Previous Page  10 / 16 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 10 / 16 Next Page
Page Background

OSTTiROLER BOTE

DONNERSTAG, 28. JuNi 2018

FERiEN • FREiZEiT

10

tenstammtisch wurde eingerichtet

und sogar der „1. Ostalpine Hüt-

tenwirte-Kongress“ abgehalten.

Die Wirte machten sich laufend

Gedanken, wie sie den Gast zufrie-

denstellen konnten, sie brachten

immer wieder neue ideen und

Verbesserungsvorschläge ein – als

Einheit. „Schon vor dem Zusam-

menschluss der Tourismusver-

bände hat das Virgental erkannt,

dass es nur gemeinsam geht“,

schmunzelt der Obmann.

Wandertaler und

Hüttenbuch

Eine idee der ersten Stunde ist

das Virgentaler Hüttenbuch mit

allerlei Wissens- und Lesenswer-

tem rund um die Region. 15.000

Stück werden mittlerweile ge-

druckt, 5.000 davon heuer erst-

mals auch in englischer Sprache.

„Dieses Hüttenbuch ist extrem

beliebt. Über 5.000 Stück werden

von den Gästen extra angefor-

dert. Manche kommen sogar

noch mit dem allerersten Buch

vorbei, das wir seit 25 Jahren

nicht mehr produzieren“, erklärt

Niederegger, der auf eine weitere

Errungenschaft der Virgentaler

Hüttenwirte verweist, auf den

„Wandertaler“. Diesen gibt es in

Bronze, Silber und Gold – je nach

Leistung des Wanderers. „unser

Ziel war und ist es, die Gäste ge-

meinsam auf unser schönes Wan-

dertal aufmerksam zu machen!“

Ein Wandertal, in dem man

tagelang von Hütte zu Hütte

marschieren und die einzigartige

Hochgebirgslandschaft entdecken

kann. Auch weil die Virgentaler

Hüttenwirte ihren Beitrag

dazu geleistet haben, dass der

Lasörling Höhenweg und der

Venediger Höhenweg dement-

sprechend ausgebaut wurden.

Die „Virgentaler Hütten“ untermauern seit drei Jahrzehnten,

dass nur ein gemeinsames Miteinander zum Erfolg führt.

„Wir Hüttenwirte sind eine

eingeschworene Partie. Ohne das

geschlossene Auftreten wäre der

Wandertourismus in der Form

aber auch gar nicht möglich“, sagt

Alois Niederegger, nach Gotthard

Bstieler, Friedl Steiner und Hans-

jörg unterwurzacher der vierte

Obmann der „Virgentaler Hütten“.

Die Gemeinschaft vereint

derzeit 20 Hütten von Matrei bis

Prägraten (siehe Kasten). „Es geht

uns allen um das Erlebnis auf der

Hütte und das Wandererlebnis

zwischen den Hütten. Bei uns lebt

die Konkurrenz absolut positiv, da

gibt es keinen Neid“, so Nieder-

egger, dem bewusst ist, „dass wir

aber nur mit Nationalpark, Alpen-

verein und Tourismusverband so

punkten können.“ Schließlich

gelte es auch, die Wege instand

zu halten. „Ein wichtiges Zugpferd

war auch Friedl Kratzer von der

Sajathütte, der in dieser Hinsicht

echte Pionierarbeit geleistet hat.“

Weitblick

Für die Hütten und Almen im Vir-

gental Pionierarbeit geleistet und

Weitblick bewiesen hat 1988 Dipl.-

Vw. Reinhard Roscher vom Wirt-

schaftsförderungsinstitut in inns-

bruck, der die Region als Gast

schätzen und lieben lernte. „Er hat

gesehen, dass es gute Wirte mit

viel Einsatz gibt, aber wenig Lohn

dafür herausschaut. Er hat uns

klar gemacht, dass nur das Tal als

Einheit eine Chance hat. Damals

haben sie in innsbruck gewettet,

dass es nicht gelingen wird, das

ganze Virgental unter einen Hut zu

bringen“, blickt Niederegger auf

die Anfänge zurück. Allen unken-

rufen zum Trotz waren von Anbe-

ginn immer mehr als 20 Hütten

vereint. Es folgten Schulungen,

Kochkurs, Computerkurs, der Hüt-

Die „Virgentaler

Hütten“

Lasörling Höhenweg:

Zunigalm

1.846 m, Würfelehütte 1.380 m,

Wetterkreuzhütte 2.106 m,

Zupalseehütte 2.350 m,

Lasörlinghütte 2.293 m,

Lasnitzenhütte 1.900 m,

Neue Reichenberger Hütte

2.586 m, Clarahütte 2.038 m,

islitzer Alm 1.513 m.

Venediger Höhenweg:

Essener-

und Rostocker Hütte 2.208 m,

Stabanthütte 1.777 m, Johan-

nishütte 2.121 m, Defregger-

haus 2.964 m, Neue Sajathütte

2.600 m, Eisseehütte 2.521 m,

Bodenalm 1.964 m, Nilljoch-

hütte 1.990 m, Bonn-Matreier

Hütte 2.750 m, Badener Hütte

2.608 m, Woden Alm 1.825 m.

Die

Lasör-

ling-

hütte

auf

dem

gleich-

nami-

gen

Weit-

wan-

der-

weg.

Foto:

NPHT/

Egger

Die Neue Sajathütte auf dem Venediger Höhenweg.

Foto: Thomas Mariacher

Vorbild-Gemeinschaft seit 30 Jahren