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18

OBERKÄRNTNER

VOLLTREFFER

26. JUNI 2017

CHRONIK

MEINE

G

ESCHICHTE

Der lange Weg zurück ins Leben

Der Pfingstmontag 2006 begann für die heute 41-Jährige Maria Liebhart vlg. Moritz fatal: Mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma nach

einem Unfall in ihrem Heimatort Lobersberg, Gemeinde Rangersdorf. Sie hat den Kampf zurück ins Leben gemeistert und ist Mitautorin

des Buches „UNmöglich – Geschichten von Menschen, die es trotzdem geschafft haben“.

Sechs Wochen lang lag sie nach

einer über neunstündigen Ope-

ration im Koma, niemand konn-

te sagen, ob sie überlebt. Nach

der Früh-Reha kam der Aufent-

halt in der Gailtalklinik. „Man ist

nur mehr Körpermasse“, erzählt

sie heute, und auch, dass sie

nach einem halben Jahr noch

immer nicht gewusst hat, wa-

rum sie im Krankenhaus ist. Jede

Therapie bedeutete extremste

Anstrengung, doch nach Mona-

ten schaffte sie es, 15 Schritte zu

gehen. „Das war ein Riesener-

folg“, erinnert sie sich. Nach

acht Monaten verließ sie die Kli-

nik gehend. „Eigentlich ist dieser

Ausdruck übertrieben“, lacht sie,

,aufrecht‘ beschreibt meinen da-

maligen Zustand bes-

ser.“ 2007 zog Maria

in das „Haus Lands-

kron“ von pro mente.

„Nach einem Monat

Probezeit wird man

langsam in die vorge-

gebene Tagesstruktur

eingebunden. Als ich

in die Koch-Gruppe

eingeteilt wurde und

den Auftrag bekam,

Äpfel zu schälen,

schaffte ich nicht ein-

mal einen Apfel. Nach

drei Jahren als ich

auszog, kochte ich für

20 Personen.“ Seit

2010 lebt sie alleine

in einer Wohnung in

Villach, anfangs noch

von pro mente beglei-

tet. Dass sie heute ein

eigenständiges Leben

führen kann, verdankt

sie ihrer Hartnäckigkeit, ihrem

Durchhaltevermögen und der Sta-

bilität, die sie im Glauben an Gott

fand, den sie vorher nicht hatte.

Die Haus Landskron-Leiterin An-

drea Strobl versicherte ihr einmal:

„Du bist am Schlechtesten gekom-

men und am Besten von allen ge-

gangen.“ Trotz aller gesundheit-

licher Probleme, mit denen sie

heute noch kämpft – mangelnde

Ausdauer, Konzentration und

Reaktion – und der chronischen

Polyarthritis, die ihr seit dem 25.

Lebensjahr zu schaffen macht,

sagt sie: „Der Unfall hat mir das

Leben gerettet. Ich war ein Party-

löwe. Keine Alkoholikerin, aber auf

dem besten Weg dazu. Man

rutscht da hinein. Ich weiß nicht,

was ein halbes Jahr später gewe-

sen wäre.“

„HIRNverletzt vernetzt“

Zum Zeitpunkt des Unfalls waren

ihre Kinder 5 und 11 Jahre alt. Der

damals Elfjährige lebt seitdem bei

seinem Vater, um ihre Tochter

kümmerte sich Marias Schwester

Gerti, „die beste Schwester der

Welt“. Wenigstens einmal pro Mo-

nat fährt sie mit dem Bus – Auto-

fahren geht nicht mehr – nach

Bad Lainach und verbringt das

Wochenende mit ihrer Familie.

Während der Woche besucht sie

die Tagesstätte für psychisch Kran-

ke und Suchtkranke. „Ich bin zwar

keines von beidem, doch für Hirn-

verletzte gibt es keine Einrich-

tung“, zeigt sie ein großes Manko

auf, denn immerhin leben allein in

Kärnten über 12.800 Menschen

mit erworbenen Hirnschäden

nach Verletzung oder Krankheit.

Dieser Menschen nimmt sich nun

die Plattform „HIRNverletzt ver-

netzt“, ins Leben gerufen von

Ricarda Motschilnig, an. „Die

Erfahrungen seit dem Unfall

meines Bruders mit einer Hirnver-

letzung haben mich veranlasst,

selbst aktiv zu werden, um die

Situation für Betroffene und de-

ren Angehörige zu verbessern“,

erklärt Motschilnig (nähere Infor-

mationen über das Netzwerk un-

ter

www.hirnverletzt.at

). Aktu-

elles Projekt ist das Buch

„UNmöglich – Geschichten von

Menschen, die es trotzdem

geschafft haben“. Alle Autoren

des Buches sind durch schwierige

Zeiten gegangen und sind Bot-

schafter für Lebenswillen und

Hoffnung. Mit ihren Erfolgs-

geschichten vermitteln sie

Zuversicht und Hoffnung. Er-

schienen ist das 158 Seiten um-

fassende Werk im Eigenverlag

(ISBN 978-3-200-05184-3). Die

Präsentation des Buches – mit

Lesung der drei Autoren Maria

Liebhart, Franz Lämmerreiner

und Bernadette de Roja –

findet am Freitag, 7. Juli, um

19.30 Uhr im Kulturhaus

Rangersdorf statt.

Der Oberkärntner Voll-

treffer verlost 5 Exemplare

des Buches „UNmöglich –

Geschichten von Menschen,

die es trotzdem geschafft

haben“. Mitmachen und ge-

winnen ist ganz einfach.

Beantworten Sie die fol-

gende Frage richtig: „In wel-

cher Gemeinde ndet die

Buchpräsentation statt?“

Wenn Sie die richtige Ant-

wort wissen, rufen Sie an un-

ter Tel. 0901/050341 (0,50 €

pro Anruf). Sie können sich

rund um die Uhr einwählen.

Alle Anrufer bis Donnerstag,

29. Juni, 9 Uhr, sind bei der

Ziehung dabei. Die Gewin-

ner werden im nächsten OVT

veröffentlicht.

Viel Glück!

O

BERKÄRNTNER

5 Exemplare

„UNmöglich“

148638

Nachdem die

vierten Klassen

der Volksschule

Obervellach bei

der Sicherheits-

olympiade in

Radenthein

Bezirksmeister

wurden, nahmen

die Schüler am

Landesfinale in

Klagenfurt teil.

Dort erkämpften

sie den fünften

Platz.