Seite 53 - Gemeindezeitungen

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ezember
2013
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nach Innsbruck in die dama-
lige Lehrerbildungsanstalt,
danach unterrichtete sie als
Volksschullehrerin in Matrei
am Brenner, dann in Tristach
und Gaimberg. Sie pflegte bis
ins hohe Alter den Kontakt zu
ihren ehemaligen Schülern
und Lehrerkollegen.
Durch ihre christlich-soziale
Einstellung entwickelten sich
über die Jahre viele dauer-
hafte Kontakte z. B. zu Josef
Gamper, ehemaliger Rektor
der Kalksburg oder Bischof
Bonifaz Madersbacher, ein
Franziskaner, der aus Matrei
am Brenner stammte und als
Bischof in Bolivien tätig war.
Bischof Madersbacher emp-
fing übrigens die Priesterwei-
he mit unserem in der Zwi-
schenzeit auch verstorbenen
Altbischof Reinhold Stecher.
Aufgrund ihrer Englisch-
kenntnisse gelang es ihr,
während der englischen
Besatzungszeit
etlichen
Kosaken in die Freiheit zu
verhelfen.
Am 14. April 1954 ehelichte
sie den Bozener Kaufmann
Paul Pittschieler und ihr
Lebensmittelpunkt war ab
diesem Zeitpunkt Bozen. Ge-
burt ihres Sohnes Jörg 1955
und Tochter Doris 1958. In
Bozen übernahm sie dann
Vertretungen an verschiede-
nen Schulen, da die damalige
österreichische Ausbildung
in Italien nicht anerkannt
wurde. Mit 48 Jahren leg-
te sie dann die italienische
Matura ab und hatte bis zu
ihrer Pensionierung 1994
eine dauerhafte Anstellung.
Es war ihr ein Bedürfnis, ih-
ren Schülern ausgezeichnete
Deutschkenntnisse, Ordnung
und Disziplin beizubringen.
Sie legte immer großen Wert
auf ein gepflegtes Äußeres
und gute Manieren. 1977 war
ein schicksalhaftes Jahr für
sie. Innerhalb kurzer Zeit ver-
starben beide Elternteile und
Ehegatte Paul unerwartet.
Der Glaube an Gott war für
sie immer ein wesentlicher
Punkt in ihrer Lebenseinstel-
lung. Die Ferien verbrachte
sie zum Großteil in Osttirol.
Sowohl im Sommer, als auch
im Winter fühlte sie sich hier
sehr wohl. Sportliche Akti-
vitäten wie Langlaufen und
Bergwandern waren fixer Be-
standteil ihrer Freizeitgestal-
tung. Ihr größtes Vergnügen
waren unzählige Bergtouren
mit ihren Osttiroler Freun-
dinnen, die sie vor allem
nach ihrer Pensionierung
noch mehr genießen konnte.
Immer wieder unternahm sie
auch Reisen mit kulturellem
oder geschichtlichem Hinter-
grund. Kurz nach ihrem 80.
Geburtstag ereilte sie ein für
alle unerwarteter Schlagan-
fall. Sie versuchte dennoch
mit großem Willen ihr Leben
zu meistern. Eine enorme
Unterstützung fand sie durch
Tochter Doris, die glückli-
cherweise ganz in der Nähe
wohnt und ihre Pflegerin Ola,
die sie zu Hause bis zu ihrem
Tod vorbildlich betreute. Das
Rosenkranzgebet und das Re-
quiem im Dom zu Bozen ha-
ben gezeigt, dass Irma trotz
ihrer langen Leidenszeit nicht
vergessen wurde. Sie wurde
von vielen Menschen - ihrer
Familie, dankbaren Schülern,
Freunden und Bekannten ver-
abschiedet. Durch ihre innige
Beziehung zu Osttirol war es
ihr Wunsch, hier ihre letzte
Ruhestätte zu finden. Irma
hat heute ihre letzte Reise von
Bozen nach Amlach angetre-
ten. Ruhe in Frieden in der
Heimaterde!
Der von Dekan Bernhard
Kranebitter geleiteten Urnen-
beisetzung am Freitag, den
27. September 2013 am Am-
lacher Friedhof wohnte eine
ansehnliche Schar an Freun-
dinnen und ehemaligen Schü-
lern bei. Ein langes Leben hat
seine Vollendung gefunden.
Möge Gott, der Herr ihr stetes
Bemühen lohnen!
E
lisabeth
K
launzer
Irmgard Pittschieler geb. Delacher
sagen wir allen, die sich in stiller Trauer mit uns verbunden fühlten,
mit uns Abschied nahmen und ihre Anteilnahme auf vielfältige Weise zum Ausdruck brachten.
Ein besonderer Dank geht an Herrn Dekan Bernhard Holzer für seine einfühlsamen Worte
und die würdevolle Gestaltung der Verabschiedungsfeier
zusammen mit Altdekan Johannes Noisternigg und Pater Peter Wenger.
Danken möchten wir auch Frau Christl Maffei für den besonders persönlich gestalteten Abendrosenkranz.
14. 5. 1925 − 14. 9. 2013
Herzlichen Dank
In liebevoller Erinnerung
Jörg und Doris mit Familien
Bozen, Aml ach (A), am 4. Oktober 2013
Wenn die Sonne
des Lebens untergeht,
leuchten die Sterne
der Erinnerung.
Alles was schön ist,
bleibt auch schön,
auch wenn es welkt.
Und unsere Liebe bleibt Liebe,
auch wenn wir sterben.
Maxim Gorki
Foto: Andreas Tiefnig