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Dölsacher Dorfzeitung
August 2013
Nachdem unsere Gruppe,
bestehend aus mir und
meinen drei Drautaler
Bergkollegen (Mario Ober-
lojer, Heimo Hassler, Mar-
cell Heregger), im vorigen
Jahr zur selben Zeit die
große Mont-Blanc-Über-
schreitung über den Mont
Blanc du Tacul (4.248 m),
den Mont Mandit (4.465 m)
bis
zum
Hauptgipfel
(4.807 m) in einem wunder-
schönen Alleingang bei
Neuschnee gelang, wälzten
wir schon im Herbst 2012
neue Ideen zur Umsetzung eines „besonderen“ Berg-
gipfels für 2013.
Nach kurzer Diskussion gegen Ende des letzten Jah-
res einigten wir uns auf den höchsten Berg Europas,
den 5.642 m hohen „Elbrus“. Der Elbrus ist ein stark
vergletscherter inaktiver Vulkan, liegt im Süden Russ-
lands, etwa elf Kilometer nördlich der Grenze zu
Georgien. Der größte Teil des aus West-und Ostgipfel
bestehenden, stark vergletscherten Bergmassivs liegt
geographisch in der Kaukasusrepublik „Kabardino-
Balkarien“. Der Elburs ist ebenso der höchste Berg
des Kaukasus und Russlands.
So begann heuer zu Jahresbeginn die Planung damit,
alle erforderlichen Bewilligungen für die Besteigung ein-
zuholen. Zur Erlangung eines touristischen Visums für
Russland musste allerhand „Papierkram“ erledigt und zur
Vorlage an die Botschaft für Russland in Wien gesandt
werden. Nicht ganz unkompliziert verlief diese Aufgabe
im Vorfeld, und so entschlossen wir uns bald, eine spe-
zielle Firma mit dem Abschluss zu beauftragen. Als
Nächstes galt es, die entspre-
chenden Ausrüstungsgegen-
stände für eine Winterbe-
gehung mit Tourenskiern zu
erfragen, diese zu ergänzen
bzw. zu organisieren. Wir
entschieden uns schließlich
für einen ca. zehntägigen
Trip Mitte Mai mit kleinem
zeitlichem Spielraum für
evtuelle Wetterkapriolen, da
das kaukasische Klima zwi-
schen Schwarzem und Kas-
pischen Meer ja bekanntlich
als sehr schnell wechselnd,
teilweise mit starken Stür-
men und sehr tiefen Temperaturen (-20 °C bis -40 °C)
beschrieben ist. So ausgerüstet, informiert und trainiert
startete unsere kleine Expedition am Nachmittag des
Christi Himmelfahrtstages (9. Mai) mit der Fahrt von
Dölsach zum Abflughafen in München. Wir flogen so-
zusagen „durch die Nacht“ mit Ankunft in Moskau um
ca. 4.00 Uhr morgens Ortszeit (MEZ + 2 Std.). Erst ge-
gen 9.00 Uhr brachte uns eine Aeroflot-Maschine in
einem anschließenden Inlandsflug (mit Ankunftszeit ca.
13.00 Uhr) zum Zielflughafen Mineralnye Vody. Von
dort fuhren wir mit einem desolaten siebensitzigen Taxi-
bus auf sehr schlechten Straßen in einer abenteuerlichen,
dreistündigen Fahrt in Richtung Baksantal mit unserem
Bestimmungsort „Cheget“ auf ca. 2.000 Metern See-
höhe. Von dort aus unternahmen wir – schon in Beglei-
tung unseres „Mountainguides“ – in den nächsten zwei
Tagen sogenannte Akklimatisierungstouren, die uns
zweimal auf ca. „Glockner-Höhe“ (3.759 m) führten. Am
insgesamt vierten Tag (Sonntag) fuhren wir dann mor-
gens mit unserem Guide, unserer eigenen Köchin, unse-
Eingehtour Cheget 3.750 m – Unsere Gruppe.
Am Gipfel.
Elbrus/Kaukasus 9.-18. Mai 2013
Doppelgipfel des Elbrus.