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• Juli 2013
Bali. Bekannt als die Insel der Götter mit 3,9 Millionen Ein-
wohnern. Ein kleines Paradies auf Erden. Obwohl die indo-
nesische Insel schon von einem gewissen sozialen Wohlstand
profitiert, gibt es vor allem im sozialen Bereich Aufholbedarf.
Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung zählen
dabei zu einer benachteiligten Menschengruppe und sind auf
finanzielle und fachkräftige Hilfe aus dem Ausland angewie-
sen.
Deshalb habe ich mich gemeinsam mit meiner Studienkol-
legin Maria Schneller nach unserem Abschluss zu Ergothe-
rapeutinnen nach Bali aufgemacht, um in einer Schule und
gleichzeitig Kinderheim für Kinder mit Körper- und Mehr-
fachbehinderungen ehrenamtlich zu arbeiten.
Gemeinsam mit unserem indonesischen Kollegen „Fauzi“
arbeiteten wir im YPAC Bali. Als Ergotherapeutinnen war
unsere Aufgabe hauptsächlich jene Kinder therapeutisch zu
betreuen, für die es aufgrund ihrer Einschränkungen am Not-
wendigsten war. Dabei unterstützten wir sie sowohl in alltäg-
lichen Tätigkeiten, als auch schulischen Aktivitäten. An den
Nachmittagen konnten wir unterschiedliche Freizeitaktivitä-
ten für alle Kinder anbieten, wie zum Beispiel Rollstuhlbas-
ketball, eine Musikgruppe oder eine Malgruppe.
Jeden Samstag waren wir zudem in einer offenen Therapie-
gruppe in einem eigenständigen Therapiezentrum mit dabei,
welches von einer Schweizerin errichtet und finanziert wird.
Dort können Kinder aus der Umgebung unentgeltlich Thera-
pie erhalten, weil es für sie sonst nicht leistbar wäre.
Viele Kinder brauchten dabei Unterstützung bei einfachen
Bewegungsabläufen, wie etwa dem aufrechten Sitzen oder
beim Greifen nach einem Ball. Andere wiederum wurden in
schulischen Aktivitäten unterstützt.
Die Dankbarkeit, die wir von den Balinesen und dem gesam-
ten Team erfahren durften, und die besonderen Herausforde-
rung in einem fremden Land, mit fremder Sprache und Kultur,
sinnvolle Arbeit leisten zu können, hat den Aufenthalt in Bali
zu einem ganz besonderen Erlebnis gemacht.
Text und Foto: Mira Schneider
Die Erfahrung als Au Pair in Norwegen war für mich un-
vergesslich. Daran erinnere ich mich sehr gerne zurück und
werde es auch nie vergessen! In der norwegischen Familie,
in der ich war, wurde ich liebevoll aufgenommen und in der
Zeit fast zu einem Familienmitglied. Vor allem die beiden
Kinder Franz (5 Jahre) und Anton (3 Jahre), auf die ich auf-
zupassen hatte, schlossen mich sofort ins Herz.
„Franz, Anton und ich“
Die Mentalität der Menschen und die Kultur waren auch
sehr interessant zu sehen. Also, was ich sagen kann, ist, dass
die Norweger eine Gelassenheit besitzen, die man sich nicht
vorstellen kann. Man hat keinen Stress und lässt sich diesen
auch nicht machen. Sehr populär für die Norweger ist es,
am Wochenende auf die Hütten zu fahren. Fast jeder besitzt
eine eigene!
Viele machen auch eine „Harry Tur“. Das bedeutet, dass sie
nach Schweden fahren (mit dem eigenen Auto), um Lebens-
mittel einzukaufen, weil in Norwegen alles so teuer ist. Ich
half meiner „Gastmama“ auch beim Kochen. Einmal hatte
ich die Idee „Schlipfkrapfen“ zu machen und ging einkau-
fen, um die fehlenden Zutaten zu kaufen. Im Geschäft muss-
te ich feststellen, dass es keinen frischen Schnittlauch oder
Sonstiges gibt. Ich ließ diesen einfach weg. Ich wusste auch
nicht genau, was sonst noch in die Fülle reinkommt und ließ
meiner Kreativität freien Lauf. Es war echt viel Arbeit und
ich stellte für mich fest, dass sie zu Hause besser schme-
cken. Meiner Gastfamilie schmeckte es.
Während die Kinder vormittags in der Schule waren, be-
suchte ich einen Sprachkurs. Alle Nationen trafen dort auf-
einander. Von Anfang an sprachen die Lehrer norwegisch
mit uns, und einige hatten natürlich Schwierigkeiten, etwas
zu verstehen. Ich hatte es ein bisschen einfacher, weil viele
Wörter ähnlich oder gleich im Deutschen sind. So heißt z.B.
Staubsauger - støvsuger, Schokolade - sjokolade Gehen – gå
und sagen – sa.
Lillehamar war auch ein Reiseziel von mir und dort schau-
ten wir uns das berühmte Olympiastadion von 1994 an und
Maihaugen. Einmal besuchte ich eine Bekannte in der Nähe
von Hamar, die dort einen Europäischen Freiwilligendienst
auf einer Farm machte. Die vielen Erlebnisse waren schön!
Der Abschied von Norwegen fiel mir schon ein bisschen
schwer. Vielleicht gibt es ja ein Wiedersehen „Hadde Nor-
ge! - Tschüss Norwegen!“
Text und Foto: Sophie Mair
Jugend
Mira Schneider, 23 Jahre, arbeitete ehrenamtlich als Ergotherapeutin
in Indonesien
Sophie Mair ist 18 Jahre alt und war von Oktober 2012 bis März 2013
in Skien in Norwegen als Au Pair tätig
http://www.friends-ypac-bali.org/de/
http://starlightanakcenter.wordpress.com/
https://www.facebook.com/Matahariterbitcenterbali