8
OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
9. APRIL 2018
CHRONIK
Das „Österreichische Blasmusik-
forum“ umfasst ein vielseitiges
Fortbildungsangebot, das sich
besonders an Dirigenten, Diri-
gierschüler, Musiker, Register-
führer und Interessierte richtet,
die in die umfangreiche Materie
des Dirigierschaffens eintauchen
wollen. Der Österreichische Blas-
musikverband forciert durch die-
se Fortbildungsveranstaltung be-
sonders die Weiterentwicklung
unseres Blasmusikwesens im
musikalischen Kontext. Über 90
Teilnehmer aus ganz Österreich
fanden sich in der Karwoche in
der Carinthischen Musikakade-
mie Stift Ossiach zusammen, um
von lehrreichen Vorträgen, pra-
xisnaher Orchester- und Brass
Band-Arbeit und vom musika-
lischen und grenzübergreifenden
Austausch zu profitieren.
Dirigenten-Werkstatt
Die Dirigenten-Werkstatt um-
fasste die Schwerpunkte „Meis
terkurs“, „Praxiskurs“ und die
„Workshops“. Dieses Jahr konnte
Bundeskapellmeister-Stv. Mag.
Thomas Ludescher als künstle-
risch-musikalischer Hauptdozent
des „Österreichischen Blas-
musikforums“ gewonnen wer-
den. Thomas Ludescher zählt zu
den renommiertesten Dirigenten
der Blasorchesterszene Öster
von Stefanie Glabischnig
Musik voller Taktgefühl
Österreichisches Blasmusikforum 2018
Die Carinthische Musikakademie Stift Ossiach war von 25. bis 29. März Begegnungsstätte der Fortbildungsveranstaltung. Im Sinne von „Stillstand
bedeutet Rückschritt“ hat sich das Konzept weiterentwickelt. Getreu dem Leitgedanken „zurück zu den Wurzeln“ spannte sich ein roter Faden
durch das Forum.
reichs. Als künstlerisch-musika-
lischer Leiter stand er den neun
Dirigenten aus den verschie-
densten Bundesländern mit sei-
nen fundierten Erfahrungs-
werten zur Seite. Aktiv gearbei-
tet wurde mit dem Praxis-
orchester sowie mit der 3BA
Concert Band. Neben der Er
arbeitung eines anspruchsvollen
Konzertprogramms und erfri-
schenden Tipps und Tricks für
die Arbeit mit einem Blasor
chester, wurde besonderes Au-
genmerk auf die Basics rund um
das Dirigierschaffen gelegt. Ganz
nach dem Motto „zurück zu den
Wurzeln“ wurden Querverbin-
dungen zwischen der Arbeit mit
einer Brass Band und der musi-
kalischen Funktionen eines Blas-
orchesters praxisnah hergestellt
und vermittelt. Weiterer Schwer-
punkt der „Dirigenten-Werk-
statt“ waren die sogenannten
„Workshops“. Bundesjugendrefe-
rent-Stv. Mag. Andreas Schaffer
führte die Teilnehmer während
der Kurswoche durch die Facet-
ten der Dirigiertechnik, Lothar
Uth und Bernd Geser standen
mit Tipps und Tricks rund um das
tiefe Blech im Blasorchester für
die Kursteilnehmer zur Verfü-
gung. Als besonderer Schwer-
punkt stand dieses Jahr die Klari-
nette in all ihren Facetten im
Fokus. Joachim Celoud referierte
über das Holzblasinstrument
und teilte seine Erfahrungswerte
in Theorie und Praxis mit dem
Auditorium. Neben den Kursteil-
nehmern wirkten Musiker der
Militärmusik Kärnten und Ober
österreich beim Schwerpunkt
Klarinette musikalisch mit.
Komponisten-
Werkstatt
Der Niederländer Ed de Boer ist
Komponist, Musikpädagoge, Di-
rigent und Pianist und konnte
bereits zum zweiten Mal für die
„Komponisten-Werkstatt“
ge-
wonnen werden. Insgesamt sie-
ben Komponisten arbeiteten die
Kurswoche lang mit Ed de Boer.
Im Zuge des Abschlusskonzertes
wurde ein Werk aus der Kompo-
nisten-Werkstatt aufgeführt.
Blasmusik NEU denken
Unter dem Slogan „Blasmusik
NEU denken“ werden jedes Jahr
renommierte Vortragende einge-
laden, um neue Zugänge zur Mu-
sik zu öffnen und um anregende
Denkanstöße zu liefern. Der
ös
terreichische Komponist, Diri-
gent und Musikproduzent Chris
tian Kolonovits ist international
tätig und konnte heuer dafür ge-
wonnen werden. Neben seinen
inspirierenden Inputs probte er
mit der 3BA Concert Band und
stellte spannende Verbindungen
der Musikstile her. „Ich bin sehr
beeindruckt von der Qualität der
Diskussion und der Ansichten zur
Musik, die im Zuge von ‚Blas-
musik NEU denken‘ aufkamen.
Das ist ein Symposium auf
höchstem Niveau“, erzählt Kolo-
novits begeistert.
Inspiriert und begeistert von der
Kurswoche erzählt ÖBV-Präsident
Horst Baumgartner: „Das ‚Öster-
reichische Blasmusikforum 2018‘
ähnelte sinngemäß der Urauffüh-
rung einer Komposition für mich
und steht für ein Werk, das sich
aus vielen Klangfarben, wie den
Teilnehmern, ausgezeichneten
Dozenten, einem ausgeklügelten
Stundenplan, der professionellen
Infrastruktur und vielen weiteren
Akzenten, die zum Gelingen der
Fortbildungsveranstaltung beige-
tragen haben, zusammensetzt.
Impuls dieser Kurswoche stellen
das Zukunftsdenken des Blas-
musikwesens und die Herausfor-
derung, die Tradition von gestern
auf heutigen Stand zu bringen
und gut zu meistern, dar. Blas-
musik ist mehr als eine Kulturgat-
tung – sie vermittelt Lebensge-
fühl und hat den Teilnehmern im
Zuge des Blasmusikforums Moti-
vation und Aufbruchstimmung
für die nachhaltige Arbeit in
ihren Musikkapellen mit auf dem
Weg gegeben.“
Dynamisch-kunstvolles
Abschlusskonzert
Besonderes Highlight der Fortbil-
dungsveranstaltung war das Ab-
schlusskonzert, das am Donners-
tag, 29. März, im Alban Berg Saal
der Carinthischen Musikaka
demie Stift Ossiach über die
Bühne ging. Im Rahmen dieses
Konzertes wurde dem Publikum
ein facettenreiches Spektrum an
kunstvoller Blasorchester- und
Brass Band-Literatur präsentiert.
„Das fachlich hohe Niveau sowie
das Engagement und Interesse
der Teilnehmer haben zur Wei-
terentwicklung des ‚Österreichi-
schen Blasmusikforums‘ in Ossi-
ach beigetragen“, freut sich Bun-
deskapellmeister Prof. Walter
Rescheneder über den Verlauf
der Kurswoche.