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Der Kurat von St. Johann versorgte seel-
sorglich nur mehr Unter- und Oberleibnig,
Unterpeischlach und Michlbach. 1804 ka-
men noch die drei Höfe auf dem Oblasser
Bergl dazu. Damit zählte diese Seelsorg-
gemeinde 32 Höfe mit 312 Einwohnern.
Unterleibnig, wo die Seelsorgkirche
steht, zählte damals 12 Häuser und 130
Einwohner.
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Dieser kirchliche Zusammenhang mit
Schlaiten gibt Anlaß, auch über diese Ge-
meinde einen kleinen Beitrag anzu-
schließen.
Schlaiten im Musterregister des
Landgerichtes Lienz
Da alle Archivalien des Benediktiner-
klosters Ossiach bei der Auflösung des
Stiftes durch Kaiser Josef II, von den Bau-
ern vernichtet wurden, besitzen wir in den
Angaben der Musterregister von den Jah-
ren 1380 bis 1410 die ältesten urkundli-
chen Namen der Höfe von Schlaiten.
Folgende Höfe werden in der „Slatner
Rot“ 1410 angeführt, die ein oder zwei
Männer zur Landwehr stellen mußten: Pre-
denachk, Resch (Rösch), Kantschnik
(Gantschnig), Bachkerly, Wolffram
(zwei Mann), Weber, Under dem Nuspa-
wm (Nußbaumer), Pey dem Pach (Beim-
bach), Geyller, Hossler Kantsach, Schur-
rer, Czelnick (Tschellnig), Pawdawrnick
(Pedarnig), Hössler, Skidel (Gridling), Pir-
ker in der Gruben, Messner (zwei Mann)
und fünf Mann ohne Eigennamen.
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Schlaiten: Die „Schlattner Rod“
in der Pustertaler Beschreibung
Christian Gonntschnig,
Rodmeister,
zinst dem Abt des Benediktinerstiftes Os-
siach von seiner halben Hube: Geldzins: 9
Pfund 20 Pfennig; Roggen 1 Vlg., Hafer 1
1/2 Vlg., 3 Käse imWert von je 3 Kreuzer,
1 Huhn, 13 Eier. Zehent erhält der Pfarrer
von Lienz: 1 Vlg. Weizen, 2 Vlg. Roggen,
je 1 1/2 Vlg. Gerste und Hafer; 1 Hand-
schuh voll Magen, 5 Handvoll rohes Haar
und an Geld 5 Agler Pfennig = 10 weiße
Pfennig.
Hanns Jörl
zinst von 1/4 Huben dem
Spital zu Lienz: 2 Gulden, 1 Käs im Wert
von 12 Kreuzer. Den Zehent erhält der
Pfarrhof zu Lienz: je 2 Vlg. Weizen und
Gerste, je 3 Vlg. Hafer und Roggen.
Leonhard Mesner
zinst von seiner hal-
ben Huben dem Abt von Ossiach: 1 Gul-
den 9 Pfennig; 1 Vlg. Roggen, 1 1/2 Vlg.
Hafer; 1 Huhn und 13 Eier; 1 1/2 Käs im
Wert von 5 1/2 Kreuzer. Den Zehent erhält
der Pfarrer von Lienz: 1 Vlg. Weizen, 1
1/2 Vlg. Mischkorn, 2 Vlg. Roggen; 1
Handschuh voll Magen, 5 Handvoll rohes
Haar und 5 Agler Pfennig.
Matheiß Nidermesner
zinst von seiner
halben Huben ganz gleich wie Leonhard
Mesner.
Hanns Alban
zinst von seiner ganzen
Hube dem Abt von Ossiach: 2 Gulden 18
Pfennig; 1 Vlg. Roggen, 3 Vlg. Hafer, 2
Hühner, 26 Eier, 3 Neidkäs im Wert von 9
Kreuzer. Zehent erhält der Pfarrer von
Lienz: 1 Vlg. Weizen, 4 Vlg. Roggen, 3
Vlg. Mischkorn, 5 Kreuzer; 1 Handschuh
voll Magen und 10 Handvoll rohes Haar.
Peter Gridl
zinst von seiner halben Hu-
be (= 12 Arl) den Klosterfrauen zu Brixen:
5 Gulden 12 Kreuzer an Geld; 2 Teile Ze-
hent erhält der Mairl und Wolfl im Baum-
garten/Oberdrum und 1/3 der Christian
Mair in Schlaiten.
Ulrich Tschellnig
zinst von 1/4 Hube
dem Abt von Ossiach: 33 Kreuzer an
Geld; 200 Kaslen im Wert von je 2 Pfen-
nig, 3 Stück Neidkäse im Wert von 9
Kreuzer, 1 Kuchlfrischling im Wert von
15 Kreuzer, 1 Vlg. Roggen, 1 Huhn und
13 Eier. Zehent dem Pfarrer von Lienz wie
Leonhard Mesner.
Adam Ganich
zinst von 1/4 Hube dem
Abt von Ossiach: 1 Gulden 3 Kreuzer an
Geld; 1 Huhn, 13 Eier; 1 Vlg. Roggen, 1
1/2 Vlg. Hafer und 3 Stück Käse im Wert
von 9 Kreuzer. Zehent dem Pfarrer von
Lienz wie Leonhard Mesner.
