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BUCH
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JÄNNER/FEBER 2015
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über vier Jahren war das Buch
unter der redaktionellen Lei-
tung von Historiker Meinrad
Pizzinini fertig.
Die Themen im Gemeinde-
buch sind kunterbunt – die Zeit-
spanne reicht von ca. 1000 n.
Chr. bis ins Jahr 2014. So liest
man, dass sowohl der „Finanz-
minister“ Kaiser Maximilians
als auch einer der erfolgreich-
sten österreichischen Krimi-
autoren
der
Gegenwart,
Bernard Aichner, Sillianer
Wurzeln haben.
Unzumutbare „Nackerte“
Auch wird dargestellt, warum
die ersten Reiseschriftsteller im
19. Jahrhundert der Meinung
waren, dass Sillian es nicht ge-
wohnt ist, als Nachtquartier er-
koren zu werden oder man in
den späten 1920er-Jahren der
„Anstand und Sitte gewohnten“
Bevölkerung die „halb- und
ganznacktgehenden“ Touristen
nicht zumuten wollte. „Aber es
sollte nicht bloß ein Buch mit
interessanten Geschichten ent-
stehen, vielmehr eine Publika-
tion, die auf fundierte Weise
über den Ort und seine Ge-
schichte im weitesten Sinne in-
formiert“, erklärt Pizzinini. Die
Betrachtungen enden zudem
nicht an der Gemeindegrenze,
Sillian wird in die Region
Hochpustertal eingebettet.
2.500 Stück
„Die umfangreiche Doku-
mentation regt auch die Gäste
dazu an Naturdenkmäler und
Sehenswürdigkeiten als Teile
einer jahrtausendealten Kultur
zu erkennen“, sagt der Sillianer
Bürgermeister Erwin Schiff-
mann.
Gesamt wurden 2.500 Stück
aufgelegt. Zum Buch gehört
auch eine 96-seitige Broschüre
mit 100 Abbildungen über „Sil-
lianer Vereine“ (Auflage: 1.500
Stück, Redaktion Leiter und SR
Maria Huber). „Mehrere hun-
dert Menschen sind Mitglied
bei mindestens einem der über
30 Freiwilligenorganisationen
in der Marktgemeinde“, so
Leiter.
Das Buch (inklusive Bro-
schüre, solange Vorrat reicht)
kostet 44 €, ist erhältlich im
Marktgemeindeamt Sillian,
in der öffentlichen Bücherei
Sillian sowie in der TVB-Orts-
information Sillian und in der
Trafik Webhofer.
Martina Holzer
Meinrad Pizzinini (l.)
und GR Peter Leiter.
Foto: Martin Hofmann
Arbeiter im Sägewerk der Familie Atzwanger, 1934.
Foto: Archiv Sepp Straganz
Foto: Anton Walder vulgo Stocker
„Wir haben irrsinnig viel Ar-
beit in das Gemeindebuch ge-
steckt. Bislang gab es ja keines,
und somit auch keine Grundla-
gen. Alles musste sehr mühsam
von Anbeginn recherchiert wer-
den – in kirchlichen, öffentli-
chen und privaten Archiven. Al-
lerdings verfügt die Gemeinde
über eines der vollständigsten
Archive in ganz Osttirol ab ca.
1850“, so Peter Leiter, Ge-
meinderat, Landwirt („Asthof“)
und Filmschaffender. Er war
Ideengeber für dieses Buch, das
nun von der Kulturinitiative Sil-
lian herausgegeben wurde. „Ich
wollte, dass etwas Nachhaltiges
in Sillian entsteht, an dem auch
künftig weitergeforscht werden
kann. Es gibt sicher noch viele
historische Schätze in unserem
Ort, die noch gar nicht einmal
,gehoben‘ sind.“
1.000 Jahre
In das Buchprojekt einge-
bunden wurden 13 Hauptauto-
ren, fast alle mit Osttiroler Wur-
zeln. Neben Leiter unter ande-
rem die Historiker Mag. Martin
Steidl und Dr. Tanja Kraler.
Leiter lieferte zudem 270 der
700 Abbildungen. Auch von
anderen Sillianer Bürgern
kamen Bildaufnahmen. Nach
Unter dem Titel „Sillian – Geschichte und Gegenwart“ wird auf 520 Seiten erst-
mals die tausendjährige Vergangenheit des Pustertaler Ortes beleuchtet.
Gemeindebuch Sillian:
Brücke in die Vergangenheit