Seite 11 - Gemeindezeitungen

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leisacher
Gucklöcher
Wenn man Klaus sieht, würde man nie
glauben, dass er gleich alt ist wie sein Idol
Hermann Maier, nämlich 41 Jahre. Klaus
wirkt viel jünger; das liegt zum einen an
seiner zierlichen, sportlichen und gepflegten
Erscheinung, andererseits an der Tatsache,
dass er mit Trisomie 21 (auch bekannt unter
der Bezeichnung Down Syndrom) geboren
wurde. Die unermüdliche Unterstützung und
Förderung durch seine Eltern und verschie-
dene Einrichtungen haben es ihm ermöglicht,
sich gut zu entwickeln und ein erfülltes Leben
zu führen.
Klaus zog mit seiner Familie 1979 aus der
Peggetz nach Leisach, Gries. Mit seiner
Mutter lebt er dort in einem schönen Einfami-
lienhaus. Seine Schwester Sabine wohnt mit
ihren Kindern Michael und Sarah ebenfalls in
Leisach. Die ältere Schwester Gabi lebt seit
langem mit ihren beiden Kindern Rebecca
und Clemens in Innsbruck. Sie hat sich erfolg-
reich für die Verbesserung der Zustände an
der Kinderklinik engagiert und ist seit der
letzten Landtagswahl Landtagsabgeordnete
für die Grünen.
Klaus besuchte nach den Kindergartenjahren
in der Peggetz die Allgemeine Sonderschule
in Lienz und arbeitete dann mehrere Jahre in
der Lebenshilfe, wo es ihm besonders in der
Töpferei sehr gut gefiel. Seit längerer Zeit
arbeitet er halbtags im Leisacher Hof beim
Aufräumen und Reinigen der Zimmer. Er lobt
das Arbeitsklima im Leisacher Hof, aber sein
Traumberuf wäre eine Tätigkeit mit dem
Computer. Dazu müsste er aber noch Kurse
besuchen.
Seine Freizeit verbringt er mit zahlreichen
Hobbys. Er musiziert oft auf seinem Key-
board und hört gerne Musik; derzeit zählen
Andreas Gabalier und DJ Ötzi zu seinen
Favoriten.
Am meisten Zeit verbringt Klaus aber mit
verschiedensten sportlichen Aktivitäten. Seit
vielen Jahren trainiert er mit dem BSRO
(Behindertensportverein Raika Osttirol) Leicht-
athletik und Schwimmen und hat schon bei
unzähligen Wettkämpfen großartige Erfolge
erzielt. 45 Pokale, dazu eine Menge Medail-
len und Urkunden sind auf den Regalen in
seinem Zimmer zu
bewundern. 1999
war Klaus in seiner
Klasse Tiroler Meister
im Schwimmen und
vertrat unser Bundes-
land in Wien, wo er
den österreichischen
Rekord einstellte.
2003 war er Tiroler
Meister im 100-m-
Lauf, im 400-m-Lauf
und im Schlagballwerfen, 2007 gewann er
Silber im 200-m-Lauf in Wattens. Andere
Sportarten, in denen er Spitzenleistungen
erbracht hat, sind Tischtennis, Boccia und
Schifahren.
Einen schönen Ausgleich zum Wettkampf-
sport bietet ihm das Reiten auf seinem Lieb-
lingspferd Nemo im Reitzentrum Amlach.
Klaus betont, dass er sehr gerne in Leisach
lebt, weil es hier viele sportliche Möglichkei-
ten und eine tolle Dorfgemeinschaft gibt. Er
möchte diese Gelegenheit nützen, um sich
bei den Leisachern dafür zu bedanken, dass
sie ihn so nett und selbstverständlich in ihre
Gemeinschaft aufgenommen haben. Voll
Stolz zeigt er die Einladung und die Fotos
von seiner Jungbürgerfeier im Jahre 1991.
Seit damals ist er Mitglied bei den Hauger
Schützen und hat sich als Fähnrich der Jung-
schützen aufs Beste bewährt. Für die Bewoh-
ner von Obergries ist er seit vielen Jahren
verlässlicher Austräger des Kirchenblatts.
Klaus hat seinen Platz in der Dorfgemein-
schaft gefunden. Er fühlt sich voll akzeptiert
und er mag die Leisacher – und die
forcher Leisacher mögen ihn.
mh
Klaus Fischer
Klaus mit einem kleinen Teil seiner zahlreichen
Sport-Trophäen.
Klaus auf dem Weg
zum Reitstall.