Seite 14 - VO_2015_04

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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
19. JÄNNER 2015
CHRONIK
MEINE
G
ESCHICHTE
Feuerwehren gaben ihrem Kameraden
ein Stück weit Mobilität zurück
Robert Walker,
Greifenburg:
Nun jährt sich bald zum zweiten Mal der Tag, der das Leben des 36-jährigen Robert Walker aus Greifenburg veränderte. Ein Sturz
beim Skifahren endete mit einer Querschnittlähmung. Seine Kameraden von der Feuerwehr ließen ihn nicht im Stich und ermög-
lichten ihm nun den Ankauf eines Handbike-Vorspanngerätes, mit dem sich der Alltag besser bewältigen lässt.
Der Weg zurück
Lendenwirbelbruch,
Quer-
schnittlähmung, Operation in
Innsbruck, Reha in Bad Häring,
Physio- und Schmerztherapie,
Energiearbeit – Walker durch-
lief alle Stationen. „Ich habe
erst nach ca. einem halben
Jahr so wirklich realisiert, was
los ist“, erzählt der gelernte
Altenpfleger, der diesen Beruf
mit Leidenschaft 17 Jahre lang
bis zu seinem Unfall ausübte.
„Man braucht Zeit, bis man
seinen Weg findet“, sagt der
Vater
eines
zweijährigen
Sohnes. Er fand den Weg in
sein „neues“ Leben. Aber es
war kein einfacher Weg. Eine
große Hilfe waren ihm die Er-
fahrungen in der Altenpflege:
„Ich wusste, wie wichtig es ist,
sich nicht fallen zu lassen und
den Mut nicht zu verlieren.
Was mir aber auch eine sehr
große Stütze war und ist, ist
die Kameradschaft und der Zu-
sammenhalt in der Feuerwehr.
Das stärkt mich ungemein und
gibt Lebenskraft und Energie!“
Gelebte Kameradschaft
Seit 1997 ist Walker Mitglied der
Greifenburger Stützpunkt-Feuer-
wehr, zuletzt als stellvertre-
tender Kommandant. Rund 30
Ausbildungen absolvierte er be-
reits. Auch nach seinem Unfall ist
er noch aktiv, u. a. als Funkbeauf-
tragter. „Hier kann ich mich ein-
bringen, auch die Kameradschaft
ist für mich sehr wichtig“, er-
zählt er. Diesen Zusammenhalt
bewiesen die Kameraden nun:
Alle Feuerwehren des Ab-
schnittes Oberes Drautal sowie
das Bezirkskommando Spittal/
Drau und das Landeskomman-
do Kärnten spendeten und
brachten so 6.300 Euro zusam-
men. So konnte Walker das
6.500 Euro teure Handbike-
Vorspanngerät
anschaffen.
Dieses zum Teil mit Akku be-
triebene Gerät wird vor den
Rollstuhl gespannt und ermög-
licht eine wesentlich größere
Flexibilität. Nun gilt es, den
nächsten Schritt in Angriff zu
nehmen: den Wiedereinstieg
in das Berufsleben. Da hat der
36-Jährige aber auch schon
Pläne. Er wird sich zum Dipl.
Senioren-Animateur und De-
menztrainer ausbilden lassen
und hofft darauf, dass er damit
wieder zwar nicht in seinem
alten Beruf, aber dennoch mit
älteren Menschen arbeiten
kann. Denn das ist seine Be-
rufung.
Die Kameraden
ließen Robert Walker
nicht im Stich.