wird auch unsere Urkunde fast auf den Tag genau 700 Jahre alt sein!
Geplant ist eine Ausstellung im Reimmichlsaal mit ausgewählten Objekten aus der Pfarre (Kirche, Pfarrhof,
Pfarrarchiv), die einen symbolischen Gang durch 700 Jahre Geschichte ermöglichen sollen. Im Rahmen eines
Festaktes, bei dem auch die Musikkapelle und die Volksschulen mitwirken werden, wollen wir die Geschichte St.
Veits Revue passieren lassen. Am Sonntag wird das Jubiläum mit einem Festgottesdienst abgeschlossen werden.
Geschichte auf Schritt und Tritt
Während die Idee eines Reimmichl-Museums momentan nicht aktuell erscheint – das Stadtmuseum Hall wird
seine Reimmichl-Sammlung in absehbarer Zeit selbst wieder ausstellen –, wollen wir das Projekt „Deferegger
Kulturlandschaft“ anhand von Schautafeln zumindest heuer noch starten. Dabei sollen Rotten, Kapellen, markante
Gebäude, aber auch Objekte, die nicht mehr existieren, ins Bewusstsein gerufen werden. Auf diese Weise kann man
erfahren: Geschichte begegnet einem auf Schritt und Tritt!
Schließlich gibt es auch noch Erfreuliches in Sachen Chronikarchiv zu berichten: Der ehemalige Garagenraum
neben der Raiffeisenbank wird gerade als neuer Archivraum adaptiert. Eine Fertigstellung ist noch für diesen
Sommer vorgesehen. Wie im bisherigen Raum imAlten Gemeindehaus werden auch hier Zeitungsberichte, Photos,
Dokumente, kurzum einfach alles, was für die Geschichte von St. Veit interessant ist, gesammelt und aufbewahrt.
Michael Huber, Obmann des Heimatkundevereins