Ruprecht Paderni
zinst von 1/4 Hube
dem Abt von Ossiach: 6 Pfund an Geld, 1
Vlg. Roggen, 1 1/2 Vlg. Hafer, 3 Stück
Neidkäse im Wert von 9 Kreuzer. Zehent
erhält der Pfarrer von Lienz: je 1 Vlg. Ger-
ste und Weizen, 1 1/2 Vlg. Roggen. Geld,
Magen und Haar wie Leonhard Mesner.
Sebstian Gentschach
zinst von seiner
halben Huben der Dorothea Leidenfrosch
zu Lienz: 30 Kreuzer an Geld; 6 Vlg. Rog-
gen, 1 Mutt (etwa 40 Liter) Gerste, je 6
Vlg. Weizen und Hafer; 1 Huhn, 20 Eier,
2 Schultern und 1 Lamm. Den Zehent er-
hält der Pfarrer von Lienz wie Leonhard
Mesner.
Ruprecht Peyrl
besitzt eine Viertel Hu-
be und zinst dem Hannsen von Nußdorf: 2
Gulden, 1 Lamm, 4 Hühner, 80 Eier und 2
Schultern. Den Zehent erhält der Pfarrer
von Lienz: 5 Agler Pfennig; je 2 Vlg. Wei-
zen und Gerste und je 3 Vlg. Roggen und
Hafer.
Ruprecht an der Platten
zinst von sei-
ner ganzen Hube dem Abt zu Ossiach: 5
Pfund an Geld; 300 Kaslen im Wert zu je
2 Pfennig, 3 Neidkäs im Wert zu 9 Kreu-
zer, ein Frischling zu 15 Kreuzer, 2 Hüh-
ner und 26 Eier. Zehent an den Pfarrer zu
Lienz: 1 Vlg. Weizen, 4 Vlg. Roggen, 3
Vlg. Mischkorn, 1 Handschuh voll Magen,
10 Handvoll rohes Haar, 10 Agler Pfennig.
Ruprecht in der Gruben
zinst von sei-
ner ganzen Hube dem Abt von Ossiach: 9
Pfund Pfennig an Geld; 1 Vlg. Roggen, 1
1/2 Vlg. Hafer, 3 Neidkäs zu 9 Kreuzer, 1
Huhn und 13 Eier. Zehent an den Pfarrer
zu Lienz: 1 Vlg. Weizen, 2 Vlg. Roggen, 1
1/2 Vlg. Mischkorn, Magen, Haar und
Geld wie Leonhard Mesner.
Jakob Falckhner
zinst von seiner
ganzen Hube dem Hanns Vasolt zu
Lienz: 40 Kreuzer an Geld; je 1 Mutt Wei-
zen, Roggen, Gerste und Hafer, 1 Lamm,
1 Kitz, 2 Schultern, 2 Hühner, 80 Eier. Ze-
hent dem Pfarrer zu Lienz: 1 Vlg. Weizen,
4 Vlg. Roggen, je 1 1/2 Vlg. Gerste und
Hafer; 5 Kreuzer, 1 Handschuh voll Ma-
gen und 10 Handvoll Haar.
Hanns Zentzer
zinst von seiner
ganzen Hube dem Abt von Ossiach: 2 Gul-
den 18 Pfennig; 1 Vlg. Roggen, 3 Vlg. Ha-
fer, 3 Neidkäs, 2 Hühner, 26 Eier. Zehent
an den Pfarrer zu Lienz: 1 Vlg. Weizen, 4
Vlg. Roggen, 1 1/2 Vlg. Mischkorn, Geld,
Haar und Magen wie Leonhard Mesner.
Jakob Meßner
zinst von seiner halben
Hube dem Hanns Vasolt zu Lienz: 20
Kreuzer an Geld; 88 Vlg. Weizen, 16 Vlg.
Roggen, 16 Vlg. Gerste, 16 Vlg. Hafer, 1
Lamm, 2 Kitze, 2 Hennen, 2 Hühner, 2
Schultern, 100 Eier. Zehent dem Pfarrer zu
Lienz: 2 Vlg. Weizen, je 4 Vlg. Roggen
und Hafer, 2 Vlg. Gerste und 2 Kreuzer an
Geld.
Bartlmä Gruber
zinst von 1/4 Hube
dem Abt von Ossiach: 9 Pfund Pfennig; 1
Vlg. Roggen, 1 1/2 Vlg. Hafer, 3 Stück
Neidkäse zu 9 Kreuzer, 1 Huhn, 13 Eier.
Zehent dem Pfarrer von Lienz: 1 Vlg.
Weizen, 2 Vlg. Roggen, 1 1/2 Vlg. Misch-
korn, Magen, Haar und Geld wie Leon-
hard Mesner.
Hanns zu Gontsch
zinst der Herrschaft
Lienz und gibt keinen Zehent.
Balthasar Gasser
zinst von 1/4 Hube
den Staudachers Erben: 2 Gulden und 15
Nummer 8 — 62. Jahrgang
O s t t i r o l e r H e i ma t b l ä t t e r
Die uralten Michlbacher Höfe in heutiger Form mit der neuen Straße. 1729 entstand
noch großer Schaden durch Wölfe in der Michlbacher Alm (Oberforcher Archiv).
Foto: Lottersberger