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Am 22. Juni 2013 ist
Gabriel Egger, „Rasner
Gaba“ plötzlich und un-
erwartet verstorben.
Noch am 26. Februar
2013 konnte er, der
langjährige Obmann
der Union Leisach, der
Rodelpionier, ehemalige
Spielleiter des Theater-
vereins Leisach und ein-
stige
Schäferhundezüchter
aus Leisach noch sehr rü-
stig seinen 80. Geburts-
tag feiern. Passend dazu
wählte er die Bauern-
stube des Rasnerhofs
aus dem Jahr 1815, in
der er vor 80 Jahren sei-
nen ersten Schrei getan
hatte.
Rund um diesen Feier-Tag gratulierten ihm die
Leisacher Schützen, die Leisacher Theater-
leute und nicht zuletzt sein Verein Naturrodel-
bahn Lienzer Dolomiten, den er 1979
gründete und dem er bis zu seinem Ableben
als Obmann vorstand. Der Rodelpionier war
auch Initiator der Naturrodelbahn Lienzer Do-
lomiten, die 1980 auf
sein eifriges Wirken hin,
am Fuße des Rauchko-
fels eröffnet wurde. Vom
Gaba stammt aber auch
die Idee zum Bau des
Garnisonssteiges, der
vom Starthaus der Rodel-
bahn bis zum Tristacher
See führt.
Dabei hatte der begei-
sterte Schäferhundezüch-
ter mit eigenem Zwinger
(„vom Pustertal“) im
wahrsten Sinne des Wor-
tes keinen leichten
Stand: Bei einem Ar-
beitsunfall 1962 in
einem Steinbruch verlor
der damalige Landesbe-
dienstete des Straßen-
bauamtes sein rechtes
Bein. Daraufhin trat er die Stelle des Magazi-
neurs im Bauhof Leisach an.
Zuletzt bewohnte der Pensionär ein Zimmer
im Wohn- und Pflegeheim Lienz mit Blick auf
seine geliebten Lienzer Dolomiten, die er in
seinen besten Jahren oft bestiegen hatte.
Foto und Text: Gerti Goller
GABRIEL EGGER – EIN NACHRUF
Moser in vielen Belangen hilfreich zur Hand
ging und ihn entlastete, wo immer es möglich
war.
Doch in der priesterlosen Zeit – nach Pfarrer
Mosers Tod – war Gerdas Einsatzbereitschaft
und Organisationstalent in weit höherem Aus-
maß gefordert. Nur Eingeweihte sind in der
Lage ihre Leistung einzuschätzen, als sie
dafür Sorge trug, dass im kirchlichen Bereich
kein Stillstand eintrat, dass alles in gewohnter
Weise weiterlief.
Ruhig – ohne viel Aufheben kümmerte sie sich
um jedes Detail, stand den Pfarrangehörigen
bei Ereignissen wie Taufen und Beerdigungen
mit Rat und Tat zur Seite und organisierte die
Gottesdienste, ohne jemals Geduld und Über-
blick zu verlieren.
Man könnte Gerda – ohne die Leistungen an-
derer Helfer schmälern zu wollen – als „ge-
schäftsführende Leisacher Pfarrerin“
bezeichnen. Als „Pfarrprokuristin“, die den
Betrieb „Pfarre“ in beschränktem Umfang,
stellvertretend vorübergehend führte.
Gerda galt allgemein als zurückhaltend und
bescheiden. Doch „selbstlos“ ist die treffen-
dere Bezeichnung ihres Wesens. Wer weder
bezahlt, noch öffentlich bedankt und auch
nicht mit Beifall bedacht werden möchte, ist
selbstlos! Provokant selbstlos!
Ihr Standpunkt zu diesem Thema war eindeu-
tig: „Für mich ist der Dienst zu Gottes Ehren
ein Gebet. Und fürs beten möchte ich nicht
entlohnt werden. Deshalb bitte keine Beweih-
räucherung, keine öffentliche Lobhudelei und
keine Ehrungen!“
Zum Abschluss muss hier aber auch erwähnt
werden, dass Gerda nur deshalb das sein
konnte, was sie war, weil ihre Familie es er-
laubte – weil alle hinter ihr standen.
Es wird viel Zeit vergehen, bis wir endgültig
akzeptieren können, dass sie nicht mehr ist.
Gerda – danke für alles!
J. Glieber
(Gabriel Egger im Zielbereich „seiner“
Naturrodelbahn Lienzer Dolomiten.