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FODN - 55/03/2013
CHRONIK
Von Sepp Haidenberger
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20 erfahren wir erstmals etwas
über einen Theologiestuden-
ten aus Kals:
GEORG WÖR-
NACHER
bittet die Ausschüsse der 9
Rotten um einen sogenannten „Tischti-
tel“ (titulus mensae). 150 Gulden werden
dem Studenten jährlich zur Verfügung
gestellt, bis er zum Weltgeistlichen ge-
weiht wird. Man war der Ansicht, dass
durch den Priesterstand die Ehre Gottes
am meisten fortgepflanzt würde.
Genaueres kann vom Geistlichen Rat
RUPERT HUTER
vom »Holes« in
Lesach berichtet werden. Er wurde in
Kals am 26. September 1834 geboren,
am 25. Juli 1858 zum Priester geweiht
und starb als emeritierter Pfarrer von
Ried bei Sterzing am 11. Februar 1919.
Er war Mitglied des k. k. zoologisch-
botanischen Vereins, hatte das golde-
ne Verdienstkreuz mit der Krone und
die Kriegsmedaille. Seine großartige,
überaus reichhaltige Pflanzensamm-
lung (Herbarium), vermachte er dem
Knabenseminar Vinzentinum in Brixen,
wohin sich hochgelehrte Botaniker um
Aufschluss wenden oder darin ihre Stu-
dien machen. Eine seiner Forschungs-
stätten nennt sich „Salix minima Huteri“
(Huter’s kleine Weide) unterhalb des
Kalser Törls.
Priester und Ordensmänner
aus Kals
Aufzeichnungen von Kalsern, die in früheren Jahrhunderten
den geistlichen Stand erwählten, liegen spärlich vor. War es
nur, weil ein Streben zum geistlichen Stand nicht üblich war,
war der geistliche Stand ein Vorrecht der „Herren“ oder war
es die Abgeschiedenheit des Ortes?
Primizfeier für Josef Hanser