OSTTiROLER BOTE
DONNERSTAG, 28. JuNi 2018
FERiEN • FREiZEiT
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tenstammtisch wurde eingerichtet
und sogar der „1. Ostalpine Hüt-
tenwirte-Kongress“ abgehalten.
Die Wirte machten sich laufend
Gedanken, wie sie den Gast zufrie-
denstellen konnten, sie brachten
immer wieder neue ideen und
Verbesserungsvorschläge ein – als
Einheit. „Schon vor dem Zusam-
menschluss der Tourismusver-
bände hat das Virgental erkannt,
dass es nur gemeinsam geht“,
schmunzelt der Obmann.
Wandertaler und
Hüttenbuch
Eine idee der ersten Stunde ist
das Virgentaler Hüttenbuch mit
allerlei Wissens- und Lesenswer-
tem rund um die Region. 15.000
Stück werden mittlerweile ge-
druckt, 5.000 davon heuer erst-
mals auch in englischer Sprache.
„Dieses Hüttenbuch ist extrem
beliebt. Über 5.000 Stück werden
von den Gästen extra angefor-
dert. Manche kommen sogar
noch mit dem allerersten Buch
vorbei, das wir seit 25 Jahren
nicht mehr produzieren“, erklärt
Niederegger, der auf eine weitere
Errungenschaft der Virgentaler
Hüttenwirte verweist, auf den
„Wandertaler“. Diesen gibt es in
Bronze, Silber und Gold – je nach
Leistung des Wanderers. „unser
Ziel war und ist es, die Gäste ge-
meinsam auf unser schönes Wan-
dertal aufmerksam zu machen!“
Ein Wandertal, in dem man
tagelang von Hütte zu Hütte
marschieren und die einzigartige
Hochgebirgslandschaft entdecken
kann. Auch weil die Virgentaler
Hüttenwirte ihren Beitrag
dazu geleistet haben, dass der
Lasörling Höhenweg und der
Venediger Höhenweg dement-
sprechend ausgebaut wurden.
Die „Virgentaler Hütten“ untermauern seit drei Jahrzehnten,
dass nur ein gemeinsames Miteinander zum Erfolg führt.
„Wir Hüttenwirte sind eine
eingeschworene Partie. Ohne das
geschlossene Auftreten wäre der
Wandertourismus in der Form
aber auch gar nicht möglich“, sagt
Alois Niederegger, nach Gotthard
Bstieler, Friedl Steiner und Hans-
jörg unterwurzacher der vierte
Obmann der „Virgentaler Hütten“.
Die Gemeinschaft vereint
derzeit 20 Hütten von Matrei bis
Prägraten (siehe Kasten). „Es geht
uns allen um das Erlebnis auf der
Hütte und das Wandererlebnis
zwischen den Hütten. Bei uns lebt
die Konkurrenz absolut positiv, da
gibt es keinen Neid“, so Nieder-
egger, dem bewusst ist, „dass wir
aber nur mit Nationalpark, Alpen-
verein und Tourismusverband so
punkten können.“ Schließlich
gelte es auch, die Wege instand
zu halten. „Ein wichtiges Zugpferd
war auch Friedl Kratzer von der
Sajathütte, der in dieser Hinsicht
echte Pionierarbeit geleistet hat.“
Weitblick
Für die Hütten und Almen im Vir-
gental Pionierarbeit geleistet und
Weitblick bewiesen hat 1988 Dipl.-
Vw. Reinhard Roscher vom Wirt-
schaftsförderungsinstitut in inns-
bruck, der die Region als Gast
schätzen und lieben lernte. „Er hat
gesehen, dass es gute Wirte mit
viel Einsatz gibt, aber wenig Lohn
dafür herausschaut. Er hat uns
klar gemacht, dass nur das Tal als
Einheit eine Chance hat. Damals
haben sie in innsbruck gewettet,
dass es nicht gelingen wird, das
ganze Virgental unter einen Hut zu
bringen“, blickt Niederegger auf
die Anfänge zurück. Allen unken-
rufen zum Trotz waren von Anbe-
ginn immer mehr als 20 Hütten
vereint. Es folgten Schulungen,
Kochkurs, Computerkurs, der Hüt-
Die „Virgentaler
Hütten“
Lasörling Höhenweg:
Zunigalm
1.846 m, Würfelehütte 1.380 m,
Wetterkreuzhütte 2.106 m,
Zupalseehütte 2.350 m,
Lasörlinghütte 2.293 m,
Lasnitzenhütte 1.900 m,
Neue Reichenberger Hütte
2.586 m, Clarahütte 2.038 m,
islitzer Alm 1.513 m.
Venediger Höhenweg:
Essener-
und Rostocker Hütte 2.208 m,
Stabanthütte 1.777 m, Johan-
nishütte 2.121 m, Defregger-
haus 2.964 m, Neue Sajathütte
2.600 m, Eisseehütte 2.521 m,
Bodenalm 1.964 m, Nilljoch-
hütte 1.990 m, Bonn-Matreier
Hütte 2.750 m, Badener Hütte
2.608 m, Woden Alm 1.825 m.
Die
Lasör-
ling-
hütte
auf
dem
gleich-
nami-
gen
Weit-
wan-
der-
weg.
Foto:
NPHT/
Egger
Die Neue Sajathütte auf dem Venediger Höhenweg.
Foto: Thomas Mariacher
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