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AUS DER KÜCHE

PUSTERTALER VOLLTREFFER

SEPTEMBER/OKTOBER 2018

20

Kartoffel-Halb-

monde mit Ringel-

blumenfüllung

Für 4 Personen

Füllung:

150 g Lauch, in kleine Würfel

geschnitten, 1 EL Butter,

100 g Schafsricotta oder

Ricotta, 1 EL Parmesan, gerie-

ben, 1 EL Ringelblumenblätter,

Salz, Pfeffer aus der Mühle,

2 EL Weißbrotbrösel zum Binden.

Weiteres:

300 g Kartoffelteig,

150 g gedünstete Lauchstreifen,

2 EL Ringelblumenblätter,

2 EL Parmesan, geraspelt,

4 EL braune Butter.

Zubereitung:

Für die Fülle Lauch etwa vier

Minuten in Butter dünsten, Ri-

cotta, Parmesan und Ringelblu-

men dazugeben, mit Salz und

Pfeffer würzen, eventuell mit

Weißbrotbröseln binden.

Fertigstellung:

Den Kartoffelteig auf einem be-

mehlten Nudelbrett oder einer

Arbeitsplatte mit dem Nudelholz

dünn ausrollen und Kreise

(5 cm Ø) ausstechen. Die Fülle

mit einem Teelöffel daraufge-

ben, die Teigblätter halbmond-

förmig zu Krapfen zusammen-

falten, die Ränder mit den Fin-

gern andrücken. Die Teigta-

schen in kochendes Salzwasser

geben und langsam etwa vier

Minuten kochen lassen. Mit

einer Schaumkelle aus dem

Wasser heben, gut abtropfen

lassen und auf Teller verteilen.

Mit den erwärmten gedünsteten

Lauchstreifen und Ringelblu-

men belegen, mit Parmesan be-

streuen, mit brauner Butter

übergießen und servieren.

Tipps:

1. Sie können die Kartoffel-

Halbmonde auch mit grob

gehackten Walnüssen be-

streuen und dann mit Thy-

mianbutter übergießen.

2. Statt Kartoffelteig können

Sie einen Eiernudelteig ver-

wenden.

3. Sie können die Ringelblu-

men durch Kapuzinerkresse

ersetzen.

HerrWieser, schmecken Kar-

toffeln einer Sorte immer

gleich?

Wieser:

„Nein. Es kommt

auch darauf an, in welchem

Boden und unter welchen kli-

matischen Bedingungen die

Saatknollen gedeihen. Es lohnt

sich also, ein paar verschiedene

Sorten von unterschiedlichen

Anbietern auszuprobieren, bis

man seine eigenen Lieblingssor-

ten gefunden hat. Wer sich

dabei für Biokartoffeln ent-

scheidet, ist in der Regel gut be-

raten, denn fast alle Bauern

legen neben dem ökologischen

Anbau auch Wert auf den Ge-

schmack. Ein wichtiges Unter-

scheidungsmerkmal für die vie-

len Sorten ist ihr Reifezeitpunkt.

Je nach Sorte haben Kartoffeln

eine Reifezeit von 100 bis 130

Tagen.“

In welche Kochtypen werden

Speisekartoffeln unterteilt?

Wieser:

„In genau drei Sor-

ten. Allen voran in festkochen-

den Sorten. Sie behalten beim

Kochen ihre feste Struktur und

zeigen eine glatte, feuchte

Schnittfläche. Diese Kartoffel-

sorten enthalten vergleichsweise

wenig Stärke und sorgen für

Biss und Ansehnlichkeit. Dann

folgen die vorwiegend festko-

chenden Sorten. Sie sind die

‚Allrounder‘ unter den Kartof-

feln. Sie verbinden die Eigen-

schaften der mehlig- und der

festkochenden Kartoffeln mit-

einander und zeichnen sich

durch eine mittlere Festigkeit

aus. Somit werden sie zum Bei-

spiel für Bratkartoffeln verwen-

det.“

Wieviel Stärkegehalt enthal-

ten sie?

Wieser:

„Sie besitzen bis zu

15 % Stärke, aber beim Kochen

bleiben sie dennoch erstaunlich

fest und eignen sich deshalb

auch gut für Salz- und Pellkar-

toffeln. Sie können auch für die

Herstellung von Pommes frites

verwendet werden. Dann gibt es

noch die mehlig kochenden

Sorten, die einen hohen Stärke-

gehalt aufweisen. Beim Kochen

platzen sie leicht auf und zerfal-

len. Wenn sie sich auflösen, ver-

leihen sie dem Gericht Substanz.

Außerdem sind sie trockener,

haben aber eine gute Bindefä-

higkeit, wenn man Flüssigkeit

hinzufügt. Deshalb eignen sie

sich bestens für Pürees, Knödel,

Suppen oder Kartoffelgnocchi.“

Machen Kartoffeln dick?

Wieser:

„Der Fettanteil der

Kartoffel liegt bei 0,1 %. 100 g

enthalten gerade mal 69 kcal.

Demnach sind Kartoffeln sicher

keine Dickmacher. Sie sind ge-

sund und kalorienarm. Dick

macht nicht die Kartoffel, son-

dern die dazu gereichte üppige

Sauce (z. B. Sahnesaucen) oder

das fettreiche Fleisch sowie die

Art der Zubereitung.“

Wie kauft man Kartoffeln

richtig ein?

Wieser:

„Kartoffeln gedeihen

bei uns zwar nur von Frühjahr bis

Herbst, man kann sie aber das

ganze Jahr über kaufen. Hat man

nicht die Möglichkeit direkt

beim Erzeuger einzukaufen,

sollte man im Geschäft zumin-

dest auf das Herkunftsland der

Knollen schauen und diejenigen

mit der kürzeren Entfernung

wählen. Bei bereits verpackten

Kartoffeln sollte man Vorsicht

walten lassen, denn Kartoffeln

reagieren bei falscher Lagerung

empfindlich. Ist es zu kalt, ver-

wandelt sich die Stärke in Zucker

und die Kartoffeln schmecken

süß. Lagert man sie hingegen zu

warm, beginnen Kartoffeln zu

keimen und zu faulen. Die ideale

Lagertemperatur liegt zwischen 6

bis 10 Grad. Am besten die Kar-

toffeln lose kaufen, dann kann

man ihre Größe und ihr Äußeres

beurteilen.“

Auf welche Kartoffeln sollte

man verzichten?

Wieser:

„Weder grüne Kar-

toffeln kaufen, noch solche, die

grüne Stellen haben. Darauf

achten, dass Kartoffeln nicht

keimen. Frühkartoffeln nur in

kleinen Mengen erwerben, denn

sie halten sich nicht so lange.

Fauler, leicht süßlicher Geruch

ist ein Zeichen für Verderb –

meist sind es Kartoffeln, die

unten liegen. Kartoffeln am be-

sten in einem Sack aus Leinen,

Jute oder in einem Netz aufbe-

wahren. In Plastiktüten faulen

die Kartoffeln schneller.“

Alles rund um die Kartoffeln

Vorbei sind die Zeiten, in denen man Kartoffeln nur nach ihren Kocheigen-

schaften wie „festkochend“ kaufte. Heute ist meist auch der Sortenname

wie „Sieglinde“ oder „Desiree“ auf der Verpackung angegeben. Der Südti-

roler Meisterkoch Gerhard Wieser im „PVT“-Interview.

Rezepte

Von Meisterkoch Gerhard Wieser